Haustiere vegan/vegetarisch ernähren?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
hansel
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Beitrag von hansel » 14. Sep 2017 23:11

Danke, klares Statement.
Gilt dies nach deiner Meinung für alle Tiere, auch für relativ selbstständige, z. B. Katzen?

Kommt mir bitte nicht mit dem Kalauer, dass sich die Katze den Menschen angeschafft hat.

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Palmesel
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Beitrag von Palmesel » 15. Sep 2017 06:22

Dr. Watson hat geschrieben:Das ist aber nicht artgerecht, denn Katzen sind nun einmal Fleischesser.
Dr. med. Henrich hat geschrieben:Fleischfütterung als „artgerecht“ zu bezeichnen, ist eine ideologische Verblendung und daher völliger Unsinn. Offensichtlich bestehen erhebliche Irrtümer darüber, was der so missbrauchte Begriff „artgerecht“ bedeutet. Artgerecht ist eine Ernährung dann, wenn sie dem Tier alle Nährstoffe zur Verfügung stellt, die es für ein gesundes und langes Leben braucht. Es kommt also ernährungsphysiologisch nicht darauf an, WOHER ein Tier die Nährstoffe erhält, sondern DASS es alle Nährstoffe erhält. Das ist bei veganer Fütterung in optimaler Weise der Fall. Alle Untersuchungen und Erfahrungsberichte zeigen, dass vegan ernährte Hunde gesünder sind und durchschnittlich erheblich länger leben. Auch vegan ernährte Katzen erfreuen sich bester Gesundheit.
Das erscheint mir überzeugend.

anphie
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Beitrag von anphie » 15. Sep 2017 20:14

Unter den in deinem höchst hypothetischen Szenario getroffenen Prämissen

1. Die Nachfrage nach einem Hund oder einer Katze erzeugt quasi ein zusätzliches Tier
2. Diese Tiere können nicht (ohne zu leiden) vegan ernährt werden*

ist es selbstverständlich nicht vegan, ein solches Tier nachzufragen, da man entweder gemäß deinen Prämissen dem Tier Leid zufügen müsste wenn es vegan ernährt würde, oder jeder Menge Futtertieren Leid und Tod zufügen müsste.

*ich halte diese Prämisse für Unsinn.

kloki

Beitrag von kloki » 1. Feb 2018 10:14

Palmesel hat geschrieben:Wer für seine Haustiere Fleisch kauft, lebt nicht vegan. Die Katze ist nicht besser als das Nutztier, das für sie stirbt.

Aber auch Katzen lassen sich mit einer veganen Vollkost ernähren, hab ich mir sagen lassen. Die Umstellung ist heikel, und scheitert auch manchmal, aber wenn die Katzen von Anfang an vegan gefüttert werden, dann können sie wunderbar gesund leben. Die Mausration holen die sich sowieso selbst dazu.
@Palmesel: mit deiner Aussage liegst du nicht falsch.. aber wenn es aber um Konkurrenz und Gleichgewicht geht, sind wir Menschen als Käufer/Halter/Mörder/Herrscher-der-Welt die erste Anlaufstelle die sich ändern sollte..Ich bin selbst Halter von Katzen und ich möchte mich für die besten Lebensumstände bemühen..dazu gehört eben auch die Ernährung. Wird auf xxx und https://de.wikipedia.org/wiki/Hauskatze ganz gut beschrieben! Eine Katze gehört zu Fleischfressern, das kann unser Veggie-Haltung eben auch nicht verhindern. Jeder versuch, die Natur zu beeinflussen, ist nicht veggie..

Stichwort: Domestikation

-> auch wenn das die Medien, unter dem Deckmantel des CO2 Ausstoßes, NACHrichten :).

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 1. Feb 2018 10:42

Das ist ein ziemlich plumper Versuch, meinst du nicht?
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Kristina
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Beitrag von Kristina » 19. Feb 2018 19:50

Genauso wie bei uns Menschen, kann man doch auch bei den Haustieren ein Blutbild entnehmen lassen, um herauszufinden, ob es dem Tier an irgendetwas fehlt.

Ich habe keine Haustiere. Aber bin dafür, wenn man sich für welche entscheidet und rundum vegetarisch oder vegan leben möchte, auch die Haustiere mit einschließt. Das natürlich vorher mit einem Tierarzt abspricht, denn sind sind die Tiere vorbelastet (z.B. durch Krankheit) sollte/muss man darauf ggf. verzichten.

