Vegan und günstig ernähren.

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
humenz

Veganessen Haushaltsgeld reicht nicht

Beitrag von humenz » 5. Apr 2013 08:44

Hi,
ich finde, bei einer 4 köpfigen Familie wird es eng, mit dem bisherigen Haushaltsgeld sich vegan zu ernähren. Wir haben schon sehr erhöhte Kosten seit der Umstellung und man ist geneigt, doch aus Kostengründen hier und da wieder "normale" Kost zu essen, weil das Geld nicht reicht. Wie ist das bei euch???
Gruß humenz

Jaswicis

Re: Veganessen Haushaltsgeld reicht nicht

Beitrag von Jaswicis » 5. Apr 2013 08:56

Hi Humenz

Erzähl doch mal wie eine Woche bei euch aussieht.

Ich hab die Erfahrung gemacht dass viel veganes Essen deutlich billiger ist wenn es nicht täglich Ersatzprodukte geben muss.

couscous
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Re: Veganessen Haushaltsgeld reicht nicht

Beitrag von couscous » 5. Apr 2013 10:56

Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass ich jetzt weniger Geld brauche. Natürlich kommen vereinzelte Dinge teurer (Ersatzprodukte wie veganer Käse usw), aber die muss es ja nicht immer geben.

Ich koche viel mit "alten" Lebensmitteln wie zb Linsen oder Bohnen (die sind ja mal richtig günstig und sättigen stark), außerdem koche ich immer selbst seit ich mich vegan ernähre, d.h. ich esse fast keine Fertigprodukte mehr.
Obst bekomme ich gratis in der Arbeit, da nehme ich die Reste am Abend auch immer mit nach Hause (würden sonst weggeschmissen werden)...

Ansonsten koche ich oft Gerichte mit viel frischem Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Nudeln, Reis, Bulgur, Couscous und mach auch gerne deftige Eintöpfe. Ich kaufe (wenn das Geld knapp ist) keine teuren veganen Aufstriche (zB Zwergenwiese), sondern mache mir selbst gepimpten Hummus mit klein geraspeltem Gemüse oder ähnlichem.

Wenns endlich warm wird, baue ich selbst ein wenig Gemüse und Obst am Balkon an. Kräuter und Keimlinge ziehe ich das ganze Jahr über selbst auf, da hat man auch schon mal viel Abwechslung zb auf dem Brot und muss nur 1 mal Samen kaufen und kommt laaange damit aus.

Bei Putzmitteln oder Waschmittel für die Waschmaschine benutze ich nur die halbe Menge der Angabe. Funktioniert genauso gut.

Hundemutti
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Beitrag von Hundemutti » 5. Apr 2013 12:00

Wir kommen mit unserem Haushaltsgeld mitlerweile besser aus, als zu Omni-Zeiten. Aber das hat ein bischen gedauert, bis sich das eingependelt hatte.

Ich koche auch viel mit Hülsenfrüchten und ich koche sehr viel im Vorraus und friere dann ein. So ist immer etwas schnell essbares im Haus und man kommt nicht in Versuchung etwas zu bestellen oder auf Fertiggerichte zurück zu greifen. Grundnahrungsmittel kaufe ich weiterstgehend im Asialaden, Obst und Gemüse kurz vor Ende auf dem Wochenmarkt, wenn alles schon etwas billiger ist.
Ersatzprodukte gibt es außer Tofu und Sojaschnetzeln hier garnicht. Brotaufstriche und Pflanzenmilch mache ich selber.

Das ist alles etwas zeitaufwändiger, aber es spart viel Geld. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die Lage mit Kindern eine ganz andere ist.
Es ist unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.

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Beitrag von Mohikaner » 5. Apr 2013 13:58

liste mal was bei dir so gegessen wird und dann können wir dir helfen.
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ophelia
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Beitrag von ophelia » 5. Apr 2013 16:44

