Zardoz und die Dekadenz der VeganerInnen

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
Zardoz
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Zardoz und die Dekadenz der VeganerInnen

Beitrag von Zardoz » 12. Okt 2011 19:13

Zardoz hat geschrieben:*g* ... ich bin überzeugter Anti-Veganer und erkläre ganz kurz, was ich von Veganern denke:

1. Aus meiner Sicht sind sie weltfremd.
2. Aus meiner Sicht sind sie etwas dekadent und haben die Bodenhaftung verloren.
3. Sind sie inkonsequent, da es für menschen eine wirklich "vegane" Lebensweise überhaupt nicht gibt. Irgendwo irgendwie steckt überall "Tierleid" drin und wenn es das Kupfer im PC und den Leitungen ist
Lantha hat geschrieben:Welche Welt ist das, in der Konsumverzicht Dekadenz bedeutet und die Unumgänglichkeit eines Übels ein noch größeres rechtfertigt? ;)
Das ist doch nicht so schwer zu verstehen:

"vegan" leben oder sich das einbilden geht doch nur im Westen und im Überfluß. Naturvölker brauchen jede Kalorie und können daher auf Fleisch nicht verzichten ... auch nicht auf Leder, Därme, Horn, Knochen .... . Insofern ist Veganismus eine Folge unserer überziviliserten Welt. "Zurück zur Natur" würde im Detail für Tiere ziemlich brutal werden. Deswegen meine ich, dass Veganismus Ausdruck einer dekadenten (Teil-)Welt ist.

abgetrennt vom v-fragen-f9/wie-habt-ihr-als-ihr-noch-o ... t2158.html
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 12. Okt 2011 19:43

Zardoz hat geschrieben:"vegan" leben oder sich das einbilden geht doch nur im Westen und im Überfluß. Naturvölker brauchen jede Kalorie und können daher auf Fleisch nicht verzichten ... auch nicht auf Leder, Därme, Horn, Knochen .... . Insofern ist Veganismus eine Folge unserer überziviliserten Welt. "Zurück zur Natur" würde im Detail für Tiere ziemlich brutal werden. Deswegen meine ich, dass Veganismus Ausdruck einer dekadenten (Teil-)Welt ist.
Die Folge dieser Argumentation ist auch, dass z.B. Bildung dekadent sei. :)
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Re: wie habt ihr, als ihr noch omnis wart, über veganer geda

Beitrag von Zardoz » 12. Okt 2011 19:47

In gewisser Weise ist das zutreffend.

Wenn ich an gewisse Auswüchse des Schulunterrichts denke, kann man sich des Eindrucks nicht ganz erwehren .... allerdings waren m. E. die schlimmsten Zeiten bildungspolitscher Dekadenz in den 70igern.
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kiara
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Re: wie habt ihr, als ihr noch omnis wart, über veganer geda

Beitrag von kiara » 12. Okt 2011 20:54

Naja, beides - Bildung und Veganismus - ist unnatürlich, aber dekadent bedeutet doch "Zerfall". Inwiefern Veganismus dekadent oder ein Zerfall (zb von Werten) darstellen soll, weiß ich nicht.
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Re: wie habt ihr, als ihr noch omnis wart, über veganer geda

Beitrag von Zardoz » 12. Okt 2011 21:00

Dekadent, weil man die Grundlagen der menschlichen Existenz nicht zur Kenntnis nehmen will.

Jede Art auf diesem Planet lebt irgendwie von einer anderen Art. Alles ist unentwickelbar miteinander verworben. Der mensch hatte den evolutionären Vorteil der intellignez ud hat sie eingesetzt.

Jetzt soll er freiwillig auf seine Evolutionsnische verzichten, weil Hasi so niedlich ist.

Und auch der veganste Veganer kann nicht ohne "Tierleid" leben .... bildet sich aber ein , "besser" zu sein als die anderen. Das nennt er dann "unvermeidlich" zur Abrgenzung von dem "Tierleid" , das er nicht mag.

