Wie umgehen mit nicht vegan lebenden Kontakten? (Freundschaft / Partnerschaft / Körperliche Nähe)

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Sappho
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Beitrag von Sappho » 6. Feb 2023 17:59

Pumpkin hat geschrieben:
17. Jul 2022 15:27
Hallo Sappho, in welcher Blase lebst du denn?
Familie, Bekannte ... wirtschaftsliberal, ansonsten liberal bis etwas konservativ
Ich bin der Geist, der stets verneint

Flachländer
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Beitrag von Flachländer » 22. Dez 2023 13:28

Ich habe die letzte Zeit erlebt, wie schnell man als Veganerin in die Fanatikerecke gesteckt wird. Bei einem Verwandtenbesuch wurde von mir erwartet „mal eine Ausnahme zu machen“, obwohl ich vorher ausführlich erklärt hatte, dass ich vegan esse; ich hatte auch gesagt, kein Problem, ich bringe mir Hafermilch mit und aufs Brot lege ich was Salatiges. Man war aber fast beleidigt, dass die Käseplatte stehen blieb. „Das hast du doch früher so gerne…“ „Ja, früher…“
Heute dann fast der Supergau mit carnivorem Sohn hier bei uns. Der Gurkensalat war mit Veganer Creme und die Pilzsauce ebenso. Das gab dann eine Tirade über „veganen Ersatzscheiß“. Auf die Frage, ob es ihm nicht schmecke, kam keine richtige Antwort, sondern die Aussage, ich sei fanatisch und er sehe gar nicht ein….etc. etc.

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Motte42
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Beitrag von Motte42 » 22. Dez 2023 14:18

Das tut mir sehr leid für dich.
Was für unschöne Erfahrungen! 😖

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illith
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Beitrag von illith » 22. Dez 2023 14:40

ähm - lässt du deinen Sohn so mit dir reden?

so oder so: was Motte sagt.
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Flachländer
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Beitrag von Flachländer » 22. Dez 2023 15:44

@illith
So habe ich ihn definitiv nicht erzogen. Er ist auf der einen Seite der hilfsbereiteste Mensch, den man sich vorstellen kann und der einem ständig was schenkt, auf der anderen Seite ein Choleriker mit „My way or the highway“ Attitüde.

katjes
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Beitrag von katjes » 22. Dez 2023 21:05

Wie alt ist der Sohn denn?

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illith
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Beitrag von illith » 22. Dez 2023 21:31

ich kenne euch ja nicht und weiß nichts über eure Familie, aber ich muss sagen, dass es mich stinksauer macht und mir im Herzen weh tut, zu lesen, wie maximal unverschämt und respektlos dein Sohn dir gegenüber auftritt und, so liest es sich für mich, du dich anscheinend davon noch in die Defensive drängen lässt, anstatt dem Herrn den verbalen Einlauf angedeihen zu lassen, den er verdient hätte.

und das hat überhaupt nichts mit vegan oder nicht vegan zu tun.
wenn sich jemand hinstellt und die Zeit und Mühe aufbringt, um für einen Essen zuzubereiten, ist das ein Akt der Fürsorge. das dann mit Füßen zu treten, ist einfach das allerletzte.
es muss nicht jedem alles schmecken, kein Problem, aber Ton, Musik, usw.

ist bei uns auf der Arbeit auch immer wieder Thema, das ist echt so ein Pet Peeve von mir.

hoffe, das war jetzt nicht irgendwie übergriffig.
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Helli-S
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Beitrag von Helli-S » 24. Dez 2023 12:07

Flachländer hat geschrieben:
22. Dez 2023 13:28
Heute dann fast der Supergau mit carnivorem Sohn hier bei uns. Der Gurkensalat war mit Veganer Creme und die Pilzsauce ebenso. Das gab dann eine Tirade über „veganen Ersatzscheiß“. Auf die Frage, ob es ihm nicht schmecke, kam keine richtige Antwort, sondern die Aussage, ich sei fanatisch und er sehe gar nicht ein….etc. etc.
Naja, das würde ich nicht überbewerten, das ist Abnabelungsprozess von den Eltern. Ab und zu kommt so etwas auch von meinem 17jährigen Stiefsohn. Das nervt, ja, nur ist das Leben nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen.

