Reaktionen von Fleischessern
Reaktionen von Fleischessern
Als wir vor acht Monaten von der vegatarischen auf die vegane Lebensweise umgestiegen sind, kam es in meinem Bekanntenkreis zu Reaktionen, die mich doch ein wenig verwundert haben.
Dass wir vegetarisch leben wurde bis dahin ohne Probleme akzeptiert, höchstens, dass mal ein paar gutmütige Scherze gemacht wurden.
Als aber dann bekannt wurde, dass wir vegan leben haben uns einige Leute ernsthaft die Freundschaft aufgekündigt, wir wurden teilweise beschimpft und als selbsternannte Weltverbesserer bezeichnet. Dabei bin ich nun alles andere als ein Missionar, ich bekenne mich zwar zu meiner veganenen Lebensweise, habe aber noch nie versucht, diese jemandem aufzuzwingen.
Woher also dieser, ich würde fast schon sagen, Hass?
Ist es euch ähnlich ergangen ober habe ich nur einen ganz speziellen Bekanntenkreis?
Dass wir vegetarisch leben wurde bis dahin ohne Probleme akzeptiert, höchstens, dass mal ein paar gutmütige Scherze gemacht wurden.
Als aber dann bekannt wurde, dass wir vegan leben haben uns einige Leute ernsthaft die Freundschaft aufgekündigt, wir wurden teilweise beschimpft und als selbsternannte Weltverbesserer bezeichnet. Dabei bin ich nun alles andere als ein Missionar, ich bekenne mich zwar zu meiner veganenen Lebensweise, habe aber noch nie versucht, diese jemandem aufzuzwingen.
Woher also dieser, ich würde fast schon sagen, Hass?
Ist es euch ähnlich ergangen ober habe ich nur einen ganz speziellen Bekanntenkreis?
Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht und denkt, es sind ja nur Tiere (Theodor W. Adorno)
- vegansmarties
- silchschnitte
- Beiträge: 6699
- Registriert: 22.06.2011
Wir werden mit unserer veganen Lebensweise auch immer belächelt, ich finde nur so schade, daß man so wenig Verständnis hat und sich noch nicht einmal die Mühe macht, über unsere Argumente nachzudenken, warum wir uns dafür entschieden haben, sogar im Familienkreis. Mein Mann ist ja hier der Koch und er macht das super. Wenn mal Besuch da ist, sind Einige begeistert und Andere wollen noch nicht einmal probieren, so nach dem Motto, das kann ja nicht schmecken. Auf so einen Besuch verzichten wir inzwischen. Beim Familienbesuch gibt es kein gemeinsames Essen mehr. Ich muß auch ehrlich gestehen, daß ich inzwischen große Probleme damit habe, zuzusehen, wenn Leute Fleisch essen. Unser Freundes und Bekanntenkreis hat sich dadurch auch erheblich verkleinert.
LG Kassy
LG Kassy
Siehe auch hier: Reaktion der Familie/Gesellschaft ; Ekel
recherchiert, was rechtlich so möglich ist
Was mich eigentlich interessiert ist, woher dies Aggressivität kommt. Ich könnte es ja verstehen, wenn ich jemandem das Schnitzel vom Teller nehme und wegschmeiße oder einem würstchenverschlingenden Menschen erzähle, wie ekelhaft das doch ist. Aber ich tue doch nichts anderes als auf Tierprodukte zu verzichten. Das schadet doch erstmal niemanden, warum also diese Anfeindungen?
Auschwitz beginnt da, wo einer im Schlachthaus steht und denkt, es sind ja nur Tiere (Theodor W. Adorno)
Viele Omnivore fühlen sich wahrscheinlich in ihrem Lebensstil angegriffen, dadurch das sie das Tierleid verdrängen.
Da reicht bei vielen leider schon die bloße Anwesenheit eines Veganers aus, um sauer zu werden, weil dieses Verdrängen eben durch die Anwesenheit eines Veganers bereits in Mitleidenschaft gezogen wird.
Da reicht bei vielen leider schon die bloße Anwesenheit eines Veganers aus, um sauer zu werden, weil dieses Verdrängen eben durch die Anwesenheit eines Veganers bereits in Mitleidenschaft gezogen wird.
"Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie.
Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie."
- Aldous Huxley
Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie."
- Aldous Huxley
Dazu würde ich das Buch "Warum wir Hunde liebe, Kühe anziehen und Schweine essen" von Melanie Joy empfehlen.
