Wird passierten Tomaten, etwa beim Discounter erhältlichen, Zucker zugesetzt?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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illith
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Beitrag von illith » 3. Mai 2022 12:03

Die WHO unterscheidet jedoch zwischen gebundenen, eigenem Zucker z.B. in intaktem Obst, für den keine negativen Folgen nachgewiesen werden konnten
hä, wie das?^^
alles an Kohlenhydraten, was man zu sich nimmt landet am Ende als Einfachzucker in der Körperzelle - Fructose, Galactose oder Glucose.
auf dem Weg dahin macht es natürlich einen Unterschied, wie schnell das passiert, welche Micronährstoffe er im Gepäck hat etc.
aber das mit den "keine negativen Folgen" - das wird sich wahrscheinlich nur auf irgendwelchen Korrelationen aus Kohortenstudien o.ä. beruhen, wo Leute, die einen Intake an freiem Zucker haben, insgesamt schlechte Ernährungsgewohnheiten haben (zu viel Junkfood, wenig Whole-Foods usw.). würde ich jedenfalls mal tippen.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 3. Mai 2022 13:07

Ist das nicht auch einfach der Tatsache geschuldet dass man raffinierten Zucker viel schneller zu sich nehmen kann als man die Menge Obst runterbekommt mit derselben Menge an Zucker? Also bspw. der Löffel Zucker in der Tasse Tee geht schneller runter als einen halben Apfel zu essen?

Neben den Kohortenstudien gab es auch Versuche in denen der Intake an Zucker einfach erhöht und dann gemessen wurde was das für eine Auswirkung auf das Gewicht (und Karies) hat.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

Vegus
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Beitrag von Vegus » 3. Mai 2022 14:12

Ist das nicht auch einfach der Tatsache geschuldet dass man raffinierten Zucker viel schneller zu sich nehmen kann als man die Menge Obst runterbekommt mit derselben Menge an Zucker?
Ich glaube, dazu schon mal etwas gelesen zu haben, meine aber nur noch zu wissen, dass die Geschwindigkeit der Aufnahme während der Nahrungsaufnahme von Zucker tatsächlich eine Bedeutung / einen Zusammenhang hinsichtlich der Auswirkung auf die Gesundheit bzw. der Folgen hat oder haben kann. Da gab es noch andere Fakoren hinsichtlich der Zuckeraufnahme. Man könnte ja auch Produkte mit Industriezucker essen, bei denen man die gleiche Menge an Zucker genau so schnell aufnähme wie bzw. nicht schneller aufnähme als man sie mit Obst aufnähme. Etwa weil die Menge an Zucker zu dem Rest des Produktes (etwa Kuchen) im gleichen Verhältnis stünde wie der Zucker im Obst zu den anderen Bestandteilen (Rest) des Obsts oder man entsprächend langsam die Industrie-Nahrung aufnähme.

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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 3. Mai 2022 14:52

Was ist bloß der Fetisch mit dem "Industrie"-Zucker?
Vegus hat geschrieben:
3. Mai 2022 11:54
Die WHO empfiehlt <10%, wenn möglich <5% der gesamt Kalorien aus freiem Zucker zu sich zu nehmen.
Wären das bei 2000 kcal / täglich und 10 % laut WHO ca. 50 g Industrie-Zucker täglich? Besser (5 %) 25 g Zucker bei gleicher Menge kcal?
Ja zur Menge. Nein zum Industriezucker, es zählt auch Apfelsaft.

Vegus hat geschrieben:
3. Mai 2022 11:54
Heißt das also, Zucker in Form nicht intakten Obstes aufgenommen, hätte die gleichen / selben negativen Folgen wie Industriezucker?
Nach der WHO-Guideline ja.
Also etwa auch der (natürliche bzw. im Obst enthalten gewesene) Zucker, der in Form eines Getränks zu sich genommen würde, das aus vollständigen Früchten geschreddert wäre
ja
(wäre das vielleicht ein "Dicksaft"?
Nein, Dicksäfte sind eingedickte Fruchtsäfte. Honigartig.
Es reicht also nicht, dass dessen Bestandteile alle zusammen aufgenommen würden (etwa also als Getränk), es muss wirklich intakt sein. Das hieße demnach, dass derartige Getränke gar nicht oder gar nicht so "gesund" wären wie das intakte Obst oder sogar "ungesund" oder ähnlich oder gleich "ungesund wie Industriezucker?
In Bezug auf Zucker ja, aber natürlich weden die in Obst enthalten Makros & Mikros weiterhin aufgenommen, zerkleinert möglicherweise sogar besser.

