Umgang mit Omnis

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Lovis
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Beitrag von Lovis » 9. Mär 2018 10:35

Vor ein paar Wochen bei einer Freundin: Sie zeigt mir ihr neues Schlafgemach, wirklich sehr geschmackvoll eingerichtet und dekoriert. Dann schwärmt sie von ihrem neuen Boxspringbett und ihrer neuen Daunen-Bettdecke. Allein das Wort trifft mich wie ein Messer ins Herz :cry: . Sofort habe ich Bilder im Kopf ... Ich sage nichts, will ihr nicht die Freude nehmen. Ich bleibe noch eine Weile, wir trinken Tee und reden über dies und das. Im Hinterkopf hängt die Daunendecke. Als ich mich verabschiedet habe und im Auto sitze, muss ich erstmal heulen. Ich kann nicht mehr, ich bin psychisch erschöpft. :cry:
Ständig passiert sowas ... :(

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RoadOfBones
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Beitrag von RoadOfBones » 9. Mär 2018 12:42

@Lovis , kann ich sehr gut nachvollziehen. In Anwesenheit des Elends laufen bei mir im Hirn so einige Dinge ab - sehr viel Abwehrreaktion - meist bin ich zB nach einem Abendessen mit Omnis ziemlich fertig... weil das so anstrengend ist, ruhig zu bleiben und die Bilder zu unterdrücken.
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We live in an age of insanity and confusion - Our existence is senseless without direction - Yet these times of many changes offer us also big chances - To face the future escape our self-destruction by returning to our true values.

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illith
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Beitrag von illith » 10. Mär 2018 22:57

Lovis... :hug: :heart:
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Ink
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Beitrag von Ink » 22. Apr 2018 16:31

Ich gehe mit Fleischessern normal um, vor allem, wenn ich sie nicht kenne. Freunde von mir zu stoßen, "nur" weil sie Fleisch, bzw. tierische Produkte konsumieren finde ich zu krass und arrogant, wenn man so will. Das klingt für mich dann nämlich so, als würde man sich für einen besseren Menschen halten, aber das könnte man unmöglich festmachen. Ich kann nur sagen, dass ich ein besserer Mensch bin, als mein altes Ich. Ich finde einen respektvollen Umgang miteinander sehr wichtig. Das Meiste, was uns ausmacht, entsteht immerhin aus Gewohnheit, das darf man nie vergessen. Unsere Kultur, unsere Ansichten, unsere Sprache, die widerum maßgeblich unser Denken beeinflusst. Gewohnheiten zu hinterfragen und aufzugeben gehört zu den schwierigsten Dingen, die ein Mensch machen kann. Naja, ich habe ehrlich gesagt auch keine Lust nur wegen meiner Ernährung ein sozialer Outsider zu werden.
Ja, ich wende auch mal das Steak auf dem Grill, wenn mich jemand darum bittet, da ich es sehr kindisch und trotzig finde, sich da quer zu stellen. Diskussionen über Veganismus fange ich selten an - das liegt aber daran, dass die Fleischesser das immer von selbst machen, ihr kennt das ja bestimmt. Geschieht dies, stütze ich mich auf sachliche Argumentation und stichhaltige Argumente und das Ausräumen von Mythen... Die meisten sind ziemlich einsichtig und bewundern mich für meine Lebenseinstellung. Naja, etwas in ihrem eigenen Leben ändern sie natürlich nicht. Ich vergesse allerdings nie zu betonen, dass vegan leben viel einfacher ist, als man es sich vorstellt.
Aggressive Missionierungsversuche verursachen in meinen Augen schlichtweg das Gegenteil des gewünschten Ziels.

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Insel
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Beitrag von Insel » 23. Apr 2018 22:11