Und nur weil Haustiere schon immer Fleischfresser gewesen sind, heißt es ja nicht, dass es auch so bleiben muss. LET'S CHANGE THE WORLD ;)
Im Internet findet man eine Menge an Berichten über vegan ernährte Haustiere, auch Kommentare von Tierärzten.

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VegSun
möchte das nicht.
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Beitrag von VegSun » 19. Feb 2018 21:29

Aßen Menschen früher nicht
weniger Fleisch als heute.
Die sind doch domestiziert und lebten immer
mit dem Menschen zusammen.
"Ein Mathebuch ist der einzige Ort , wo es normal ist 52 Wassermelonen zu kaufen."

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Kristina
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Beitrag von Kristina » 21. Feb 2018 09:16

Sehr guter Punkt VegSun!

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Vampy
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Barfen: Warum ihr besser aufhören solltet, eure Hunde mit rohem Fleisch zu füttern

Beitrag von Vampy » 25. Apr 2020 17:14

Barfen: Warum ihr besser aufhören solltet, eure Hunde mit rohem Fleisch zu füttern
  • Forscher fanden bei Hunden und ihren Besitzern Bakterien, die gegen verschiedene Antibiotika resistent sind.

    Eine andere Studie zeigt, dass diese Bakterien vor allem in Rohfutter vorkommen.

    Barfen kann auch zu Mangelernährung und anderen Erkrankungen führen. Diese können Hunde auch auf ihre Besitzer übertragen.
Seit einigen Jahren ist das „Barfen“ unter Hundebesitzern zum Trend geworden. Der Begriff bezeichnet das Verfüttern „Biologisch Artgerechten Rohen Futters“. Das bedeutet, dass Besitzer ihren Hunden jediglich rohes Futter zum Essen geben. Die Tiere sollen so eine möglichst natürliche Ernährung bekommen.

Neue Studien zeigen jetzt allerdings, dass das Füttern von Rohfleisch gesundheitsgefährdend sein kann — nicht nur für Hunde, sondern auch für ihre Besitzer.

Juliana Menezes und Constança Pomba von der Universität Lissabon untersuchten in 70 Haushalten Hunde und ihre Besitzer auf verschiedene Bakterien. Es wurde direkt nach einem Gen in den Bakterien gesucht, das gegen das Antibiotikum Colistin resistent ist. So ein Gen („mobilized colistin resistance“-Gen) wurde bei drei gesunden Menschen und zwei Hunden gefunden. Das bedeutet: Sie sind gegen das Antibiotikum resistent, es wirkt bei ihnen nicht.

Eine andere Studie zeigt, woher diese multiresistenten Bakterien stammen könnten. Ana Raquel Freitas und ihr Team untersuchten verschiedene Hundefutter-Arten, nämlich Nass–, Trockenfutter und Rohfleisch. Dabei konnten die Forscher insgesamt 163 Enterokokken-Arten im Futter nachweisen. Die Bakterien sind gegen verschiedene Antibiotika resistent, zum Beispiel Ampicillin, Ciprofloxacin oder Erythromycin, die oft von Ärzten verschrieben werden. Doch in welchem Futter waren die meisten Bakterien zu finden?

Das Ergebnis war eindeutig: in neun Prozent des Nassfutters wurden Enterokokken gefunden, in 53 Prozent des Trockenfutters. Und in 100 Prozent der Rohfutterprodukte fanden die Forscher das multi-resistente Bakterium.

Die Forscher erklären: „Unsere Studie zeigt, dass rohgefrorene Futtermittel für Hunde Enterokokken tragen, die antibiotikaresistent sind. Darunter auch Antibiotika wie Linezolid. Diese werden zur Behandlung von Infektionen beim Menschen eingesetzt.“ Das stelle ein internationales Risiko für die öffentliche Gesundheit dar. Ana Raquel Freitas empfiehlt: „Die rohen Lebensmittel sollten zumindest gekocht werden, um diese Bakterien abzutöten.“

Ein Team unter der Leitung von Carolin Hackmann vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin an der Berliner Charité untersucht nun, ob und wie Hunde die Bakterien an ihre Besitzer übertragen.
Vorteile des Barfens sind nicht wissenschaftlich belegt
Beim Barfen bekommen Hunde nur rohes Futter. Beim Barfen bekommen Hunde nur rohes Futter.