Das find ich dekadent.
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 12. Okt 2011 22:27

Bei deiner Argumentation handelt es sich leider um den naturalistischen Fehlschluss, weil du von der allgemeinen Eigenschaft natürlicher Wesen, zur Nahrungsaufnahme zu töten über die Natürlichkeit begründest, dass Tötung z.B. zur Nahrungsaufnahme gut sei. Das muss scheitern, weil man in Fragestellungen der Ethik sowohl normativ (deine Beschreibung der Natur ist rein deskriptiv) als auch deduktiv - vom allgemeinen ins besondere - argumentieren muss. Das heißt, man schließt von normativen allgemeinen Prämissen wie "Jemanden schlagen ist schlecht, weil ungewollter Schmerz schlecht ist" und "Person A möchte keinen Schmerzen erleiden" auf konkrete Anwendungfälle - also "Person A schlagen ist schlecht". Simple as that.
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Beitrag von Akayi » 12. Okt 2011 23:33

Ich finde es übrigens ziemlich "dekadent" sich nicht mal mit den Argumenten der VeganerInnen auseinanderzusetzen bevor man seinen Senf dazu abgibt.

btw.
Zardoz hat geschrieben: Naturvölker brauchen jede Kalorie und können daher auf Fleisch nicht verzichten ... auch nicht auf Leder, Därme, Horn, Knochen .... .
Also wenn wir uns die Naturvölker so anschauen, dann fällt auf dass da Leder z.B. einfach Ausschuss war. Die konnten da ganz gut drauf verzichten. Also jetzt mal rein historisch und die Realität betrachtend gesprochen.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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Rya
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Beitrag von Rya » 13. Okt 2011 07:59

Selbstverständlich gibt es nur Schwarz und Weiß !

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Re: Zardoz und die Dekadenz der VeganerInnen

Beitrag von Zardoz » 13. Okt 2011 09:40

ich sehe nicht, wie man überzeugend menschliche Ethik auf das Verhältnis von Mensch und Tier übertragen könnte. Abgesehen davon, dass die eine Seite diese Grundsätze nicht versteht und nicht anwenden kann (Tiere), basiert diese Vorstellung darauf, dass man Mensch und Tier gleichstellen könne. Anderes wäre böser Spezieszismus.

Die unterschiedliche Behandlung nach dem Prinzip "ich schütze meine eigene Art", ist aber ebenfalls zum einen natürlich - macht jede Tierart - und zum anderen erst ethisch. Auf ihr basiert das Prinzip der menschlichen Nächstenliebe ud jede Hilfsverpflichtung. Die Auffassung, wie sie z. B. von Singer verteten wird, dass das Leben einer gesunden Kuh höher einzuschätzen wäre als das Leben eines behinderten Menschen, ist zutiefst unethisch ud verstößt gegen die Würde des Menschen.

Deshalb kommt der Veganismus auch in Konflikt mit der üblichen Ethik. Wenn ich das Leben von Mensch und Tier gleich stelle, dürfte ich zum Beispiel zum Retten des Igel ausweichen und das Kind am Straßenrand platt fahren (wenn es nicht anders geht). Ein zutiefst unethisches Ergebnis. Aus diesem Problem trickst man sich nur mit dem deus ex machina der Veganer raus, der "Unvermeidbarkeit". Aber das paßt in meinem Beispiel gerade nicht, denn es war durch Töten des Kindes vermeidbar, den Igel zu überfahren. Entweder sagt man dann, ok das Leben des Kindes ist doch mehr wert *g* und ist ein böses Spezieszistenschwein oder man nimmt die Folge als überzeugter Veganer in Kauf und hält die Würde Menschen doch für antastbar.

Wie man sieht habe ich mir duchaus meine Gedanken zur Ideologie des Veganismus gemacht.
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Jaswicis

Re: Zardoz und die Dekadenz der VeganerInnen

Beitrag von Jaswicis » 13. Okt 2011 09:52

Leider nur mit nicht alltäglichen Situationen :)

Wie hälst du es den mit vegetariern?

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