Zur Zuckerrübe: 50g Haushaltszucker bekommt man besser "versteckt" als 300g einer ziemlich feste Rübe
Hail Seitan!

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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 3. Mai 2022 15:01

illith hat geschrieben:
3. Mai 2022 12:03
Die WHO unterscheidet jedoch zwischen gebundenen, eigenem Zucker z.B. in intaktem Obst, für den keine negativen Folgen nachgewiesen werden konnten
hä, wie das?^^
alles an Kohlenhydraten, was man zu sich nimmt landet am Ende als Einfachzucker in der Körperzelle - Fructose, Galactose oder Glucose.
auf dem Weg dahin macht es natürlich einen Unterschied, wie schnell das passiert, welche Micronährstoffe er im Gepäck hat etc.
Es geht dabei nicht um die Kalorien, sondern um die Ernährungszusammensetzung.

Es konnten in keine Nachteile einer Ernährung mit hohen Obstanteil nachgewiesen werden, während ein hohes Maß an z.B. zuckerhaltigen Getränken und/oder gesüßten, verarbeiteten Lebensmittel eben nachteilige Effekte hat.


Für die Zähne macht es auch einen Unterschied, ob sie mit Zucker umspült werden oder nur Stücke anbeißen müssen.
Hail Seitan!

Vegus
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Beitrag von Vegus » 3. Mai 2022 15:37

Was ist bloß der Fetisch mit dem "Industrie"-Zucker?
Hoppla! Welcher Fetisch?
Ja zur Menge. Nein zum Industriezucker, es zählt auch Apfelsaft.
Industrieller Apfelsaft bzw. Getränke, die als Apfelsaft bezeichnet werden oder "richtiger" Apfelsaft nur aus Äfeln (und vielleicht zusaätzlich Wasser) bestehend?
Vegus hat geschrieben: ↑
Heute 11:54
Heißt das also, Zucker in Form nicht intakten Obstes aufgenommen, hätte die gleichen / selben negativen Folgen wie Industriezucker?

Nach der WHO-Guideline ja.
Es reicht also nicht, dass dessen Bestandteile alle zusammen aufgenommen würden (etwa also als Getränk), es muss wirklich intakt sein. Das hieße demnach, dass derartige Getränke gar nicht oder gar nicht so "gesund" wären wie das intakte Obst oder sogar "ungesund" oder ähnlich oder gleich "ungesund wie Industriezucker?

In Bezug auf Zucker ja,

Das müsste, glaube ich, zumindest in (nicht unbeachtlichen) Teilen, dem "Wissen" / Handlen / der Ernährungsweise unfaßbar vieler Veganer´ / Rohkostler / sich "gesund" ernähren wollender Menschen entgegenstehen bzw. auch dem, was sie (und andere, wohl auch gewisse Institutionen etc.) an Informationen verbreiten.
In Bezug auf Zucker ja, aber natürlich weden die in Obst enthalten Makros & Mikros weiterhin aufgenommen, zerkleinert möglicherweise sogar besser.
Verzeihung, besser als was? Oder bessser als unter welchen Umständen?
Zur Zuckerrübe: 50g Haushaltszucker bekommt man besser "versteckt" als 300g einer ziemlich feste Rübe
Verzeihung, das verstehe ich überhaupt nicht. Was ist hier mit "versteckt" gemeint. Und wie ist der Zusammenhang?
Für die Zähne macht es auch einen Unterschied, ob sie mit Zucker umspült werden oder nur Stücke anbeißen müssen.
Würde denken, allein durch den Speichel müsste der Zucker beim "Anbeißen" auch an die Stellen / in die Bereiche kommen, die bei anderer Narhung (ohne das "Anbeißen") mit "Zucker umspült" würden (aber vielleicht hat der Speichel eine gewisse Wirkung, die die Auswirkung von Zucker in diesem Zusammenhang vorteilhaft beeinflußt). Auch tritt ja beim Beißen / Kauen Flüssigekit, die Zucker enthalten müsste, aus dem Obst, das doch ebenfalls die Zähne "umspülen" müsste. Das ist aber beides nicht so bzw. wirkt sich also nicht (so) negativ aus?

