Kann Spuren von Milch enthalten": vegan?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Kauket
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Beitrag von Kauket » 26. Mai 2022 23:53

Ich mag den letzten Absatz :)

Wäre ja so, als wenn man keine Äpfel essen würde nur weil da vorher vielleicht mal eine Biene drauf gesessen ist.
Weil die hat ja vielleicht auch Spuren drauf hinterlassen ^^"
¤´¨) =^.^=
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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 27. Mai 2022 00:02

hansel hat geschrieben:
26. Mai 2022 17:34
Jedes Atom von mir war doch schon Bestandteil von Milliarden Lebewesen in Millionen von Galaxien.
und das Wasser, das man trinkt wurde vorher statistisch schon siebenundsechzig Mal gepinkelt.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

Vegus
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Beitrag von Vegus » 2. Jun 2022 23:42

Dann geh doch mal auf die Etymologie von "Spur":
Du siehst ein Tier auf der beschneiten Wiese stehen: Das ist ein Tier.
Du siehst Tierhaare im Schnee liegen: Das sind Bestandteile eines Tieres.
Und jetzt siehst du die Spur, die Fährte eines Tieres (spora: germanisch für Fußabdruck) Daran kannst du nur erkennen dass das Tier mal dort war. Aber das hat eigentlich mit dem Tier nichts mehr zu tun.
Im Sprachgebrauch werden aber nun mal auch (etymologisch nicht ganz korrekt) winzigste Anhaftungen (also Bestandteile) von Tieren, die in der Produktionskette (unbeabsichtigt!) irgendwie hineingekommen sind als Spuren bezeichnet.
Verzeihung, ich bin mir noch nicht ganz sicher, zu verstehen, wogegen oder wofür die Erklärung in Zusammenhang mit oben Gesagtem steht. Ich müsste, würde und könnte momentan nur davon ausgehen, dass "Spuren" auf der Packung als "Bestandteil", also körperlich vom Tier stammend, kommend zu verstehen wäre. Und nicht etwa im Sinn von als mechanisch vom Tier gekommen, etwa als eine "Fährte", ein Abdruck (würde erstmal nicht denken, dass bei diesen zwischen vegan und nicht vegan unterschieden würde).

Warum Spuren enthalten sein könnten, etwa ob vom Menschen absichtlich herbeigeführt oder nicht, wäre für mich, glaube ich, unbedeutend, nur dass welche da sein könnten, gefiele mir wohl nicht.
Sie absolut auszuschließen, wäre ökonomisch nicht sinnvoll und sollten selbst für Hard-core-Veganer kein Hindernis sein. Auch steht da ja "können" und nicht "enthalten", was noch einmal die Unabsichtlichkeit unterstreicht.
Wohl falls man davon ausginge, dass es (einzig) eine Frage der Ökonomie und / oder Absicht / Unabsichtlichkeit wäre. Aber auch davon abgesehen, könnte man ja einfach ein gleiches Produkt ohne "Spuren" nehmen, falls erhältlich, wovon ich momentan ausgehen würde.
Allenfalls könnten solche Spuren nur
bei schwersten Allergien gegen die betreffenden Stoffe bedenklich sein.
Bedenklich nur dabei also wohl hinsichtlich körperlicher Reaktionen. Wäre mir nicht ganz sicher, dass das unumstritten wäre. Bedenklich aber vielleicht aus anderen Gründen.
Auf einer noch kleineren Stufe sind bzw. werden wir doch sowieso alle Bestandteile von Allem und jedem:
Jedes Atom von mir war doch schon Bestandteil von Milliarden Lebewesen in Millionen von Galaxien. Unglaublich viele von mir hielten sich auch schon in Buddha oder Shakespeare auf Je weiter weg in der Vergangenheit, um so wahrscheinlicher. Mit Elvis kann ich also wohl nicht dienen. Entweder, weil er noch lebt, oder, weil er noch nicht lange genug tot ist.
Ich verstehe noch nicht ganz, wofür oder wogegen das zu verstehen wäre bzw. was man (hier) daraus ableiten könnte oder sollte.
Wäre ja so, als wenn man keine Äpfel essen würde nur weil da vorher vielleicht mal eine Biene drauf gesessen ist.
Weil die hat ja vielleicht auch Spuren drauf hinterlassen ^^"
Käme vielleicht (unter anderem) darauf an, welcher Art Spuren. Aber ist das nicht ein völlig anderer Zusammenhang?

