Honig und Medikamente...

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70183
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 15. Apr 2011 03:35

wo steckt akayi, wenn man ihn mal braucht?!

tierrecht-antispe-f14/bienenausbeutung-honig-t259.html
v-fragen-f9/honig-mal-die-gegenseite-t280.html

zu der medikamentenfrage gibt es hier auch schon einige diskussionen, musst mal im gesundheits-board stöbern und/oder die boardsuche bemühen.
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

OwenJackson
Beiträge: 52
Registriert: 15.04.2011

Re: Honig und Medikamente...

Beitrag von OwenJackson » 15. Apr 2011 12:44

Was Medikamente angeht. Ich achte sehr wohl nach Möglichkeit drauf vegane Medizin zu bekommen. Ich weiss nicht wie ich handeln würde wenn ich Medizin nehmen müsste die nicht vegan ist, ich würd vermutlich verzichten.
Allerdings würde ich verstehen wenn man es dennoch tun würde.

Der Grund ist einfach. Man muss kein Fleisch essen, man muss keine Milch trinken. Deshalb sollte man nicht. Wenn man Medikamente die nicht vegan sind nehmen MUSS, dann ist das was anderes als wenn man WILL.


Was Honig angeht. Diese Diskussion ist eigentlich sinnlos, weil "HONIG IST NICHT VEGAN!!!".
Wer bewusst Honig konsumiert ist kein Veganer, das ist eine Tatsache. Denn Honig ist ein tierisches Produkt, genauso wie Eier und Milch. Wer Honig isst und sich als Veganer bezeichnet besitzt eine gewisse Ignoranz wie die sogenannten Pesco-Vegetarier die sich Vegetarier nennen obwohl sie Fisch essen, mit der bescheuerten Antwort "Fisch ist kein Fleisch", was Unsinn ist.
Mag sein dass Bienen bei einem Bio-Imker nicht so sehr leiden, aber dennoch sterben Bienen dabei.
Wer mir jetzt sagt dass die Bienen ohne den Menschen aussterben würden, das ist auch Quatsch. Bienen gibt es schon sehr sehr sehr lang. bevor es den Menschen gab haben die doch auch überlebt.
Wir brauchen die Bienen für die Pflanzen, die Bienen brauchen nicht uns.
Es ist weiterhin eine moralische Sache, es sterben Bienen bei gewinnen des Honigs und zudem sind Bienen dort als Besitz angesehen, und allein deshalb und weil der Honig Eigentum der Bienen sein sollte, sollte man Honig nicht essen.
Honig ist einfach nicht vegan, das ist die Realität und die soll jeder akzeptieren.

Benutzeravatar
Road Sweet Road
Der Scheidenmann
Beiträge: 1086
Registriert: 06.02.2011
Wohnort: S-H

Beitrag von Road Sweet Road » 15. Apr 2011 17:47

OwenJackson hat geschrieben:Honig ist einfach nicht vegan, das ist die Realität und die soll jeder akzeptieren.
Dann ist auch keine Tätigkeit vegan, bei der wissentlich Insekten sterben. Und das macht die Sache schlichtweg nicht praktikabel.
I’d kneel down by the jukebox
Close my eyes and fold my hands
Praying to the gods of rock’n roll
In every lonely hour and through every heavy storm
Keeping faith that rock’n roll can save us all

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Beitrag von kiara » 15. Apr 2011 18:33

Road Sweet Road hat geschrieben:
OwenJackson hat geschrieben:Honig ist einfach nicht vegan, das ist die Realität und die soll jeder akzeptieren.
Dann ist auch keine Tätigkeit vegan, bei der wissentlich Insekten sterben. Und das macht die Sache schlichtweg nicht praktikabel.
Exakt.
OwenJackson hat geschrieben:"HONIG IST NICHT VEGAN!!!"
Eine Autofahrt ist auch nicht vegan, denn es landen Insekten an deiner Windschutzscheibe.
Ein Spaziergang im Wald auch nicht, denn man tritt garantiert auf Insekten.
Ein Bio-Apfel auch nicht, denn auch beim Anbau von Bioäpfeln werden Pestizide eingesetzt, die Insekten töten.

Um es in deiner Sprache zu sagen: WENN HONIG NICHT VEGAN IST, IST DIE GESAMTE EXISTENZ EINES VEGANERS NICHT VEGAN!!!
Und das ist nicht Sinn und Zweck der Definition "vegan".