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Rüsselkäfer
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Beitrag von Rüsselkäfer » 3. Mai 2022 21:38

Vegus hat geschrieben:
3. Mai 2022 15:37
Was ist bloß der Fetisch mit dem "Industrie"-Zucker?
Hoppla! Welcher Fetisch?
Der Drang normalen raffinierten Zucker, meist aus Zuckerrübe oder Zuckerrohr bei jeder Gelegenheit wertend als Industriezucker zu bezeichnen. Die anderen "natürlichen" Zucker werden ebenfalls industriell hergestellt. Und minimale Reste von Melasse machen die Alternativen nicht besser.
Ja zur Menge. Nein zum Industriezucker, es zählt auch Apfelsaft.
Industrieller Apfelsaft bzw. Getränke, die als Apfelsaft bezeichnet werden oder "richtiger" Apfelsaft nur aus Äfeln (und vielleicht zusaätzlich Wasser) bestehend?
Jetzt ist es "Industrie"apfelsaft. Du magst das Wort. Aber was meinst du? Wer nicht gerade selber mostet, wird Apfelsaft von industriellen Betrieben kaufen. Apfelsaft besteht immer nur aus Äpfeln, manchmal wird zum Transport Wasser & Aromen entzogen und wieder hinzugefügt. (Apfelsaft aus Konzentrat), meintest du das mit zusätzlichem Wasser? Mit Wasser verdünnt wäre wieder kein Apfelsaft.
Das müsste, glaube ich, zumindest in (nicht unbeachtlichen) Teilen, dem "Wissen" / Handlen / der Ernährungsweise unfaßbar vieler Veganer´ / Rohkostler / sich "gesund" ernähren wollender Menschen entgegenstehen bzw. auch dem, was sie (und andere, wohl auch gewisse Institutionen etc.) an Informationen verbreiten.
In der Tat, die Verteufelung von Haushaltszucker ist lächerlich, besonders Auffällig bei Produkten für Babys und Kinder "ohne zugesetzten Zucker*" "2. Zutat: Apfelsaftkonzentrat".

Aber es geht dabei allein um den Zucker. Dass eine Ernährung mit deutlichem Anteil von Obst und besonders Gemüse der Gesundheit zuträglich ist, ist IMHO den meisten klar, auch wenn sie als Smoothie konsumiert werden. Für die Folgen der Zuckeraufnahme ist es allerdings egal ob man in den Gemüse-Smoothie einen Apfel schreddert oder einen Löffel Zucker hinzufügt.
]In Bezug auf Zucker ja, aber natürlich weden die in Obst enthalten Makros & Mikros weiterhin aufgenommen, zerkleinert möglicherweise sogar besser.
Verzeihung, besser als was? Oder bessser als unter welchen Umständen?
So wie es da steht: Besser als nicht zerkleinert.
Wer gelegentlich in Toilette kuckt, wird sehen, dass ein Teil von Obst oder Gemüse erstaunlich intakt wieder hinten raus kommt. Als Püree konsumiert not so much.
Hail Seitan!

Vegus
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Beitrag von Vegus » 3. Mai 2022 23:24