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Ars
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Beitrag von Ars » 2. Jun 2022 23:53

Du beziehst eine Wohnung. Die Vormieterin hatte Katzen. Bei ihrem Auszug kam ein Putzinstitut und hat alles sauber geputzt. Du ziehst ein und führst einen katzenfreien Haushalt. Du würdest deinen Haushalt jetzt auch dann noch katzenfrei nennen, wenn du nach 3 Monaten in der hintersten Ecke ein einzelnes Katzenhaar findest.

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 3. Jun 2022 00:11

da steht ja "kann Spuren von" enthalten. Wenn ich jetzt zu einer spurenfreien Charge greife, müsste das okay sein, oder?
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Vegus
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Beitrag von Vegus » 3. Jun 2022 01:10

Du würdest deinen Haushalt jetzt auch dann noch katzenfrei nennen, wenn du nach 3 Monaten in der hintersten Ecke ein einzelnes Katzenhaar findest.
Ja, ja, natürlich, ist ja keine Katze da.
da steht ja "kann Spuren von" enthalten. Wenn ich jetzt zu einer spurenfreien Charge greife, müsste das okay sein, oder?
Ja, das stimmt, so würde ich es momentan sehen.

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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 3. Jun 2022 08:26

Würde aber Spuren von Katze enthalten.
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hansel
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Beitrag von hansel » 3. Jun 2022 10:12

Nachdem ich dir erklärt habe, dass nach der ursprünglichen Wortbedeutung eine "Spur" kein Bestandteil ist und man dieses Wort lediglich als Platzhalter für eine unbeabsichtigte minimale Anhaftung (die auch gar nicht da sein braucht) verwendet, sehe ich dein Problem nicht.
Betrifft es eine Allergie bzw. gesundheitliche Reaktion oder ist es eine Art religiöses Dogma, auf keinen Fall mit tierischen Bestandteilen auch nur in Berührung zu kommen, entsprechend einer "haram" bzw. "treife" Deklaration?
Das hat imho mit veganen Beweggründen (Vermeidung von Tierleid) nichts zu tun.
- Zumal es ohne eine solche "Spur" - Angabe durchaus nicht sicher ist, dass keine "Spuren" drin sind.
Ja, und die Sache mit Atomen sollte dir doch nur klar machen, dass in uns allen eine Spur von Allem ist. - Dass also ein bis ins kleinste gehender Ausschluss irgendwann keinen Sinn mehr macht.

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 3. Jun 2022 11:47

Vegus hat geschrieben:
3. Jun 2022 01:10

Ja, das stimmt, so würde ich es momentan sehen.
Dann musst ja nur noch Hersteller mailen, ob in Charge mit MHD xy Spuren enthalten sind und hoffen, dass das Produkt noch da ist, wenn der Hersteller geantwortet hat.

Die Tiere sollten einem das Wert sein.
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Vegus
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Beitrag von Vegus » 3. Jun 2022 13:15