In der Kurzform ist ihre Erklärung dafür:
Das eigentliche, verdrängte Bewusstsein über die ethischen Verwerflichkeiten, die mit dem Konsum von tierlichen Produkten in dieser Gesellschaft einhergeht, wird durch dein Vegansein wieder hervorgeholt. Nur dadurch, dass du da bist.
Wenn du dir einer eigenen (moralischen) "Schwäche" quasi bewusst bist, aber sie schön verdrängt hast, wird durch die Anwesenheit von jemandem der_die diese "Schwäche" nicht hat und das zeigt nen Spotlight auf deinen "Mangel" gerichtet.
Und um da nicht so genau hinsehen zu müssen, weil´s ja unangenehm wäre und Selbstkritik sowie letztlich Konsequenzen im eigenen Handeln nach sich ziehen müsste, geht´s auf in die Vorwärtsverteidigung. Aus einer Position der vermeintlichen Schwäche erstmal um sich schlagen und laut schreien.
In der Kurzform ist ihre Erklärung dafür:
Das eigentliche, verdrängte Bewusstsein über die ethischen Verwerflichkeiten, die mit dem Konsum von tierlichen Produkten in dieser Gesellschaft einhergeht, wird durch dein Vegansein wieder hervorgeholt. Nur dadurch, dass du da bist.
Wenn du dir einer eigenen (moralischen) "Schwäche" quasi bewusst bist, aber sie schön verdrängt hast, wird durch die Anwesenheit von jemandem der_die diese "Schwäche" nicht hat und das zeigt nen Spotlight auf deinen "Mangel" gerichtet.
Und um da nicht so genau hinsehen zu müssen, weil´s ja unangenehm wäre und Selbstkritik sowie letztlich Konsequenzen im eigenen Handeln nach sich ziehen müsste, geht´s auf in die Vorwärtsverteidigung. Aus einer Position der vermeintlichen Schwäche erstmal um sich schlagen und laut schreien.
"Meine Utopie ist gar nicht so weit weg, hab ich verstanden. Denn sie wohnt sehr wohl in meinem Kopf, somit in meinem Handeln." - Sookee
- Iustinianus
- Beiträge: 729
- Registriert: 10.08.2014
Das ist ein Erklärungsansatz, der einer Person vollkommen schlüssig erscheint, für die ethische Bedenken gegenüber der Verwertung von Tieren relevant sind. Das ist beim durchschnittlichen Konsument von Fleisch- und Milchprodukten allerdings nicht der Fall! Es wird nichts verdrängt und durch die Konfrontation mit einem Veganer wieder hervor geholt. Es existiert schlicht und ergreifend kein "Bewusstsein über die ethischen Verwerflichkeiten". Die Einstellung zu dem Thema ist ganz simpel: Massenhaltung und Tiere zu töten ist zwar unschön, aber leider für eine gesunde Ernährung der Bevölkerung notwendig.Anders hat geschrieben: Das eigentliche, verdrängte Bewusstsein über die ethischen Verwerflichkeiten, die mit dem Konsum von tierlichen Produkten in dieser Gesellschaft einhergeht, wird durch dein Vegansein wieder hervorgeholt. Nur dadurch, dass du da bist.
Wenn du dir einer eigenen (moralischen) "Schwäche" quasi bewusst bist, aber sie schön verdrängt hast, wird durch die Anwesenheit von jemandem der_die diese "Schwäche" nicht hat und das zeigt nen Spotlight auf deinen "Mangel" gerichtet.
DIe Anwesenheit eines Veganers führt deshalb auch nicht dazu, dass ein Omnivore mit "ethischen Verwerflichkeiten" oder seiner "Schwäche" konfrontiert wird. Das ist reines Wunschdenken eines Veganers, der sich ethisch überlegen und frei von "Schwäche" fühlt. Das interessiert den Durchschnittsomnivoren allerdings nicht. Und einem mangelernährten Veganer mit seinem Gutmenschenscheiß und gestörten Ansichten fühlt er sich schon gar nicht unterlegen. Da stellt sich eher die Frage, ob der Veganer wenigstens heterosexuell ist oder die Veganerin überhaupt noch ihre Periode bekommen kann. Das ist zwar vollkommen primitiv und ignorant, aber leider in weiten Teilen der Bevölkerung Realität.