Ich kaufe für mich weitgehend vegan, nur ab und zu ein Stück Blauschimmelkäse. Mein Partner und mein Stiefsohn trinken Milch, essen Eier und Käse. Wenn sie sich ab und zu eine Packung Wurst kaufen oder Chicken-Nuggets, dann ist das eben so. Jedes nicht gegessene Stück Fleisch zählt.
Viele Grüße,

Helli

PennyLane
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Beitrag von PennyLane » 29. Dez 2023 18:20

Hallo habe mich auch gerade eben angemeldet. Bin durch deinen Post hier im Forum gelandet. Als ich den gelesen hab, dachte ich das liest sich wie ein Tagebucheintrag von mir. Ich habe auch seit meiner Kindheit psychische Probleme wie Depressionen und soziale Ängste. Und als ich irgendwann vegan wurde und auf Unverständnis in meiner Umgebung stieß wurde es noch schlimmer. Noch schlimmer: das immer wiederkehrende Bullshitbingo alá "Ich kaufe ja nur Bio"..."Pflanzen haben auch Gefühle"..."Der Mensch braucht Fleisch um gesund zu bleiben" ...und sich auf der anderen Seite dann als tierlieb bezeichnen, anstatt sich einfach mal gründlich zu informieren was tierische Produkte für die Tiere bedeuten, ob Bio oder nicht und sich zu fragen was das Tier am Ende davon hat und anstatt einfach offen zu sein und sich erst mal anzuschauen was Veganer so essen wird sofort gesagt "ist ja Geschmackssache" ich kanns nicht mehr hören und die Tiere wahrscheinlich noch weniger.

Durch die soziale Phobie die ich vorher schon hatte, habe ich auch ein wenig Probleme Veganern zu vertrauen, besonders denen die nicht die gleichen Erfahrungen wie ich mache und mich daher schlecht verstehen können. Ich hab Sachen von rinrm befreundeten Veganer gehört die an Dreistigkeit selbst die meisten Veganer überraschen würde. Für mich muss nicht gleich jeder zum Vollblutveganer werden, wenn ich eine Freundschaft aufbaue aber ich erwarte das sie zumindest vorurteilsfrei und offen sind und sich derjenige mit seinen eigenen Werten beschäftigt und versucht nach seinen eigenen Werten auch handelt bzw. sich mit dem auseinandersetzt was inder Welt vor sich geht und sich daher dann auch überlegt wie wir als Menschheit mit Menschen und nicht-menschlichen Tieren umgehen sollten. Also eigentlich Werte die jeder Nicht-Veganer bei seinen freundschaftlichen Kontakten auch erwarten würde, nur wenn wir Veganer das von Nicht-Veganern erwarten heißt es wir sind dogmatisch und akzeptieren andere Lebensweisen nicht.
Und diesen Menschen versuche ich aus dem Weg zu gehen. Wer Tiere nicht respektiert und akzeptiert, respektiert und akzeptiert mich und meine Lebensweise auch nicht.

Liebe Grüße

Flachländer
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Beitrag von Flachländer » 7. Jan 2024 13:08

…mein Sohn ist 39, also eigentlich erwachsen… :oO: Sonst ist er eigentlich ein lieber Kerl.

Bei manchen Menschen scheint es mir „getroffener Hund bellt“ zu sein. Sie wissen eigentlich, dass das, was sie tun, nicht gut ist. Das ist nicht nur bei der Ernährung so, sondern auch beim Klimaschutz oder bestimmten Lebenseinstellungen. Die mangelnde Toleranz scheint mir in den letzten Jahren ein immer häufiger vorkommenden Phänomen zu sein.
Man kann nichts mehr stehen lassen. Wenn man gerade bei guten Freunden, die es einem wert sind, das Thema besprechen kann, dann ist es gut, wenn nicht, hilft vielleicht wirklich nur Distanz. Warum soll man sich dauerhaft mit Leuten umgeben, die die Werte, die man hat, schlechtmachen?

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