Gedankenexperimente
Verfasst: 28. Jun 2019 14:30
Hallo,
ich habe mich heute an diese Plattform erinnert, bei dem ich mich vor einigen Jahren angemeldet habe.
Es sei mir verziehen, falls es so einen ähnlich thread bereits gibt (heutzutage schreibt man neue Beiträge in Foren ja mit zittrigen Fingern und der Angst vor den sofortigen Antworten "Benutze die Suchfunktion!" )
Mich beschäftigt immer wieder folgender Sachverhalt: In vielen Diskussionen zwischen Fleischessern und Veganern bemühen sich die Veganer das Leid und Elend der Tiere hervorzuheben. Als Gegenargument werden manchmal Tiere aufgeführt, denen es sehr gut geht. Dann kommen wieder Gegenargumente wie "Sterben müssen sie aber trotzdem und sterben ist niemals schön" oder "Ja, aber ihnen werden die Kälber weggenommen" oder "Ja, aber auch, wenn die Hühner im Garten rumlaufen, wurden ihre männlichen Küken getötet" usw.
Ich persönlich habe für mich die Entscheidung getroffen, keine tierischen Produkte zu konsumieren. Das erspart mir Beurteilung und Entscheidung im Einzelfall. Dennoch weiß ich, dass für mein Leben andere Lebeweisen leiden und sterben. Ich versuche zumindest die offensichtichen Dinge zu minimieren.
Ich habe oft den Eindruck, dass für Veganer das Leid der Tiere Mittel zum Zweck ist. Je weniger die Tiere leiden, desto schwächer wird die Argumentation. Großes Leid und Elend wird hervorgehoben und mit Bildern belegt. Geschredderte Küken sind ein starkes Argument, weil sie so süß sind und weil es besonders widerwärtig ist, Babys zu töten. Aber sie aufzuziehen und sie dann zu töten ist doch eigentlich keine Spur besser. Ich stelle mir, wie ein Betrieb der vor der Tür demonstrierenden Menge sagt "Ok, wir ziehen die männlichen Küken groß und schlachten sie in 6 Monaten" und alle sagen "Ach, dann ist ja gut. Zum Glück müssen die niedlichen Küken nicht als Küken sterben!"
Das alles bringt mich zu einem Gedankenexperiment: Was hätte man noch für Argumente, wenn es Tieren nachweislich von Geburt an ganz toll geht und sie so getötet werden, dass sie überhaupt keine Schmerzen haben? Sie werden sozusahen fast totgestreichelt (vielleicht so betäubt, dass sie friedlich einschlafen) und hatten vorher ein tolles Leben mit grüner Wiese, Sonne, Wasser, Spiel und Spaß und bei Ekelwetter ein Bett mit Heu und Stroh.
Würde man eher tolerieren, dass Tiere sterben und gegessen werden, wenn es den Tieren vor dem Tod gut geht und sie absolut schmerz- und angstfrei sterben? Tatsächlich gibt es ja Menschen, die irgendwo dazwischen stehen und viel Geld für tierische Produkte bezahlen, von denen sie meinen, dass sie "ziemlich" oder vielleicht sogar ganz tierleidfrei entstanden sind.
Ich komme auf diese Gedanken, weil ich mir manchmal Gedanken über Zeiten mache, zu denen es noch keine Massentierhaltung gab oder Gegenden auf der Welt, in denen eine vegane Ernährung wahrscheinlich nicht möglich wäre, weil die Bevölkerung z.B. zu einem großen Teil von Fisch lebt und das Klima gar nicht geeignet ist, regional pflanzliche Produkte für eine 100%ige vegane Ernährung anzubauen. Ich sehe es so, dass eine vegane Ernährung ein Entwicklungsschritt der Menschheit sein wird, aber die Menschheit sich natürlich nicht an jedem Ort der Erde zeitlich gleich entwickelt. Ein Entwicklungsstand hängt von sehr sehr vielen Dingen und Randbedingungen ab und es mag sein, dass manche Orte oder Länder der Erde sich vegan ernähren können, während es andere Länder erst in 50, 100 oder 200 Jahren oder vielleicht nie können.
