Auswirkungen auf die Umwelt

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 18. Sep 2022 09:05

illith hat geschrieben:
17. Sep 2022 19:37
Laudano hat geschrieben:
13. Sep 2022 11:46
Mit anderen Worten: Durch die Nutzung von auf konventionellem Weg hergestellten pflanzlichen Lebensmitteln und anderen Produkten wird in Kauf genommen, dass Tiere getötet werden.
hier hast du das behauptet.
und dem fraglichen Tier dürfte es erstmal egal sein, ob es durch ein chemisches oder 'biologisches' Mittel getötet wird.
Nun, das war sicherlich etwas unglücklich ausgedrückt, da es dich offenbar in deiner Annahme bestärkt hat, ich würde diese Auswirkungen bei biologisch erzeugten Lebensmitteln ausschließen. Dem ist gewiss nicht so. Ich werde mich daher bemühen, künftig klarer zu formulieren.
So kann dann hoffentlich vermieden werden, meine Aussagen als Stützung der eigenen Ansichten interpretieren zu müssen.

Davon unabhängig ist es aber aus meiner Sicht trotzdem so, dass es derzeit völlig gleichgültig zu sein scheint, wie ich mein Leben gestalte: Tiere sterben darauhin unvermeidlich. Insofern befinde ich mich als Veganer in einem ethischen Dilemma: Ich muss mich entscheiden, welches Tier leben darf und welches nicht. Das Ergebnis ist in jedem Falle unbefriedigend: Wenn man sich angesichts der Massentierhaltung und der damit verbundenen Tierqualen dafür entscheidet, diese berechtigterweise zu verteufeln, muss man sich darüber im Klaren sein, dass das tierische Sterben dann lediglich verlagert wird.

Aus meiner Sicht bleibt als Quintessenz nur ein Kompromiss: Absoluter weltweiter Verzicht auf Massentierhaltung und genereller Umstieg auf biologische Landwirtschaft einschl. entsprechender Tierhaltung. Leider ist letzteres wohl aus Sicht eines Veganers wohl ungeeignet, aber wie gesagt, es muss ein Kompromiss her. Dies hielte ich für allemal hilfreicher für das Ökosystem, als das - wie es hier schon vorgeschlagen wurde - bewusste Aussterbenlassen sämtlicher sog. Nutztierarten.

Und sollten dann trotzdem noch Insekten sterben müssen, dann kann man sie ja auch gleich als Nahrungsquelle nutzen. (Vorsicht: Ironie mit wahrem Kern...)

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70104
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 18. Sep 2022 11:05

Nun, das war sicherlich etwas unglücklich ausgedrückt, da es dich offenbar in deiner Annahme bestärkt hat, ich würde diese Auswirkungen bei biologisch erzeugten Lebensmitteln ausschließen.
was ist denn dann nun dein Punkt?
Wenn man sich angesichts der Massentierhaltung und der damit verbundenen Tierqualen dafür entscheidet, diese berechtigterweise zu verteufeln, muss man sich darüber im Klaren sein, dass das tierische Sterben dann lediglich verlagert wird.
Dude... die Rechnung solltest du vllt nochmal überprüfen :D
Insofern befinde ich mich als Veganer in einem ethischen Dilemma
hattest du eigentlich geschrieben, ob du Veganer bist?
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 18. Sep 2022 12:23

illith hat geschrieben:
18. Sep 2022 11:05
was ist denn dann nun dein Punkt?
Hatte ich doch schon erwähnt. Auch in der biologischen Landwirtschaft müssen derzeit Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die aber - weil nicht chemisch-synsthetisch - gegenüber der konventionellen Anbauweise das kleinere Übel darstellen. Damit wäre aber den Insekten zumindest schon einmal ein wenig geholfen.
illith hat geschrieben:
18. Sep 2022 11:05
die Rechnung solltest du vllt nochmal überprüfen
Warum?
illith hat geschrieben:
18. Sep 2022 11:05
hattest du eigentlich geschrieben, ob du Veganer bist?
Nein, hatte ich nicht. Wäre das entscheidend?

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70104
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 18. Sep 2022 12:37

schon.
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 18. Sep 2022 13:39

illith hat geschrieben:
18. Sep 2022 12:37
schon.
Ich glaube, eher nicht. Weil allein das Darlegen von Ansichten sich noch niemals auf Fakten ausgewirkt hat.
Außerdem möchte ich, dass andere unvoreingenommen bleiben.

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70104
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 18. Sep 2022 15:20

es wäre halt schon sehr lustig, wenn jemand über tote Insekten bei VeganerInnen lamentiert, während für ihn/sie mutmaßlich mindestens genau so viele Insekten sterben, plus ein Haufen sentinen Beings ohne Not möglicherweise vergewaltigt und auf jeden Fall gewaltsam aus dem Leben gerissen werden.

aber nun.

darüber hinaus hab ich aufgegeben zu ergründen, was überhaupt dein Punkt ist, da du den Goalpost zu schnell hin und her schiebst, als dass ich da noch folgen könnte.
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 18. Sep 2022 16:11

illith hat geschrieben:
18. Sep 2022 15:20
es wäre halt schon sehr lustig, wenn jemand über tote Insekten bei VeganerInnen lamentiert, während für ihn/sie mutmaßlich mindestens genau so viele Insekten sterben, plus ein Haufen sentinen Beings ohne Not möglicherweise vergewaltigt und auf jeden Fall gewaltsam aus dem Leben gerissen werden.
Für mich ist "lustig" etwas anderes...
illith hat geschrieben:
18. Sep 2022 15:20
darüber hinaus hab ich aufgegeben zu ergründen, was überhaupt dein Punkt ist..
Noch einmal für dich ganz speziell: Ich möchte verstehen, warum sog. Nutztiere aus ethischen Gründen nicht zu Nahrungszwecken getötet werden sollen, dies aber offensichtlich für die Insektenwelt (die extrem wichtig für uns alle ist) nicht gilt. Nur, weil dies als sog. "Kollateralschaden" nicht vermieden werden kann? Für mich wäre es unverständlich, warum ich Insekten nicht unmittelbar als Nahrung nutzen dürfte, sie aber auf anderem Wege mittelbar durch mein Verhalten zu Tode bringe. Und das sage ich ebenfalls noch einmal: Dieses Verhalten betrifft nicht nur Veganer...

