Luxus- & Lifestyle-ShowOff als Vegan-Motiv?

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illith
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Luxus- & Lifestyle-ShowOff als Vegan-Motiv?

Beitrag von illith » 11. Okt 2020 00:21

abgetrennt aus dem Gar-nicht-cool-Thread
Kim Sun Woo hat geschrieben:
10. Okt 2020 22:16
Eine Louis-Vuitton-Tasche, die überall zu sehen ist, macht niemanden einzigartig.
die ist dann aber auch kein Luxus in dem SInne, um damit "Geltung" zu erlangen. die für "Jedermann" erschwinglichen Turnschuhe sind es doch auch nicht (irgendwelche limitierten sneaker: klar. aber irgendwelche Nikes "von der Stange"?)?!
ich hab gestern? noch an einer Umfrage teilgenommen, wo es um veganen Frischkäse ging und welche veganen Produkte man so kauft und warum - und da kamen immer wieder so Motive zum Ankreuzen in Richtung "ich kaufe/esse dasunddas weil es mich modern, extravagant und besonders erscheinen lässt". ähmwas? gibt es tatsächlich Leute, die ihren Vrischkäse mit der Überlegung holen?
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 11. Okt 2020 07:24

Zur "Veganismus = Luxus" Diskussion:

Dass eine Triebfeder unserer Konsumkultur das Streben nach sozialer Distinktion ist, ist doch altbekannt. Auf gut deutsch: "Ich bin, was ich kaufe." Ich habe da so z. B. eine lästige Angewohnheit, mir immer wieder mal hochanspruchsvolle Bücher und DVDs anzuschaffen, die dann sehr lange im Regal stehen, bis ich sie irgendwann mal lese/ansehe (hoffe ich zumindest; war eigentlich schon St. Nimmerleinstag?).

Solange Kaufentscheidungen zu weniger Umweltbelastung und Tierleid führen, d. h. zumindest den derzeitigen desolaten Status Quo verbessern, finde ich die Motive erstmal zweitrangig (abgesehen davon, dass sie sich von außen nur schwer verändern lassen).

Meine stille Hoffnung wäre, dass viele "Lifestyle-Konsumenten" sich nebenher auch über die Hintergründe des Veganismus informieren - schon allein, um ihre Konsumentscheidungen im "Ernstfall" auch argumentativ unterfüttern zu können und nicht als bloße Mitläufer dazustehen. Dann besteht die Chance, dass sich die Motive langsam wandeln.

Zumindest war es so bei mir: Ich begann als reiner Gesundheitsveganer, nachdem zwei Verwandte sich Krebserkrankungen zugezogen hatten. Mittlerweile bin ich was den den präventiven Nutzen von Veganismus angeht zwar nicht mehr ganz so optimistisch, dafür überzeugen mich die ökologischen und ethischen Aspekte umso mehr.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

be-vegan
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Beitrag von be-vegan » 23. Dez 2020 11:27

Ich denke, dass das durchaus ein Motiv für einige ist, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren.
Nicht jeder verzichtet aus der Liebe zum Tier auf tierische Produkte.
In vielen gesellschaftlichen Kreisen ist es üblich, auf eine fleischfreie oder fleischreduzierte Ernährung zu achten. Personen, die neu in diese Kreise treten wie beispielsweise Studenten, die ihr Umfeld durch Umzug wechseln, sind teilweise nicht so aufgewachsen und verzichten dann vielleicht aufgrund der Kritik von Außen auf Fleisch. Menschen legen nun einmal viel Wert auf ihre Außenwirkung.
Vegane Ernährung kann ja viele Gründe haben: Tierliebe, Gesundheit und eben vielleicht auch einfach der, dass es alle tun.

Grüße!

GreenMellie9

Beitrag von GreenMellie9 » 23. Dez 2020 21:16

Ich denke, sowohl das Vegan-Sein als auch das Nicht-Vegan-Sein erzeugt sowieso Diskussionen! Ich finde aber, dass vor allem die vegane Lebensweise stark kritisiert wird. In moderneren und weltoffenen Kontexten ist es sicherlich nicht so seltsam, auf alle tierischen Nebenprodukte zu verzichten, aber in kleineren und traditionelleren Umgebungen sieht es noch anders aus.

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