Der Drang normalen raffinierten Zucker, meist aus Zuckerrübe oder Zuckerrohr bei jeder Gelegenheit wertend als Industriezucker zu bezeichnen.
Beabsichtigterweise eher kategorisierend / identifizierend, nicht bewertend (obwhl ich ihn aber nach meinem bestimmt unzureichenden Kenntnisstand als schlecht bezeichnen würde / müsste).
Die anderen "natürlichen" Zucker werden ebenfalls industriell hergestellt.
Das klingt irgendwie widersprüchlich, dass industriell gemachte Zucker "natürlich" sein könnten. Welche sind das? Birkenzucker / Xylit und dergleichen, meinst Du so was? Und es gibt doch auch noch die tatsächlich natürlichen, nicht industriell hergestellten Süßungsmöglichkeiten, etwa mit (allen Bestandteilen einzelner Früchte), die doch immerhin besser sein müssten (offenbar nicht wegen des Zuckers, aber immerhin wegen der anderen Inhalte), auch wenn sie schlechter wären als außerhalb der intakten Frucht laut WHO.
Und minimale Reste von Melasse machen die Alternativen nicht besser.
Und in welchen dieser Zucker ist Melasse drin? Und was ist an minmalen Resten davon offenbar ungünstig oder nicht besser?
Jetzt ist es "Industrie"apfelsaft. Du magst das Wort. Aber was meinst du? Wer nicht gerade selber mostet, wird Apfelsaft von industriellen Betrieben kaufen.
Nein, nein, überhaupt nicht, mag das Wort "Industrie" vermutlich genau so wenig wie andere Wörter. Na ja, ich meinte eigentlich keinen konkreten Apfelsaft, ich fragte doch, welchen Du meintest.
Apfelsaft besteht immer nur aus Äpfeln, manchmal wird zum Transport Wasser & Aromen entzogen und wieder hinzugefügt. (Apfelsaft aus Konzentrat), meintest du das mit zusätzlichem Wasser? Mit Wasser verdünnt wäre wieder kein Apfelsaft.
Also, ich meinte "Apfelsaft" auf jeden Fall im Sinne des Volkssporachsbebrauchs, nicht im rechtlichen, wie Du möglicherweise, in dem er vermutlich recht genau bzw. genauer definiert ist, auch davon habe ich leider null Ahnung. Kenne mich mit Ernährung überhaupt nicht aus. Wenn ich in diesem Zusammenhang von Apfelsaft sprechen würde, würde ich einfach erstmal laienhaft versuchen zu unterscheiden zwischen welchen, die bei einer (versuchten) "guten" Ernährungsweise nicht konsumiert würden oder werden sollten, weil sie negative Eigenschaften einer mehr oder weniger starken industriellen Verarbeitung hätten in Abgrenzung zu denen, die diese Eigenschaften nicht haben, die als "gesund" gelten (bei gewissen Menschen / Institutionen etc.) bzw. vorteilhaft für eine "gute" Ernährung sind oder sein könnten, also vielleicht etwa welche, die nur aus Äpfeln bestünden.

Dass das, was umgangssprachlich als "Apfelsaft" bezeichnet wird, "nur" aus Äpfel bestünde, könnte ich mir eigentlich kaum vorstellen.
In der Tat, die Verteufelung von Haushaltszucker ist lächerlich, besonders Auffällig bei Produkten für Babys und Kinder "ohne zugesetzten Zucker*" "2. Zutat: Apfelsaftkonzentrat".
Also ist Haushaltszucker (vielleicht sogar bei Weitem) gar nicht so schlecht wie viele oder fast alle zu sagen scheinen?
Aber es geht dabei allein um den Zucker. Dass eine Ernährung mit deutlichem Anteil von Obst und besonders Gemüse der Gesundheit zuträglich ist, ist IMHO den meisten klar, auch wenn sie als Smoothie konsumiert werden. Für die Folgen der Zuckeraufnahme ist es allerdings egal ob man in den Gemüse-Smoothie einen Apfel schreddert oder einen Löffel Zucker hinzufügt.
Wird also Zucker aus nicht intaktem Obst oder vielleicht auch aus nicht intaktem Gemüse aufgenommen, hat er die gleiche Wirkung wie Haushaltszucker.
Wer gelegentlich in Toilette kuckt, wird sehen, dass ein Teil von Obst oder Gemüse erstaunlich intakt wieder hinten raus kommt. Als Püree konsumiert not so much.
Das habe ich mich bisher noch nicht getraut. Worauf lässt das schließen?

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somebody
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Beitrag von somebody » 4. Mai 2022 14:15

Die WHO Empfehlung ist relativ gesichert & kann im Alltag problemlos eingehalten werden, wenn Müll Fertigprodukte & Müll Getränke (zB Standard Cola etc = um 100 Gramm Zucker je Liter) vermieden werden.
Suche Signatur.

Vegus
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Beitrag von Vegus » 4. Mai 2022 14:51

Leider bestimmt nicht bei dem Konsum an Kuchen (und Süßigkeiten), zu dem ich fähig bin.

Aber ja, natürlich, derartige Produkte sind wirklich völlig unbrauchbar (für die Ernährung), einfach Abfall.
Die WHO Empfehlung ist relativ gesichert
Woher weiß Du das?

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