Argument Ernteunfälle

Sphinkter · Beitrag von **Sphinkter** » 3. Sep 2020 20:57

Hallo,
letztens habe ich in einem Forum das Argument gehört, dass Veganer Reh-Schlitzer wären. Und sie mit dem Konsum auch töten.
Jetzt kann man ja vermeidbar und unvermeidbar argumentieren..was mich interessiert ist aber:

Welche pflanzliche Lebensmittel verursachen eigentlich Wildunfälle?

Mir fallen mal die Getreide ein...Weizen, Roggen etc.

Aber Gemüse, Hülsenfrüchte oder Kartoffeln sind doch so niedrig, dass da eigentlich kein Rehkitz unerkannt liegen kann

Rüsselkäfer · Beitrag von **Rüsselkäfer** » 3. Sep 2020 21:15

Rehkitze liegen im Gras, also werden die für Heu AKA Tierfutter geschreddert. Viele Bauern schicken übrigens Freiwillige und Dronen über die Felder vor dem Mähen um das zu verhindern.

Getreide usw. wird später im Jahr geerntet, da gibt es keine Kitze mehr.

Sphinkter · Beitrag von **Sphinkter** » 3. Sep 2020 21:45

Ach echt? Dann müssten die Kritiker ja doppelt die Fresse halten.

Beitrag von **illith** » 3. Sep 2020 21:49

ich wollte es gerade sagen

das Rehkitz-Argument ist damit ein ähnlicher Boomerang wie das Tofu-Regenwald-Argument.

bei Kleintieren wie Mäusen & Co dürfte es nochmal anders aussehen - aber da Omnis ja nicht nur selbst geerntete Feldfrüchte essen, sondern obendrein noch Körperprodukte von Tieren, die ihrerseits nochmal erhebliche Mengen an geernteten Feldfrüchten essen müssen, ist die Bilanz sicher immer noch signfikant besser.

Beitrag von **illith** » 3. Sep 2020 21:57

maybe of interest:
https://anthropocenemagazine.org/2018/0 ... griculture

Sphinkter · Beitrag von **Sphinkter** » 3. Sep 2020 22:05

Interessant, danke

hansel · Beitrag von **hansel** » 3. Sep 2020 22:40

Vor 1970 fand in fast jedem Dorf einen Hof in dem ein Reh mit 3 Beinen herumlief. Die damals allein üblichen Balkenmäher schnitten dem Kitz zwar ein Bein ab, ließen es aber oft am Leben.
Dann kamen die Kreiselmãher mit einer sehr viel höheren Fahr- und Schnittgeschwindigkeit, die die Tiere völlig zerfetzen.
Gute Bauern mähen zumindest von innen nach außen. Außerdem geben sie den Jägern vor der Mahd Bescheid, dass sie am Vortag mit angeleinten Hunden, neuerdings auch mit Wärmebildkameras durchgehen. Das gefundene Kitz wird mit Heu gegriffen und am Rand abgelegt, wo es die Ricke findet. Flatterbãnder sollen außerdem die Wiese der Ricke "unheimlich" machen.
Ich bin etwa 4 mal zur Kitzsuche mitgegangen.

Beitrag von **illith** » 3. Sep 2020 23:16

gehts da rein um Grünland?

mit Hunden findet man keine Kitze, oder? sind die nicht geruchlos?

der Mann von einer Vreundin hat das (früher?) gemacht, mit Drone und Wärmebildkamera

hansel · Beitrag von **hansel** » 4. Sep 2020 00:14

illith hat geschrieben: ↑
3. Sep 2020 23:16

mit Hunden findet man keine Kitze, oder? sind die nicht geruchlos?

Sind sie nicht, - jedenfalls nicht absolut:
Kitze koten und urinieren am Platz. In ihrem Fell sind Milchtropfen von der Mutter.
Alles vielleicht nicht aus 20 Meter für den Hund zu riechen.... Aber aus weniger als 5 Meter schon. Und das kann so ein Hund planmäßig *abarbeiten".
Der Mensch sieht schon ein nur 1 Meter im hohen Gras gedrückes Kitz kaum.
Achtung: Es sollten dazu nur spezielle Hunde verwendet werden, die nicht gleich auf das Kitz springen, sondern es dem Halter vorher anzeigen.
Liegt wohl in der Rasse.

Beitrag von **illith** » 4. Sep 2020 03:08

sieh an, ich hab mir mal sagen lassen, mit einem Hund findet man die auch nur, wenn der zufällig da drauflatscht^^