Das wird die Dogmatiker unter uns jetzt traurig machen, aber "vegan leben" kann nicht schwarzweiß definiert werden und viele Veganer wehren sich zu Recht gegen "Honig = unvegan".
Zuletzt geändert von kiara am 15. Apr 2011 18:42, insgesamt 2-mal geändert.
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Beitrag von kiara » 15. Apr 2011 18:41

klick.glueck hat geschrieben:
- Honig
Warum sollten Veganer eigentlich kein Honig essen? Klar, es ist von Bienen hergestellt, aber zumindest Bio-Imker achten doch sehr auf das Wohl ihrer Tiere, oder? Außerdem ist Honig ja ein gutes Heilmittel bei Halsschmerzen, für Haut und sogar für Wundheilungen.
Der Fehler liegt für mich hier bei dem Ausdruck "das Wohl ihrer Tiere". Ich stelle keinen Besitzanspruch auf ein Tier und auch nicht auf das, was sich der Mensch an ihm zu Nutze machen könnte.
Eltern sagen auch "das Wohl ihrer Kinder", Lehrer "das Wohl ihrer Schüler", stellen jedoch im Normalfall keinen Besitzanspruch. Ich sehe also die Wortwahl nicht als Problem.
corn + floor = cloorn?

Benutzeravatar
Volka
Beiträge: 241
Registriert: 05.01.2011

Beitrag von Volka » 15. Apr 2011 18:45

der unterschied ist, dass honig ein direktes tierisches produkt ist, wie milch. und somit nicht vegan. da kann man nicht rumdiskutieren. wenn man das autofahr- und sonstige ähnliche argumente in den raum wirft, kann man auch wieder milch trinken, käse essen, fleisch essen. denn komplett ohne andere lebewesen in mitleidenschaft zu ziehen, funktioniert das menschliche leben nicht. bei der getreideernte sterben tiere, beim transport von veganen lebensmitteln sterben tiere, usw.... selbst man selbst sich in der wohnung einschließen würde, sterben für einen tiere. ebenso, wie man auf milch verzichten kann, kann man auf honig verzichten. ich verstehe generell nicht, warum gerade bei honig oft soeine diskussion entsteht. honig ist nicht vegan, er kommt von tieren und ist somit nicht vegan. das kann man nicht wegdiskutieren und ist ein fakt. wenn jemand vegan lebt und auf tierische produkte verzichten will, verzichtet er auch auf honig. total simpel.

OwenJackson
Beiträge: 52
Registriert: 15.04.2011

Re: Honig und Medikamente...

Beitrag von OwenJackson » 15. Apr 2011 18:50

Also ist nichts vegan?
Ich verstehe diese Haltung nicht. Man kann versuchen möglichst viel für die Welt zu tun, aber wenn man sich so sehr verschränkt und alles derart kompliziert macht, wie soll man dort seiner Sache richtig folgen?

Es geht hier um ein von Insekten produziertes Gut. Genau wie Milch und Eier ein von Tieren produziertes Gut ist.

Leider sterben auch Tiere für andere Sachen, aber das Gut ist dann keine Produktion eines Tieres. Das ist ein kleiner Unterschied.

Ich finde ihr macht es euch zu schwierig.
Nennt mich bitte jetzt nicht einen schlechten Veganer. Ich esse nichts tierisches, auch keinen Honig und versuche mich stets zu bessern. Aber ich lebe auch mein Leben. Und wenn ich stets pessimistisch denke (für mich ist das pessimistisch), kann ich doch nie Spass am Leben haben.

Benutzeravatar
Volka
Beiträge: 241
Registriert: 05.01.2011

Beitrag von Volka » 15. Apr 2011 18:51

kiara hat geschrieben:
klick.glueck hat geschrieben:
- Honig
Warum sollten Veganer eigentlich kein Honig essen? Klar, es ist von Bienen hergestellt, aber zumindest Bio-Imker achten doch sehr auf das Wohl ihrer Tiere, oder? Außerdem ist Honig ja ein gutes Heilmittel bei Halsschmerzen, für Haut und sogar für Wundheilungen.
Der Fehler liegt für mich hier bei dem Ausdruck "das Wohl ihrer Tiere". Ich stelle keinen Besitzanspruch auf ein Tier und auch nicht auf das, was sich der Mensch an ihm zu Nutze machen könnte.
Eltern sagen auch "das Wohl ihrer Kinder", Lehrer "das Wohl ihrer Schüler", stellen jedoch im Normalfall keinen Besitzanspruch. Ich sehe also die Wortwahl nicht als Problem.
was diese wortklaubereien angeht, stimme ich zu. man sollte es nicht übertreiben und allgemeinen wortgebrauch nicht permanent in frage stellen. spricht man zb von "nichtmenschlichen tieren" anstatt von "tieren", wird man schon doof angesehen. sowas empfinde ich auch als übertrieben, akzeptiere und respektiere es aber voll und ganz, wenn jemand dies anders sieht.

in dem beispiel von kindern und schülern sehe ich allerdings ein problem, da viele eltern sehr wohl kinder als ihr eigentum sehen. das erleben viele "kinder", selbst wenn sie schon lange über die unselbstständigkeit hinweg sind und ihre eltern ihnen vorschriften machen, was den eltern mm nach nicht zusteht, da die kinder eben nicht ihr eigentum sind. das gleiche mit schülern/lehrern, arbeitgebern/arbeitnehmern, usw.... überall wo machtverhältnisse herrschen, wird "ihre kinder", "ihre schüler", "ihre mitarbeiter", usw... benutzt und es wird auch danach gehandelt. nichtsdestotrotz sehe ich auch hier kein problem in der wortwahl, nur die argumentation ist mm nach falsch.