Ich hab inzwischen ein echtes Problem damit. Ich hatte eigentlich gedacht, mit der Zeit würde man da dickfelliger, das Gegenteil ist aber der Fall. Mir geht es ziemlich genauso wie Lovis. Gerade bei mir nahestehenden Menschen ist es manchmal wirklich fast nicht mehr auszuhalten. Natürlich reagiere ich aber so wie Ink, war ich vor wenigen Jahren ja selbst noch Fleischesser und weiß noch zu genau, wie ich reagiert hätte auf "missionarische" Ambitionen. Ich hab sowieso keine Lust, andere zu etwas zu überreden, das ist einfach nicht mein Ding, egal um welches Thema es geht. Aber wenn ich meine beste Freundin zum essen einlade, und sie bestellt ungerührt ein Schnitzel, ist das für mich schon bissl respektlos und schmerzhaft. (Hier gebe ich aber zu, ist meine Schuld, anscheinend hatte ich noch nicht deutlich gemacht, dass ich es nicht als mein Privatvergnügen betrachte, sondern generell Tierquälerei und -leid nicht mehr finanzieren möchte, auch nicht für andere. Gerade das hat mich dann im Nachhinein noch am meisten geärgert.) Für die Gegeneinladung habe ich dann ein rein veganes Lokal vorgeschlagen. Wurde leider abgelehnt, mit den Worten "Ach, da finde ich ja dann nix für mich". :-( War echt ziemlich platt daraufhin. Andererseits erfahre ich aber auch Erfreuliches im Umgang mit Omnis: Interesse und Nachfragen finde ich sehr viel in meinem sonstigen Umfeld, Ideen werden schon mal übernommen, Nachdenken wird angeregt. Das richtet mich dann wieder auf. ;-)
Ist halt blöd, wenn gerade die besten Freunde völlig anders sind und scheinbar gar kein Bewusstsein dafür haben - und wenn man dann viel dünnhäutiger geworden ist, als man es von sich eigentlich kennt.
"Märchen sind mehr als wahr. Nicht weil sie uns erzählen, dass es Drachen gibt. Sondern weil sie uns erzählen, dass Drachen besiegt werden können."

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illith
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Beitrag von illith » 24. Apr 2018 16:52

ich fühle total mit dir, Insel >.>

und die Situation mit deiner Freundin ist natürlich total ätzend, aber für nächstes mal bist du dann ja präpariert (denke ich?).
für mich war auch ein Schritt, meinem Freund irgendwann zu sagen, dass ich ihm keine unveganen Produkte mehr kaufe. das war irgendwie ein blinder Fleck bei mir - weil wir ja oft zusammen einkaufen und wechselseitig dann eine/r alles bezahlt oder wenn man alleine einkauft, dem/der anderen was mitbringt.
hat er tendenziell besser aufgenommen, als erwartet. manchmal ist er aber doch zwischendurch noch nöhlig deswegen, aber ich biete ihm dann immer an, dass er sich an veganem Zeug aussuchen kann, was er will.
gibt halt auch Grauzonen, wo er sich Fisch oder Wurst mit den Katzen teilt oder wenn ich ihm was mitbringen soll, wenn er mir hinterher dass Geld wiedergibt...
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Insel
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Beitrag von Insel » 24. Apr 2018 20:37

illith hat geschrieben:ich fühle total mit dir, Insel >.>
Danke dir, Illith :hug:
illith hat geschrieben:und die Situation mit deiner Freundin ist natürlich total ätzend, aber für nächstes mal bist du dann ja präpariert (denke ich?).
Ich weiß noch nicht, wie ich beim nächsten Mal reagiere. Ich werde es auf jeden Fall künftig vermeiden, sie zum Essen einzuladen (außer bei mir daheim). Ich brüte schon eine Weile über diese ganze Sache und das war ja jetzt nur ein Beispiel von mehreren.
illith hat geschrieben:das war irgendwie ein blinder Fleck bei mir

Ja, genau das ist es, es sind die Blinden Flecken, die nach und nach verschwinden.
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illith
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Beitrag von illith » 24. Apr 2018 22:06

genau, da sollte man sich auch nicht zu sehr in Selbstgeißelung ergehen, sondern konstruktiv nach vorne gucken.
ich hab auch echt jahrelang den Non-Food-Sektor mehr order weniger ausgeblendet gehabt oO das kam echt erst viele Jahre später, dass ich das so richtig auf den Sender bekommen hab.
ich schiebe das darauf, dass es in den ersten Jahren meiner Vegan-Zeit noch kein Internet gab (und auch keine Offline-Vegankontakte). #inselvegan :mg:
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Julia Richter

Beitrag von Julia Richter » 2. Jul 2018 10:22

Hallo Community!
Ich ernähre mich jetzt schon seit ein paar Monaten ebenfalls Vegan und fühle mich auch sehr wohl dabei.
Habe allerdings auch festgestellt, dass ein Glässchen Spam, Spam, Spam... dabei kein Problem ist.

lg Julia


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Ars
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Beitrag von Ars » 2. Jul 2018 10:26

Ah ja :popcorn: . Ein bisschen Gras sicher auch nicht, oder?

PS: es wurde Wein beworben gemäss Text (geklickt habe ich nicht auf den Link).
PPS: Boah bist du fix somebody

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