Dann muss man sich also Gedanken darüber machen, welcher Weg gegangen werden kann, um ethischen Ansprüchen gerecht zu werden.

Benutzeravatar
Gmühs
Hamsterbacke
Beiträge: 4907
Registriert: 09.12.2013
Wohnort: Baden-Württemberg

Beitrag von Gmühs » 18. Sep 2022 18:55

Findest du es denn ethisch genau schlimm ein Schwein zu töten wie eine Fliege?

Laudano
Beiträge: 92
Registriert: 09.09.2022

Beitrag von Laudano » 19. Sep 2022 15:42

Gmühs hat geschrieben:
18. Sep 2022 18:55
Findest du es denn ethisch genau schlimm ein Schwein zu töten wie eine Fliege?
Ich habe noch kein Schwein getötet, aber bereits sehr viele Fliegen. Weil der Mensch ein eigentümliches Wesen ist: Er kann seine Empfindungen von "ach, wie niedlich" bis "oh, wie lästig" zur Grundlage seines Handelns machen und dabei rationale Überlegungen völlig außen vor lassen. Das ist eben so.

Ich finde es schlimm, dass Schweine (und andere sog. Nutztiere) aufgrund menschlichen Verlanges nach fleischlicher Kost massenhaft gehalten, aufgezogen und getötet werden und sogar müssen, solange diesem übermäßigen "Bedarf" nicht entgegengewirkt wird. Es liegt also an jedem einzelnen Menschen, seine Bedürfnisse einer Prüfung zu unterziehen. Lege ich dabei die Massentierhaltung und das damit einhergehde Tierleid jedoch als alleiniges Kriterium zugrunde, sollte ich konsequenterweise mit der "Nutzung" wild lebender Tiere, die beispielsweise die Pflanzenwelt schädigen und deshalb erlegt werden, aber dann keine Probleme haben, oder...?

Wie sich mir die Sachlage in den Meinungen der hiesigen Forum-Usern allerdings darstellt, wird hier die Massentierhaltung zu Recht angeprangert, weil sie Tieren - einfach formuliert - Leid zufügt. Dies wird als ethisch geprägte Lebensweise dargestellt, bildet aber meiner Ansicht nach nicht das gesamte Spektrum ethischen Verhaltens ab. Offenbar werden hier der Ethik bewusst Grenzen gesetzt. Dies manifestiert sich dadurch, dass die für z. B. Insekten (sind übrigens ebenfalls Tiere...) schädlichen Auswirkungen der Verwendung derzeit noch notwendiger Pflanzenschutzmittel, insbesondere diejenigen chemisch-synthetischer Art, als unvermeidbar bezeichnet werden ("Kollateralschaden").

Auch wenn ich persönlich einzelne Fliegen daran hindere, sich an meinem Nachtisch zu vergreifen (und möglicherweise noch irgendwelche Keime zu hinterlassen) heißt dies noch lange nicht, dass ich dabei die Insektenwelt als Gesamtheit außer Acht lassen muss. Das ist mein Verständnis von Ethik.

Benutzeravatar
Lovis
Beiträge: 4283
Registriert: 23.10.2014
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von Lovis » 21. Sep 2022 07:23

Die einzelnen Symbole können angeklickt werden für Infos:

https://www.vegansforfuture.eu/

https://vegpool.de/magazin/umweltbundes ... hrung.html

"Was ist wirklich wichtig, um ein klima- und ressourcenschonendes Leben zu führen? In einem Forschungsprojekt des Umweltbundesamts (⁠UBA⁠) wurde jetzt untersucht, was die größten Stellschrauben, die sogenannten „Big Points“, im persönlichen Handeln sind.

Ernährung

Die aus Umweltsicht ideale Ernährung ist vegan, kommt also ohne tierische Produkte (Fleisch, Wurst, Eier, Milchprodukte) aus. Darüber hinaus verzichtet eine umweltfreundliche Ernährung möglichst weitgehend auf:

Produkte aus (beheizten) Gewächshäusern, wie etwa Tomaten außerhalb der Freilandsaison
per Flugzeug importierte Lebensmittel, wie etwa „Flugmangos“.

Statt Produkte aus konventionellem Anbau stehen möglichst viele Bio-Produkte auf dem Speisezettel. Für sie werden weder ⁠Pestizide⁠ noch Kunstdünger eingesetzt."

...

Quelle:
https://www.umweltbundesamt.de/themen/u ... es-ankommt

Laudano, vermutlich hab ich noch nicht genau verstanden, worum es dir geht, aber ich denke, wir können uns auf einen Nenner einigen:
Je mehr bio und damit weniger Pestizide, desto besser! Ich wage zu behaupten, dass dazu hier niemand eine andere Meinung hat.

https://www.peta.de/themen/bio-vegane-landwirtschaft/

Antworten