Der Klassiker-Blöde Argumente gegen vegane Ernährung

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
gemüse
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Beitrag von gemüse » 1. Mai 2016 00:20

Waschbär, das verstehe ich nicht: inwiefern unterstützt der deutsche Tierverbraucher die Abholzung der Regenwälder, wenn er sich auf Milchprodukte, Eier und Fleisch lokaler Herkunft beschränkt?

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Waschbär
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Beitrag von Waschbär » 1. Mai 2016 00:38

Weil das Soja (was ja zu 90% an die Tiere verfüttert wird) dort drüben angebaut wird.

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 1. Mai 2016 19:23

Waschbär hat geschrieben:....... Die Zahlen sehen international ganz anders aus,..... Die Treibhausgas-Emissionen durch die Abholzung der Regenwälder passieren zwar nicht in Deutschland, werden aber durch den deutschen Tierverbraucher unterstützt. Beim Wasser gibt es den Begriff des virtuellen Wassers ....
Die Zahlen sind erst einmal neutral, die korrekte Bezeichnung erklären die Zuordnung.
Das UBA hat die deutschen Emissionen kalkuliert, geht erst mal auch nicht anders.
Die anteiligen Emissionen durch das Abholzen wären dann in Südamerika zu bilanzieren.

Als Industriestandort werden ja auch hier die Verbrennungsprozesse bilanziert, deren Produkte dann exportiert werden,
oder sollten wir uns die Emissionen (inkl Transport) der Textilien aus Süd-Ost-Asien anrechnen lassen?

Vergleichbar zum virtuellen Wasser gibt es ja den ökologischen Fußabdruck und hier leben wir klar über unsere Ressourcen.

Ich weiß auch nicht, wie jetzt z.B. der Biospritanteil bilanziert wird, dessen Biokomponenten ebenfalls in Südamerika hergestellt werden. Ich nehme an, die Emissionen aus dem Verbrennungsmotor Autor rechnet man uns zu, die Abholzung für die Flächen dem Erzeugerland.
Ich weiß jetzt aktuell nicht, ob man auch Palmöl zur Biodieselherstellung verwendet (vgl. Raps)

Richtig ist, wenn Du schreibst, dass 90 % des Sojas in der Tierfütterung landen, nur kann man nicht umgekehrt schließen, dass das Soja, das hier mit einem x-Anteil in der Ration verfüttert wird, tatsächlich aus südamerikanischen Rodungsflächen kommt.

Diese Herkunftsmengenströme berechnen zu wollen ist ein immenser Aufwand und evtl kaum zu ermitteln.
Der Landwirt weiß doch gar nicht, wo sein Soja herkommt (außer Direktbezug über eine Ölmühle in der Nähe).
Den Futtermittelmarkt teilen sich wenige Großunternehmen und diese bestellen heute hier und morgen da, was der Weltmarkt gerade her gibt.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

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Gerlinde
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Beitrag von Gerlinde » 1. Mai 2016 19:37

gemüse hat geschrieben:..... inwiefern unterstützt der deutsche Tierverbraucher die Abholzung der Regenwälder, wenn er sich auf Milchprodukte, Eier und Fleisch lokaler Herkunft beschränkt?
Die lokale Erzeugung sagt tatsächlich wenig über die Herkunft des Futters,
es gab schon mal vor Jahrzehnten den Spruch "jede 5. Kuh grast am Mississippi" (heute werden es mehr sein),
damals kam das Soja aus den USA.
Selbst Bio-Öko-Betriebe müssen eine eigene-Futter-Quote von nur 50 % erfüllen (je nach Verband und Tierart sogar nur 20 %).

Dennoch, man kann die globalen Emissionen einer globalen Erzeugung zuordnen, aber nicht einem Standort.
Und wenn bei uns der Verkehr und die Industrie die Hauptursachen sind, dann wäre hier mehr erreichbar* als von hier Einfluss in Südamerika nehmen zu wollen. (*und nicht solche Strategien wie VW ausnutzen)

Wobei das UBA ganz klar auch hier einen Handlungsbedarf in der Landwirtschaft sieht, Lachgasemissionen betreffen auch die Düngung für pflanzliche Marktfrüchte.
Man muss nicht über jedes Stöckchen springen ....

gemüse
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Beitrag von gemüse » 1. Mai 2016 20:11

Waschbär und Gerlinde, danke für die Infos. Ich hatte beschränkterweise nur meinen eigenen ehemaligen Tierkonsum im Kopf und nicht an die konventionelle Produktion gedacht. Ist dumm, aber ich kann's nicht ändern. (Mit Ausnahme des Käses stammten die tierischen Produkte in meinem Haushalt vom Betrieb eines befreundeten Nebenerwerbsbauern, der seine Tiere hauptsächlich aus Eigenanbau füttert. Zum genauen Anteil, der Zusammensetzung des Rests und der Herkunft der Komponenten muss ich ihn erst fragen.)

Eigentlich wären wir dann wieder beim Treibstoff, nicht? Wenn es sich lohnt, um die halbe Welt geschippertes Soja zu verfüttern, für das erst Wälder abgeholzt werden mussten, läuft in meinen Augen Grundsätzliches falsch. Das betrifft dann nicht nur tierische Lebensmittel, sondern Wirtschaft und Konsum an sich.

Mr. Kennedy
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Beitrag von Mr. Kennedy » 24. Mai 2016 11:31

Vorhin von einem Bekannten diesen Link geschickt bekommen, mit der Anmerkung: "Glaubst du immer noch dass vegan so ausgewogen und gesund ist? :D"
http://www.bild.de/news/ausland/mount-e ... .bild.html

Beim darauffolgenden exzessiven Augenverdrehen nach Lesen des "Artikels", sind meine Pupillen dummerweise in meinen Augenhöhlen hängengeblieben.
Muss jetzt ins Krankenhaus, das in ner Not-OP wieder richten lassen.
Scheiß Veganismus!

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Greenfinch6999
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Beitrag von Greenfinch6999 » 24. Mai 2016 11:51

Deshalb lese ich nur niveauvollere Zeitungen -.-

Der Zürcher Tagesanzeiger hat den Artikel super formuliert. Am Ende steht: " Als Veganerin hätte Strydom aber nichts mehr zu beweisen gehabt. Eine der bekanntesten Höhenbergsteigerinnen, die 45-jährige Öster­reicherin Gerlinde Kaltenbrunner, ernährt sich seit vielen Jahren vegan. Und sie hat schon sämtliche 14 Gipfel über 8000 Meter bestiegen, alle ohne Sauerstoffflaschen."

http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/asi ... y/28842936

Fand ich gut formuliert.
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Gruftmoggele
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Beitrag von Gruftmoggele » 6. Aug 2018 22:17

Keine Ahnung ob's hier schon mal erwähnt wurde, aber ich hör gerade immer nur "Veganismus ist ja schon cool/eigentlich richtig/voll gut und so/etc. aber - Sojamilch schmeckt mir nicht".

Und ich denk mir immer nur: Ja dann trink sie doch einfach nicht!?

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Ryuzaki
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Beitrag von Ryuzaki » 6. Aug 2018 22:21

Ja, für viele scheint vegane Ernährung nur aus Sojamilch und Naturtofu zu bestehen

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illith
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Beitrag von illith » 6. Aug 2018 22:24

nicht so richtig ontopic aber die Barista-Variante von Oatly und dm-Eigenmarke scheint da grade einige Meinungen zu ändern^^
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