Ich könnte noch 1000 Gedanken sagen, aber ich befürchte, sie sind ungeordnet und mein Beitrag würde immer wirrer werden
Liebe Grüße
Matthias
ich habe mich heute an diese Plattform erinnert, bei dem ich mich vor einigen Jahren angemeldet habe.
Es sei mir verziehen, falls es so einen ähnlich thread bereits gibt (heutzutage schreibt man neue Beiträge in Foren ja mit zittrigen Fingern und der Angst vor den sofortigen Antworten "Benutze die Suchfunktion!" )
Mich beschäftigt immer wieder folgender Sachverhalt: In vielen Diskussionen zwischen Fleischessern und Veganern bemühen sich die Veganer das Leid und Elend der Tiere hervorzuheben. Als Gegenargument werden manchmal Tiere aufgeführt, denen es sehr gut geht. Dann kommen wieder Gegenargumente wie "Sterben müssen sie aber trotzdem und sterben ist niemals schön" oder "Ja, aber ihnen werden die Kälber weggenommen" oder "Ja, aber auch, wenn die Hühner im Garten rumlaufen, wurden ihre männlichen Küken getötet" usw.
Ich persönlich habe für mich die Entscheidung getroffen, keine tierischen Produkte zu konsumieren. Das erspart mir Beurteilung und Entscheidung im Einzelfall. Dennoch weiß ich, dass für mein Leben andere Lebeweisen leiden und sterben. Ich versuche zumindest die offensichtichen Dinge zu minimieren.
Ich habe oft den Eindruck, dass für Veganer das Leid der Tiere Mittel zum Zweck ist. Je weniger die Tiere leiden, desto schwächer wird die Argumentation. Großes Leid und Elend wird hervorgehoben und mit Bildern belegt. Geschredderte Küken sind ein starkes Argument, weil sie so süß sind und weil es besonders widerwärtig ist, Babys zu töten. Aber sie aufzuziehen und sie dann zu töten ist doch eigentlich keine Spur besser. Ich stelle mir, wie ein Betrieb der vor der Tür demonstrierenden Menge sagt "Ok, wir ziehen die männlichen Küken groß und schlachten sie in 6 Monaten" und alle sagen "Ach, dann ist ja gut. Zum Glück müssen die niedlichen Küken nicht als Küken sterben!"
Das alles bringt mich zu einem Gedankenexperiment: Was hätte man noch für Argumente, wenn es Tieren nachweislich von Geburt an ganz toll geht und sie so getötet werden, dass sie überhaupt keine Schmerzen haben? Sie werden sozusahen fast totgestreichelt (vielleicht so betäubt, dass sie friedlich einschlafen) und hatten vorher ein tolles Leben mit grüner Wiese, Sonne, Wasser, Spiel und Spaß und bei Ekelwetter ein Bett mit Heu und Stroh.
Würde man eher tolerieren, dass Tiere sterben und gegessen werden, wenn es den Tieren vor dem Tod gut geht und sie absolut schmerz- und angstfrei sterben? Tatsächlich gibt es ja Menschen, die irgendwo dazwischen stehen und viel Geld für tierische Produkte bezahlen, von denen sie meinen, dass sie "ziemlich" oder vielleicht sogar ganz tierleidfrei entstanden sind.
Ich komme auf diese Gedanken, weil ich mir manchmal Gedanken über Zeiten mache, zu denen es noch keine Massentierhaltung gab oder Gegenden auf der Welt, in denen eine vegane Ernährung wahrscheinlich nicht möglich wäre, weil die Bevölkerung z.B. zu einem großen Teil von Fisch lebt und das Klima gar nicht geeignet ist, regional pflanzliche Produkte für eine 100%ige vegane Ernährung anzubauen. Ich sehe es so, dass eine vegane Ernährung ein Entwicklungsschritt der Menschheit sein wird, aber die Menschheit sich natürlich nicht an jedem Ort der Erde zeitlich gleich entwickelt. Ein Entwicklungsstand hängt von sehr sehr vielen Dingen und Randbedingungen ab und es mag sein, dass manche Orte oder Länder der Erde sich vegan ernähren können, während es andere Länder erst in 50, 100 oder 200 Jahren oder vielleicht nie können.
Ich könnte noch 1000 Gedanken sagen, aber ich befürchte, sie sind ungeordnet und mein Beitrag würde immer wirrer werden
Liebe Grüße
Matthias