Diese Erfahrung habe ich anfangs auch machen müssen, gerade mit Kindern ist das ein Problem. Ich habe damals sehr darauf geachtet, dass es meinem Kind an nichts fehlt bzw. dass er nichts vermisst. Und so greift man automatisch zu dem, was dem Original am ähnlichsten ist (sprich:Ersatzprodukte). Und die sind leider teuer. Die dazu alternativen Eiweisquellen sind natürlich viel gesünder und wenn man es selbst zubereitet auch preiswerter, aber auf Dauer Kinder damit zu beköstigen kann schnell zum Problem werden. Außerdem versucht man möglichst alle notwendigen Nährstoffe irgendwie ins Kind zu kriegen und wenn das dann nicht klappt, bekommt man ein schlechtes Gewissen und fragt sich ob man dann die vegane Ernährung vor anderen noch rechtfertigen kann. Glücklicherweise mag mein Kind zum gegenwärtigen Zeitpunkt Gemüse sehr gerne und trinkt auch schonmal nen grünen Smoothie mit. Andere Kinder verweigern Obst und Gemüse, das stelle ich mir schwierig vor. Allerdings ist das auch bei Nicht-Veganern so;)
Ich möchte nicht abstreiten, dass vegan teurer ist- einfach weil man versucht, jetzt erst recht ausgewogene und vielfälige Nahrung anzubieten (ohne Kind war mir das egal). Außerdem kaufe ich jetzt fast nur noch im Bioladen. Inzwischen (nach 2 Jahren) haben wir das Problem aber im Griff, es bedarf aber schon guter, vorausschauender Planung.
Das führt mich zu dem größeren Problem bei uns: der Zeitfaktor. Es kostet viel Zeit sich immer wieder neu zu informieren (Rezepte, wo kriege ich was...), gezielter einzukaufen, ALLES selbst zuzubereiten-Zeit, die ich früher mehr für meinen Sohn übrig hatte :x Manchmal hatte ich das Gefühl es dreht sich ALLES nur noch ums essen, obwohl ich auch noch einen Job habe. Und deshalb gibts bei uns neuerdings auch einmal pro Woche vegan Fast Food :arf:
Trotzdem wäre für uns der Schritt zurück keine Alternative.
"So lange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen können, so lange müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken können"
(alte indianische Weisheit)

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Beitrag von illith » 5. Apr 2013 18:01

am besten nicht nur, was ihr aktuell esst, sondern auch wie der speiseplan vor der umstellung aussah!

ansonsten hab ich on meiner FAQ auch nen punkt zu dem thema: http://runvegan.blogspot.de/p/vegan-faq ... ostenpunkt
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Re: Veganessen Haushaltsgeld reicht nicht

Beitrag von Anders » 5. Apr 2013 18:26

Kann mich nur dem Rest anschließen: Außer dem veganen Wurst-/Käsezeug sowie Fastfood-Gedöns und Süßigkeiten, was allessamt eher Spielerei und Luxus als irgendwie notwendig ist, denke ich nicht, dass ich mehr ausgebe als vorher (ist etwas schwierig im Vergleich, da ich vorher nicht allein einkaufen musste). Soja-Zeug (Milch, Sahne etc.) ist halt nen paar Cent teurer, aber ich denke, die spare ich allein dadurch wieder ein, dass ich in der gängigen Fastfood- und Süßigkeitenabteilung der meisten Supermärkte einfach vorbeigehen kann, da das meiste eh nicht vegan ist.
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Re: Veganessen Haushaltsgeld reicht nicht

Beitrag von Mac » 5. Apr 2013 20:21

Bei uns sind die Kosten regelrecht explodiert in den ersten Monaten. Ich hab aber auch absolut alles gekauft um das auszuprobieren. Wenn man dann m Bioladen 3 oder 4 verschiedene Nussmuße kauft, Johannisbrotkernmehl, diverse Getreide und Hülsenfrüchte, Guarkernmehl, veganen Käse und diverse Tofusorten etc., dann kamen wir da zusätzlich auf einige hundert Euro mehr im Monat.
Ich fand das okay, weil man sich ja auch erstmal wieder einen völlig neuen Grundstamm zulegen muss. Denn 90% unserer alten Lebensmittel waren ja nicht mehr verwendbar.
Nach ner Weile steht aber die Grundausrüstung und man macht nur Erhaltungskäufe, was eh billiger ist. Und man probiert nicht mehr soviel neues aus und kocht auch mal geziehlt preiswerte Gerichte aus Gemüsen und Hülsenfrüchten. Gibt aber gerade im Netz zahlreiche Blogs mit coolen, einfach Ideen für preiswerte Gerichte. Ill´s Blog z.B.
Ich glaub so ne Anlaufphase ist normal, das beschreiben ja auch viele hier.
Die Henne ist nur die Methode, mit der ein Ei ein anderes Ei produziert.

mietzek0tze
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Beitrag von mietzek0tze » 6. Apr 2013 13:16

also ich muss sagen bei uns isses auch recht knapp aber es liegt nicht direkt am veganen essen :mg:

dadurch dass ich Kids zu Hause habe, haben wir doch öfter die Ersatzprodukte wie Gyros, Chicken Nuggets etc weil einfach "verlangt" wird und ich es auch ganz gerne ma :mg:
dazu kommt eben dass ich nicht ohne Süßkram leben kann und deswegen einmal im Monat bei total-vegan bestelle, eben auch teilweise für die Kids (vorallem Schoki)

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