Gesundheitsargumente wie Milch und Brustkrebs?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
Antworten
Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Gesundheitsargumente wie Milch und Brustkrebs?

Beitrag von Sphinkter » 21. Feb 2021 13:51

Habe gerade in einem Buch von Barnard gelesen, Cheesetrap
Over the next twelve years, those who averaged just one-half to one serving of high-fat dairy products on a daily basis were 20 percent more likely to die of breast cancer, compared with those having little or no high-fat dairy products.
Okay, Käse erhöht das Risiko an Brustkrebs zu sterben.

Schaue ich aber bei Pubmed "cheese & breast cancer",

Meta Analyse, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30896640/
However the results of all milk models and the available epidemiologic evidence do not support a strong association between the consumption of milk or milk products and breast cancer risk


Oder hier: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27882862/
Among cancers, milk and dairy intake was inversely associated with colorectal cancer, bladder cancer, gastric cancer, and breast cancer, and not associated with risk of pancreatic cancer, ovarian cancer, or lung cancer, while the evidence for prostate cancer risk was inconsistent.
Also das Gegenteil, gar umgekehrt assoziiert.

So gerne ich gesundheitlich für Veganismus argumentieren möchte, so schwach sind doch die Daten.

Auch nimmt die Glaubwürdigkeit der veganen Doktoren Schaden.
Zuletzt geändert von Sphinkter am 21. Feb 2021 13:59, insgesamt 1-mal geändert.

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 21. Feb 2021 13:58

Auch hier noch...nur gesundheitliche Vorteile

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31199182/
Convincing and probable evidence of decreased risk of colorectal cancer, hypertension and cardiovascular disease, elevated blood pressure and fatal stroke, respectively, was found for total dairy consumption; possible decreased risk of breast cancer, metabolic syndrome, stroke and type-2 diabetes, and increased risk of prostate cancer and Parkinson's disease was also found.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20658314/
Total dairy, adult, and childhood milk consumption was not associated with either pre- or postmenopausal breast cancer risk.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15213021/
Most of the studies reviewed showed no consistent pattern of increased or decreased breast cancer risk with a high consumption of dairy products as a whole or when broken down into high-fat and low-fat dairy products, milk, cheese, or butter.
Da stellt man sich schon die Frage, ob die ganzen Bücher von Mcdougall, Barnard, Greger ihr Geld wert waren :kk: , wenn man nur etwas recherchiert und völlig andere Daten bekommt.

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 21. Feb 2021 14:09

Das Ding ist auch eher positiv

Multiple health and environmental impacts of foods
Michael A Clark, Marco Springmann,  2019 116 (46) 23357-23362; first published October 28, 2019 https://doi.org/10.1073/pnas.1906908116
Dateianhänge
Screenshot_20210221-140829_Instagram.jpg

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70102
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 21. Feb 2021 15:14

es gibt eben kein wasserdichtes Argument für Veganismus außer dem ethischen.
für eine pflanzenbetonte Ernährung bestimmt, aber das ist ja ein anderes Thema.
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Benutzeravatar
void
Steviapüppchen
Beiträge: 3302
Registriert: 11.04.2011
Wohnort: im Röstigraben

Beitrag von void » 21. Feb 2021 17:38

Das gilt m.W. doch für quasi jede Ernährungsform. Gleich viele Für- wie Gegenargumente und Uneinigkeit in Studien, keine klaren Resultate. Mal sowas wie highly processed meat ausgenommen.

Im Plot von Clark et al. würde ich aber nun keine positive Korrelation für Milch sehen. Das ist so nah an der Mittellinie, das wäre in meiner Interpretation neutral. Auch gibt es sicher verschiedene Arten von Milchprodukten, die sich verschieden auswirken (bspw. Joghurt ist vielleicht besser als frische Vollmilch.)

Schlussendlich aber das was illith sagt... wer auf den Gesundheitsaspekt fokussiert macht sich unglaubwürdig. Es sollte auch keinen anderen aus dem ethischen benötigen.

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 21. Feb 2021 17:52

illith hat geschrieben:
21. Feb 2021 15:14
es gibt eben kein wasserdichtes Argument für Veganismus außer dem ethischen.
für eine pflanzenbetonte Ernährung bestimmt, aber das ist ja ein anderes Thema.
Das ist wohl auch leider mein Fazit nach über 15 Jahren "Gesundheitsbücher lesen" von veganen Experten.

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 21. Feb 2021 17:53

void hat geschrieben:
21. Feb 2021 17:38
Das gilt m.W. doch für quasi jede Ernährungsform. Gleich viele Für- wie Gegenargumente und Uneinigkeit in Studien, keine klaren Resultate. Mal sowas wie highly processed meat ausgenommen.
Da würde ich aber auch die Carnivore Diet mit Bio Fleisch dazuzählen. Soviel Tierprodukte und das exklusive, kann nicht gesund sein.

Benutzeravatar
void
Steviapüppchen
Beiträge: 3302
Registriert: 11.04.2011
Wohnort: im Röstigraben

Beitrag von void » 21. Feb 2021 17:58

Ist das eine Gefühlsaussage oder hast du dafür Belege? Ich sehe das ähnlich kritisch, aber "kann nicht gesund sein" hat man auch schon viel über Veganismus gehört.

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 21. Feb 2021 18:06

Es gibt ja eben keine Belege. Und da rotes Fleisch erstmal in der Kritik steht, WHO etc. kann eine Kost aus ausschließlich Fleisch wohl kaum gesund sein.
Und solange die keine Belege durch Studien vorlegen, ist die Kost erstmal kritisch zu sehen. Veganer können mit den Adventist Health Studies das ja z.B. darlegen und den "kann nicht gesund sein" kontern.

Benutzeravatar
Akayi
Akinator
Beiträge: 30317
Registriert: 09.02.2008

Beitrag von Akayi » 22. Feb 2021 08:50

void hat geschrieben:
21. Feb 2021 17:38
Das gilt m.W. doch für quasi jede Ernährungsform. Gleich viele Für- wie Gegenargumente und Uneinigkeit in Studien, keine klaren Resultate. Mal sowas wie highly processed meat ausgenommen.
Ich denke es ist schon auffällig dass mit Bezug auf Veganismus der Zusammenhang zwischen Kuhmilch und Gesundheit quasi vorausgesetzt wird. Ein "vegan myth" quais. Das geht schon darüber hinaus, dass es Pro- und Contraargumente gibt sondern deutet auf einen Bias hin der Überprüfung idR nicht standhält. Gleichzeitig wird versucht auch positive Ergebnisse im Sinne des vegan myth umzudeuten und zu verfälschen (siehe z.B.Nurse Health Study).
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Antworten