Das Barfen ist ein großes Streitthema unter Hundebesitzern. Diejenigen, die ihren Hunden Rohfleisch füttern, wollen eine möglichst natürliche Ernährung für ihr Tier. Nach dem Vorbild des Wolfes, ihrem Vorfahren. Sie füttern hauptsächlich frisches und tiefgefühltes Fleisch, sowie Innereien, Knochen, Fisch und rohes Gemüse. Angeblich soll diese Ernährungsweise im Vergleich zu anderem Futter gesünder sein, gesundheitlichen Probleme vorbeugen und das Körpergewicht reduzieren. Für keinen dieser angeblichen Vorteile gibt es jedoch wissenschaftliche Belege. Das American College of Veterinary Nutrition empfiehlt die Barf-Fütterung daher nicht.

Professorin Petra Wolf leitet an der Universität Rostock die Abteilung Ernährungsphysiologie und Tierernährung. Sie erklärt: „Leider tummeln sich in vielen Internetforen Laien und Halbwissende, die Rezepturen für das Verfüttern von „Biologisch Artgerechtem Rohen Futter“ angeben, ohne das erforderliche Wissen zu haben. Richtig gemacht bietet Barf für die Ernährung von Hunden und Katzen sicher keine Nachteile. Es zeigt sich aber, dass viele Rationen nicht ausgewogen sind und dann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen können“.

Insbesondere kann die Barf-Fütterung zu Mangelernährung und vor allem Bakterienbefall führen. Übertragen sich die Bakterien, ist das ein Risiko für den Menschen.

Wolf erklärt: „Viele verschiedene Krankheitserreger können mit dem rohen Fleisch auf den Hund übertragen werden. Dazu gehören beispielsweise Viren, Bakterien und vor allem Parasiten. Oft sind es Sallmonellen, Bandwürmer und Toxmoplasmen.“ Besonders letztere sind für Schwangere eine große Gefahr, wenn die Hunde sie auf ihre Besitzer übertragen. Toxmoplasmen können beim Menschen Fehlgeburten und Missbildungen verursachen.

Nichtsdestotrotz: „Es ist richtig, sich um die Fütterung seines Hundes Gedanken zu machen“, meint die Expertin. Dass Besitzer die Zusammensetzung von kommerziell hergestelltem Futter hinterfragen, ist prinzipiell nicht falsch. „Herstellungsverfahren zerstören oder beschädigen Vitamine, Enzyme, Aminosäuren und essentielle Fettsäuren.“ Dieses Problem ist aber allgemein bekannt. Deshalb werden die Nährstoffe häufig nach dem Erhitzen in der gleichen erforderlichen Konzentration zugesetzt, so die Tierärztin.
https://www.businessinsider.de/leben/ba ... -fuettern/
Think, before you speak - google, before you post!

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Karsten
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Registriert: 14.05.2020

Beitrag von Karsten » 17. Mai 2020 01:00

Raupi hat geschrieben:
18. Sep 2010 19:26
Ich bin schon seit ich Vegetarierin bin am überlegen, ob ich meine Tiere nicht vielleicht auf diesem Wege ernähren soll. Jedoch kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass das sehr gesund ist für sie!
Praktische Erfahrungen mit fleischloser Ernährung, bei Tieren habe ich nicht.
Ich könnte mir vorstellen, wenn zum Beispiel Katzen oder Hunde Neugeborene von der Muttermilch weg sind, diese
fleischlos zu füttern.
Wenn Tiere erst an eine bestimmte Nahrung gewöhnt wurden, ist die Umstellung schwierig bis ausgeschlossen.
Ich vergleiche das, wie bei den Menschen.
Nicht für jeden Vegetarier oder Veganer, war es leicht, auf tierische Produkte zu verzichten.
Ich hatte damit zum Anfang, auch einige Probleme.

Du kannst dir nicht vorstellen, ob fleischlose Ernährung für Tiere gesund sein soll.
Warum nicht?
Ich vermute es ist eine Kopfsache, eventuell liegen erlernte Glaubenssätze vor.
Kannst du das im Video Gezeigte vorstellen oder ist das für dich nicht nachvollziehbar.
https://invidio.us/watch?v=zdLTRH96NEI

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