Honig?!

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
hansel
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Beitrag von hansel » 30. Jun 2017 20:01

morten hat geschrieben: Industriezucker..... ist ein Naturprodukt.
Richtig. Aber es gibt immer noch einige Leute, die meinen durch das Raffinieren würde der Zucker irgendwie schädlich.
Schädlich wird Rohrzucker (egal ob aus Rübe oder Rohr) oder Invertzucker wie bei Honig nur durch die Menge.
Ernährungsphysiologisch betrachtet ist Rohrzucker manchmal sogar besser verträglich, da er keine Allergene wie Honig enthält. Dagegen hat Honig den Vorteil des Geschmacks und - sofern es sich um heimischen Honig handelt - der Tatsache, dass durch seinen Konsum unsere Fora und Fauna unterstützt wird.

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morten
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Beitrag von morten » 30. Jun 2017 20:27

hansel hat geschrieben:Richtig. Aber es gibt immer noch einige Leute, die meinen durch das Raffinieren würde der Zucker irgendwie schädlich.
Leider. Es ist ein Irrglaube, dass alles, was "natürlich" ist, automatisch besser oder gesünder ist. Das ist ja auch ein Kernargument, was von Nichtveganern immer und immer wieder vorgebracht wird.
hansel hat geschrieben:Dagegen hat Honig den Vorteil [...] der Tatsache, dass durch seinen Konsum unsere Fora und Fauna unterstützt wird.
Jein. Gesunde Bienenvölker brauchen keine Imkerei. Wieso müssen wir Bienen der Umwelt wegen ihren Honig wegnehmen?

hansel
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Beitrag von hansel » 30. Jun 2017 21:27

Na ja..... in einer Urlandschaft, wo das Verhältnis von zu bestäubenden Blüten und den davon abhängigen Wildbienen einigermaßen ausgeglichen - und beide rar sind. Aber anthropogene Landschaften wie z.B. das Alte Land würden autochthone Wildbienenvölker vielleicht überfordern.

Dann hätten wir wohl weniger Obst.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 30. Jun 2017 21:34

Darum geht es doch gar nicht. Es gibt schlicht keinen vernünftigen Grund den Honig wegzunehmen. Dieses ewige Gejammer von Omnivoren dass es dann weniger Obst gäbe ist im besten Fall Schwachsinn.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

hansel
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Beitrag von hansel » 30. Jun 2017 22:06

Hm, dann mache ich den Vorschlag, dass ausreichend altruistische Veganer für lau Bienenvölker hegen und pflegen und ihnen dann ihren Honig lassen.
Ich kenne die Geschmacksnerven von Bienen nicht. Aber es wird behauptet, dass die Bienen mit dem ihnen angebotenen Ersatz für den Honig (die Pollen bleiben ihnen ja) relativ zufrieden sind.
Chemisch ist Rohrzucker und Invertzucker ja nahezu gleich. Rohrzucker ist sogar süßer.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 30. Jun 2017 22:21

Wieso nicht die Omnivoren bezahlen lassen? Die jammern ja so sehr dass ihnen das Obst ausgeht also wird ihnen das schon was Wert sein. Oder noch verrückter: die Obstbauern selbst zahlen dafür.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 30. Jun 2017 23:07

Es gibt durchaus Menschen, die Bienenvölker hegen und pflegen und ihnen dann ihren Honig lassen.

@hansel: ist eine eventuelle Überforderung der Bienen Deine Antwort auf die Frage, wieso man Bienen den Honig weg nimmt?
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

hansel
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Beitrag von hansel » 1. Jul 2017 00:00

slartibartfaß hat geschrieben:Es gibt durchaus Menschen, die Bienenvölker hegen und pflegen und ihnen dann ihren Honig lassen.
Das ist löblich, wird aber bei weitem nicht reichen, um den Hunger (auch der Veganer) an insektenbefruchtungspflichtigen Produkten zu sichern. Wilde Populationen können das nicht (unter unseren gegebenen Bedingungen) leisten.
@hansel: ist eine eventuelle Überforderung der Bienen Deine Antwort auf die Frage, wieso man Bienen den Honig weg nimmt?
Nein, aber da Honig eine im Handel höherwertige Ware ist als Zuckersirup, ist das der "Lohn" der Imkerei. Sie werden hierzulande nämlich nicht für die Bestäubung bezahlt. Vom Nährwert her bekommen die Bienen aber das gleiche zurück. Und da Zuckersirup nun mal süßer ist, ist das vielleicht sogar ein guter Deal. (Bin keine Biene)
Ich selbst verbrauche eher wenig Honig, könnte auf ihn verzichten. Dessen Gesundheitswert halte ich nämlich für eher begrenzt.
Aber nicht verzichten könnte ich auf die "Nebenwirkung" der Imkerei, der Bestäubung, deren volkswirtschaftlicher Wert das dreifache des Produktwertes ausmacht.
In einer besseren Welt würden die Obstbauern vielleicht selbst ihre Bienen halten und das ohne Honigentnahme.
Es steht jedem frei, das zu fordern. Ehrlicherweise müssten dann für bienensklavereifreie Produkte mehr Geld gefordert werden. Auf die Veganer würden dann (innerhalb D) 1 Milliarde € umgelegt werden müssen.

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Akayi
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Beitrag von Akayi » 1. Jul 2017 05:27

Was soll das denn wieder? Du weißt doch genau dass diese Kosten nauf alle umgelegt werden. Tu doch nicht so. Angebliche oder reale Mehrkosten wegen dem Verzicht auf Kinderarbeit werden auch von allen getragen und nicht nur von denen die sie ablehnen
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

hansel
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Beitrag von hansel » 1. Jul 2017 17:55

Toller Vergleich: Kinderarbeit und die Arbeit von Honigbienen.
Es gibt natürlich ethisch korrekt und solitär lebende Bienen ohne versklavendes Kastenwesen, diese machen sogar einen hohen Prozentsatz der Wildbienen aus. Deren Befruchtungsleistung ist aber recht gering.
Die angeblichen und realen Kosten von dem Verzicht auf die Arbeit (Verzicht auf Befruchtungsleistung) der Honigbienen soll also "von allen getragen" werden.
D.h. Der so entstehende Obst-und Früchtemangel kommt allen zu Gute, die Verteuerung wird von allen getragen?
In den USA wird der Einsatz von Bienenvölkern oft von den Farmern bezahlt, d.h. dort wird er auf die (früchteessende) Gemeinschaft umgelegt.
Ich habe mir sagen lassen, dass sich europäische Imker besser um "ihre" Völker kümmern.

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