Mandeln vegan?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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VegSun
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Tierleid durch Erntemaschinen

Beitrag von VegSun » 22. Jul 2015 06:06

http://www.vegetarierforum.com/threads/ ... emaschinen

Da steht nur leider kaum etwas zu Insekten die bei der Ernte sterben. Aber einen ähnlichen Beitrag gibts im "Warum kein Honig Thread?" da werden dann Zahlen zum Insektensterben bei der Rübenernte/Zucker genannt.
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Roger Wilco
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Beitrag von Roger Wilco » 22. Jul 2015 21:05

Rena hat geschrieben:Und wo hast du so etwas rausgelesen?
"Du isst kein Fleisch, damit keine Tiere sterben? - Bei der Getreideernte sterben aber auch Tiere!"
"Du möchtest Mandeln meiden, weil Du die Massentierhaltung von Bienen nicht gut findest? - Deine Champignons gibt es nur dank der Hühner-Massentierhaltung!"

Was soll mir das in Bezug auf Mandel und ob man diese meiden sollte weiterhelfen?

Und selbst wenn ich bei einem Produkt A nicht ohne Tierleid auskomme, so bedeutet dass ja nicht, dass ich das Tierleid von Produkt B einfach in Kauf nehmen muss. Mit dieser Logik kann ich den gesamten Veganismus ad absurdum führen.

Die Frage ist: Wo ist der Unterschied bezogen auf das Leid und das Selbstbestimmungsrecht der Bienen zwischen Honigproduktion und Mandelanbau, der den Konsum von Honig ausschließt und Mandeln legitimiert?

Die Frage stelle ich mir (selbst) ernsthaft und ist nicht als Anklage oder Vorwurf zu verstehen!

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 22. Jul 2015 21:13

Roger Wilco hat geschrieben:Die Frage ist: Wo ist der Unterschied bezogen auf das Leid und das Selbstbestimmungsrecht der Bienen zwischen Honigproduktion und Mandelanbau, der den Konsum von Honig ausschließt und Mandeln legitimiert?
Ich stelle mir eher die Frage wo diesbezüglich der Unterschied zwischen Mandeln und Äpfel-Birnen-Erdbeeren-Gurken-Tomaten-usw ist.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Beitrag von VegSun » 22. Jul 2015 21:22

Im Vegetarierforum las ich das Argument für Honig, das bei der Honigimkerei weniger Insekten sterben als bei der Zuckerrübenernte.

Es gab einige Quellen und Leute die sich auskannten die sagten das der Imker durch Ausräuchern keiner Biene schadet und man keine Bienenstöcke abbrennt, weil das für den immer ein großer Verlust wäre.

Ich müsste schauen, ob die errechnete Zahl wirklich 1000 Insekten pro KG Zucker ist (Thread hieß "Warum kein Honig?" oder so ähnlich. Mir erschließt sich aber dann nicht ganz, ob die Verluste vom Zuckerrübenanbau in der Honigproduktion eingerechnet sind. Also weil dort oft zu gefüttert wird.

1.) Bienen können frei fliegen ja.
2.) Leider werden Bienen aber auch kommerziell gezüchtet und per Versand verschickt wie Ware, wenn die Post liegenbleibt oder es sehr heiß ist sterben Bienen
3.) Wie sehr LKW Transporte in Ihren Stöcken Bienen Stressen ist schwer zu sagen

Wie aus meinem geposteten PDF Dokument zu sehen ist, Intensiv-Einsatz von Bienen ist nur in den USA bei der Mandelblüte und bei Blaubeeren eingesetzt und in Holland bei Tomaten und Erdbeeren mittels Tunnelfolien. (Dabei auch Hummeln)
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Beitrag von VegSun » 22. Jul 2015 21:26

slartibartfaß hat geschrieben:
Ich stelle mir eher die Frage wo diesbezüglich der Unterschied zwischen Mandeln und Äpfel-Birnen-Erdbeeren-Gurken-Tomaten-usw ist.

Siehe Oben: Intensiver Einsatz von Bienen mit Transport in Bienenstock LKWs über weite Strecken nur in den USA für den Mandel und Blaubeer Anbau. In Holland bei Tomaten und Erdbeeren mit Tunnelfolien, aber es steht nirgendwo das dies mit LKW passieren könnte. gehe davon aus das man die per Post in kleinen Kartons verschickt.