Benutzeravatar
Volka
Beiträge: 241
Registriert: 05.01.2011

Beitrag von Volka » 15. Apr 2011 18:54

OwenJackson hat geschrieben:Also ist nichts vegan?
Ich verstehe diese Haltung nicht. Man kann versuchen möglichst viel für die Welt zu tun, aber wenn man sich so sehr verschränkt und alles derart kompliziert macht, wie soll man dort seiner Sache richtig folgen?

Es geht hier um ein von Insekten produziertes Gut. Genau wie Milch und Eier ein von Tieren produziertes Gut ist.

Leider sterben auch Tiere für andere Sachen, aber das Gut ist dann keine Produktion eines Tieres. Das ist ein kleiner Unterschied.

Ich finde ihr macht es euch zu schwierig.
Nennt mich bitte jetzt nicht einen schlechten Veganer. Ich esse nichts tierisches, auch keinen Honig und versuche mich stets zu bessern. Aber ich lebe auch mein Leben. Und wenn ich stets pessimistisch denke (für mich ist das pessimistisch), kann ich doch nie Spass am Leben haben.
das meinte ich, mit der definition. wenn man worte vergibt, wie vegan, ist das immer schwierig. vegan ist ja irgendwo so definiert, dass das vermeidbare vermieden wird. aber da fängts ja schon an. was ist vermeidbar, was nicht? das ist total subjektiv. ich hab jetzt zwar was geschrieben, halte mich aber normalerweise aus solchen diskussionen raus. die führen zu nichts, weil jeder ein anderes empfinden hat... außerdem ist das immer ein tolles totschlagargument von nichtveganen leuten, die einem vorwerfen, vegan zu leben wäre heuchlerisch, weil eben so viele tiere auch durch veganer sterben, eben durch auto, zug, ernte, usw....

Benutzeravatar
kiara
Quacksalber Diaboli
Beiträge: 8057
Registriert: 10.03.2010

Re: Honig und Medikamente...

Beitrag von kiara » 15. Apr 2011 19:03

es ist NICHT simpel, deswegen wird darüber diskutiert.

der grund, warum gerade beim honig so eine diskussion entsteht, ist, weil es da um die frage geht, ob veganismus ein dogmatisch/ideologisches tierprodukts-tabu ist oder ob es um leidvermeidung geht.

ich bin der ansicht, der verzicht auf honig schadet der veganen bewegung maßgeblich. warum? die meisten menschen können irgendwie nachvollziehen, dass industrielle tierhaltung höchst verwerflich ist und verstehen daher zu einem gewissen grad auch den "verzicht" auf milch und eier. man erzählt ihnen von geschredderten küken, euterentzündungen, intelligenten schweinen, und ihnen dämmert der horror. sie fangen an, sich gedanken zu machen, sich auszumalen, wie sie ihren ernährungsalltag umstellen könnten / müssten, wenn sie nach ihrem gewissen gehen. etwas verzweifelt stehen sie dann vor dem bewusstsein ihres tierproduktkonsums.

wenn man DANN aber honig erwähnt, schalten sie plötzlich um. aha! es geht hier nicht um industrielle tierhaltung oder das vermeiden von leid - veganer sind einfach bekloppt! vielleicht streicheln veganer auch kakerlaken und bieten ihnen was zu essen an, wenn sie sich in die küche einnisten? oder fahren nicht auto - erwiesenermaßen kleben da nach ner weile die insekten dran. es geht hier also nicht um tierrechte oder leid, sondern um eine art religion - tierprodukte sind böse und fertig! baumwolle geht für veganer ok, auch wenn wegen den horrenden umweltkonsequenzen des baumwollanbaus millionen von fischen, vögeln, insekten sterben, ganz zu schweigen von den umweltkonsequenzen für die bauer und evtl kinder, die in kontakt mit den giften kommen.
ein einzelner quadratmeter ackerfläche hat millionen von kleinstlebewesen, davon werden viele durch pestizide getötet. trotzdem ist ein apfel vegan, denn beim veganismus geht es um das religiöse vermeiden von tierprodukten!

das hab ich bewusst überzogen dargestellt. versteht ihr das problem? die non-veggies merken diese inkonsistenz bei der honigfrage intuitiv und sehen es als absolut willkommene ausrede, den gesamten veganismus als bekloppt und dogmatisch darzustellen - so können sie "dieser spinnerei" beruhigt abwenden und weiter ihr schnitzel futtern.

ich empfehle auch sehr diesen link => http://www.satyamag.com/sept05/greger.html
Zuletzt geändert von kiara am 15. Apr 2011 19:38, insgesamt 2-mal geändert.
corn + floor = cloorn?

Antworten