Auswirkungen auf die Umwelt

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 12. Sep 2022 17:04

slartibartfaß hat geschrieben:
11. Sep 2022 16:11
Um Deinen Standpunkt zu verstehen: zusammengefasst wirfst Du den Veganer*innen vor, dass sie konventionell produzierte Lebensmittel konsumieren?
Das ist keineswegs ein "Vorwurf". Es soll lediglich aufzeigen, dass nicht alles, was gut gemeint ist, auch bis ins Detail durchdacht ist. Oder willst Du bestreiten, dass konventionell produzierte Lebensmittel der Umwelt schaden? Das ist halt leider nicht nur bei der Massentierhaltung so...

Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 12. Sep 2022 17:15

Lovis hat geschrieben:
11. Sep 2022 14:05
Dass Unmengen von Pflanzen ver(sch)wendet werden, um Nutztiere zu ernähren, ist dir aber schon klar, oder?
Natürlich sehe ich das auch, und ich halte es auch für absolut unsinnig. Ich selbst würde es begrüßen, Nutztiere in ihrer Zahl so zu beschränken, dass sowohl deren Aufzucht, als auch die Nutzung als Nahrungsmittel usw. tiergerechten und ökologischen Gesichtspunkten genügt. Es erscheint aber illusorisch, dass dies allein mit biologisch erzeugten Futtermitteln gelingen kann. Ebenso, wie ich es für ausgeschlossen halte, dass die gesamte Menschheit eines fernen Tages ihren Konsumbedarf aus pflanzlichen Produkten ökologischer Herkunft decken könnte. Kartoffelkäfer & Co. würden jetzt schon die Messer wetzen...

katjes
Beiträge: 2989
Registriert: 16.04.2013

Beitrag von katjes » 12. Sep 2022 21:10

Nutzung von Tieren als Nahrungsmittel ist niemals tiergerecht.

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70102
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 12. Sep 2022 21:53

Wenn die Motivation darin begründet ist, dass zu den hier angesprochenen Zwecken keine Tiere mehr getötet werden sollen, konterkariert genau dieses Verhalten, auf pflanzliche Produkte aus konventioneller Erzeugung zurückzugreifen, die dahinter stehende Absicht.
wie das?
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 13. Sep 2022 11:46

illith hat geschrieben:
12. Sep 2022 21:53
wie das?
Das schrieb ich bereits: Durch den Einsatz chem. Pflanzenschutzmittel wird in erster Linie die Insektenpopulation in bestandsgefährdender Art und Weise beeinträchtigt. Mit anderen Worten: Durch die Nutzung von auf konventionellem Weg hergestellten pflanzlichen Lebensmitteln und anderen Produkten wird in Kauf genommen, dass Tiere getötet werden.

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70102
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 13. Sep 2022 12:23

Kollateralschäden lassen sich leider nie vermeiden.
bei reinem Bioanbau bräuchten wir erheblich größere Flächen für den gleichen Ertrag - bei der Erschließung derer sterben auf jeden Fall auch alle mögichen Tiere, plus deren Lebensraum ist anschließend reduziert.
und - Bioanbau verwendet auch Pestizide?
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 13. Sep 2022 16:48

illith hat geschrieben:
13. Sep 2022 12:23
Kollateralschäden lassen sich leider nie vermeiden.
Auf den ersten Blick eine harmlos klingende Aussage. Dringt man tiefer in die Thematik ein, kann man - wenn man den will - feststellen, dass hier offenbar die Dezimierung des Insektenbestandes als weniger "schlimm" angesehen wird, als die Tötung von Rindern, Schweinen & Co. zu Nahrungs- und sonstigen Verbrauchszwecken. Ich wage zu bezweifeln, dass Menschen, die das Töten von Tieren generell als unethisch ansehen, durch ihr Verhalten darüber entscheiden sollten, welches Tier leben darf und welches nicht.