In Deutschland bsw. bevorzugt man die Bienen von Regionalen Imkern. Zu Wildbienen ist nichts zu finden, außer das man die bevorzugt wenn möglich.
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Beitrag von Roger Wilco » 22. Jul 2015 21:26

@slarti: Ja, die Frage stelle ich mir auch.

Tomaten wurden in der Vergangenheit anscheinend hauptsächlich per Hand bestäubt (siehe das von VegSun verlinkte Dokument). Inzwischen wird hier wohl die Bestäubung durch Bienen eingeführt.

Meine Idealvorstellung wäre wohl, wenn alle Früchte etc. von frei lebenden Insekten bestäubt werden. Ich kann mir aber vorstellen, dass wir inzwischen hierfür auf die Imkerei angewiesen sind, weil es z.B. nicht genügend Wildbienen gibt.

Die Imkerei lebt zur Zeit aber vom Verkauf des Honig.

Der Unterschied zu den kalifornischen Mandeln, die den Hauptanteil der weltweiten Mandeln ausmachen (80%?), ist aber das Ausmaß und die Form der Bienen-Haltung und Nutzung.

Und dann gilt noch der Grundsatz: Vermeidbares Leid vermeiden. Manche Produkte kann man schwer gänzlich meiden, andere Produkte leichter.

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Beitrag von slartibartfaß » 22. Jul 2015 21:47

Ich hab den Spiegel-Artikel vom April nochmal ausgekramt. Ideal wäre hiernach eher eine Kombination aus Honigbienen und wilden Insekten, weil die sich gegenseitig bedingen. Es ist wohl auch nicht ganz ungewöhnlich, dass Zuchthummelvölker in Gemüsetunnels eingesetzt werden.

Persönlich macht es mir nichts aus, keinen Honig zu essen (schmeckt mir nicht), mit Blick auf einen befreundeten Imker, der seine Bienen mit eigenem Honig in den Winter gehen lässt usw. würde ich den Konsum des Honigs aber für vertretbar halten. Meiner Weltanschauung würde es halt nicht entsprechen.
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Beitrag von VegSun » 22. Jul 2015 21:51

Mich wundert, das dort nirgendwo Traubenanbau erwähnt wird. Trauben werden im Silicon Valley sehr intensiv Angebaut
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Beitrag von VegSun » 22. Jul 2015 21:55

@Slarti

Also denkst du es wäre ok Honig aus Bioanbau von einem Imker zu Essen, der sich als Richtlinie gesetzt hat nicht zuzuführen ? Ob dieser mit Rauch Arbeitet weiß ich leider nicht. Aber er war einer der wenigen paar Imker oder sogar der einzige auf einer Vegan/Rohkost Messe und bei den Rohköstlern sagen alle die dort Essen anbieten das es mit Honig ohne zufütterung etc. ist. Würde mich wundern wenn Rohköstlern das alles egal wäre. Und bei Rohkost gibt es soviel ich weiß selten was mit Milchprodukten oder Käse (außer den Extremen die auch Fisch, Fleisch essen) und meist ist alles als Vegan oder Begann gekennzeichnet.
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Beitrag von VegSun » 22. Jul 2015 21:56

Hintergrund ist eigentlich das ich ein Alternatives Süßungsmittel suche, wenn Rübenzucker auch zum sterben von Insekten führt. Aber will mich da nicht reinsteigern was irgendwelche Leute für Zahlen errechnet haben. Bei jeder Ernte dürfte es das Problem geben. Bei Obst wohl nicht als Unfall, der Bieneneinsatz ist da aber nicht bedacht.

Für mich in Frage kommen:

- Dattelsüße aus getrockneten und gemahlenen Datteln
- Kokosblütenzucker (aber auch verarbeitet)
- Apfeldicksaft, roh
- Xylit (gut für die Zähne, aber ein paar Bedenken wegen Herstellern und Herstellungsweise), ebenso wie Malzzucker usw.
- Fruchtsüße aus Früchten und als Sirup angeboten (nicht sicher wie verarbeitet es ist, kommt aus England für Pancakes und Porige etc.)

Ich könnte mir aber manchmal auch Honig vorstellen, darf aber nicht zu Süß sein. Mochte früher auch Rapshonig , aber der schmeckt mir bestimmt inzwischen nicht mehr so.
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