Nachdem ich dir erklärt habe, dass nach der ursprünglichen Wortbedeutung eine "Spur" kein Bestandteil ist und man dieses Wort lediglich als Platzhalter für eine unbeabsichtigte minimale Anhaftung (die auch gar nicht da sein braucht) verwendet, sehe ich dein Problem nicht.
Ja, siehe entsprechende Absätze. Oder könntest Du konkretisieren, was genau Du meinst mit "sehe ich dein Problem nicht"? Man kann also tatsächlich voraussetzen, dass "Spuren" auf der Packung in eben dieser Bedeutung auch verwendet wird? Ich weiß nicht, ob ich besagten Umstand als Problem bezeichnen würde.
Betrifft es eine Allergie bzw. gesundheitliche Reaktion oder ist es eine Art religiöses Dogma, auf keinen Fall mit tierischen Bestandteilen auch nur in Berührung zu kommen, entsprechend einer "haram" bzw. "treife" Deklaration?
Ich würde es gegenwärtig so ausdrücken: um ganz allgemein (es gäbe also wohl sozusagen keinen bestimmten Anlass, außer vielleicht wissenschaftliche Studien / Untersuchungen) ein möglicherweise vorhandenes oder tatsächlich gegebenes Risiko bei der Aufnahme von "Spuren" / Bestandteilen von Tieren (so weit wie möglich) auszuschließen, würde ich sie alleine schon nicht aufnehmen wollen.
Das hat imho mit veganen Beweggründen (Vermeidung von Tierleid) nichts zu tun.
Na ja, der Existenz von (eventuell vorhandenen) Bestandteilen / "Spuren" vom Tieren in diesem Zusammenhang könnte ja nicht nur, sondern muss ja wohl Tierleid vorausgegangen sein. Oder wie sonst käme es zu diesen "Spuren" und / oder Bestandteilen? Aber - auch unabhängig dessen, was als "vegan" definiert wird, was für mich wohl ohnehin keine oder wenig oder nur eingeschränkt Bedeutung hätte - kann ich noch nicht erkennen, warum Du hier gerade diesen (natürlich sehr wichtigen) "Beweggrund", "Vermeidung von Tierleid", anbringst, gibt ja bestimmt noch viele andere Gründe, und was genau nichts damit zu tun hat, aber ja, ob und falls ja, in welchem Umfang ich / ein einzelner Tierleid durch ein bestimmtes Verhalten allgemein und insbesondere hinsichtlich dieser "Spuren" vermeiden oder einschränken kann ist wohl nicht nur fraglich, sondern wohl eher unbedeutend, vielleicht oder bestimmt unnütz, falls es um die Vermeidung von Tierleid ginge.
- Zumal es ohne eine solche "Spur" - Angabe durchaus nicht sicher ist, dass keine "Spuren" drin sind.
Ja, das natürlich ohnehin, ein wohl bedeutendes, anderes, derzeit gängiges Thema wie wohl nie zuvor, welche Informationen sind vertrauenswürdig, welche nicht. Warum erwähnst Du das hier? Was könnte / sollte man (in diesem Zusammenhang) daraus ableiten? Wie sollte ich diese Äußerung hier verstehen?
Ja, und die Sache mit Atomen sollte dir doch nur klar machen, dass in uns allen eine Spur von Allem ist. - Dass also ein bis ins kleinste gehender Ausschluss irgendwann keinen Sinn mehr macht.
Ah ja, danke, hätte ich nie so verstehen können, weil ich leider null Ahnung von Atomen habe. Ist das wissenschaftlicher Konsens? Wie diese Theorie sich vielleicht auf (gewisse) Ernährungsweisen / Lebensweisen anwenden / übertragen / in Verbindung bringen ließe, könnte ich somit leider auch überhaupt nicht einschätzen. Momentan würde ich nach meiner laienhaften Weltsicht KEINEN (vielleicht vorhandenen oder vielleicht nicht vorhandenen) körperlichen Bestandteil ("Spuren" seien hierbei auch eingeschlossen) eines Tieres zu mir nehmen wollen.
Dann musst ja nur noch Hersteller mailen, ob in Charge mit MHD xy Spuren enthalten sind und hoffen, dass das Produkt noch da ist, wenn der Hersteller geantwortet hat.
Ja, falls man den Aufwand betreiben wollte. Oder das Produkt einfach nicht kaufen. Eigentlich würde ich auch sehr stark bezweifeln (nicht nur, dass der Hersteller diese Information preisgäbe), dass es der Hersteller wüsste, da er ja vermutlich selbst nicht wissen kann / wird, welche Reinigungen "Spuren" beseitigt hätten, welche nicht, da das vermutlich nicht untersucht würde bzw. gar nicht beachtet würde / beachtet zu werden brauchte (weshalb ja vermutlich eben "kann Spuren enthalten" auf der Packung steht).

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