Es muss aber darüber hinaus auch jedem klar sein, dass sehr viele Pflanzen auf das Bestäuben durch Insekten angewiesen sind. Was sich letztlich dann auch auf die Nahrungskette auswirkt, wenn diese Bestäubung ausbleibt.
illith hat geschrieben:
13. Sep 2022 12:23
bei reinem Bioanbau bräuchten wir erheblich größere Flächen für den gleichen Ertrag
Das ist richtig, würde sich aber positiv auf eine Entscheidung pro-vegan auswirken können.
illith hat geschrieben:
13. Sep 2022 12:23
bei der Erschließung derer sterben auf jeden Fall auch alle mögichen Tiere, plus deren Lebensraum ist anschließend reduziert.
und - Bioanbau verwendet auch Pestizide?
Ich bemerke, dass die Argumente dünner werden. In Bezug auf Insekten - insbes. Bienen - geht es hier um die Inkaufnahme der Dezimierung ganzer Arten und deren mögliche Auswirkung auf die Ökosysteme. Das sollte nicht verharmlost werden.

Tortuga
Beiträge: 329
Registriert: 06.05.2013

Beitrag von Tortuga » 14. Sep 2022 11:42

Gääähn,

also noch mal gaaanz langsam von vorne. In Deutschland wird überwiegend Schweinefleisch gegessen. Um eine Schweinefleischkalorie zu erzeugen, muss man in das Schwein vier Futterkalorien reinstecken. Das ist hierzulande hauptsächlich Getreide und Mais.
Weswegen auf einem Großteil der deutschen Ackerflächen Viehfutter angebaut wird.
Wenn die Deutschen ihren Fleischkonsum nur um die Hälfte reduzieren würden, hätten wir mehr als genug Platz um den gesamten Ackerbau umzustellen auf Bio und es würden immer noch alle satt werden.
Also nicht der Bioanbau braucht zu viel Platz, sondern wir verschwenden viel zu viel wertvolle Ackerfläche für den Anbau von Viehfutter.

Und auf den restlichen Blödsinn a la 'man kann keine Biokartoffeln anbauen wegen des Kartoffelkäfers' gehe ich jetzt nicht ein, dafür ist mir meine Mittagspause zu schade.

Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 15. Sep 2022 12:41

katjes hat geschrieben:
12. Sep 2022 21:10
Nutzung von Tieren als Nahrungsmittel ist niemals tiergerecht.
Lässt sich dies so pauschal sagen? Ist es nicht tiergerecht, wenn ich Hühner aufziehe, um deren Eier als Nahrungsmittel zu nutzen, das Tier selbst aber in Ruhe alt werden lasse? Oder der Honig der Bienen, dessen Nutzung wohl kaum zum Ableben der Bienen führt?

Und was bedeutet "tiergerecht" überhaupt? Dass ich ganze Arten - wie es hier schon anklang - dem Untergang aussetze, indem weiterer Nachwuchs verhindert wird, weil ein Überleben dieser Arten ohne menschliches Zutun ohnehin nicht möglich wäre?

Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 15. Sep 2022 12:55

Tortuga hat geschrieben:
14. Sep 2022 11:42

also noch mal gaaanz langsam von vorne. In Deutschland wird überwiegend Schweinefleisch gegessen. Um eine Schweinefleischkalorie zu erzeugen, muss man in das Schwein vier Futterkalorien reinstecken. Das ist hierzulande hauptsächlich Getreide und Mais.
Weswegen auf einem Großteil der deutschen Ackerflächen Viehfutter angebaut wird.
Wenn die Deutschen ihren Fleischkonsum nur um die Hälfte reduzieren würden, hätten wir mehr als genug Platz um den gesamten Ackerbau umzustellen auf Bio und es würden immer noch alle satt werden.
Also nicht der Bioanbau braucht zu viel Platz, sondern wir verschwenden viel zu viel wertvolle Ackerfläche für den Anbau von Viehfutter.
Wenn die Fakten sich so darstellen, wie von dir dargelegt, würde ich dir vorbehaltlos zustimmen. Dies war aber auch nicht meine Intention. Ich will nur darauf hinweisen, dass die Nutzung von Waren und Lebensmitteln aus konventionell erzeugter Pflanzenwirtschaft Tieren grundsätzlich genauso schaden kann, als würde man sie direkt "verwerten". Dies betrifft jeden Menschen, nicht nur die vegan lebenden.

Wenn dich diese Thematik langweilt, solltest du möglicherweise etwas mehr Zeit für die Erforschung der Zusammenhänge aufwenden, als lediglich die Mittagspause...

Antworten