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Mandeln vegan?

Verfasst: 20. Jul 2015 20:13
von Roger Wilco
Ich wusste eigentlich von der "Bienen-Massentierhaltung" beim Anbau von Mandeln, jedoch hat mich erst kürzlich der Beitrag "Wie vegan lebst Du?" von Mahi Klosterhalfen (Albert Schweitzer Stiftung) im vegan magazin (Ausgabe Juni/Juli 2015) dazu gebracht, dass ich Mandeln inzwischen meide. (Das Thema habe ich hier schon kurz angesprochen, aber dort gehört es eigentlich nicht hin.)
Mahi Klosterhalfen hat geschrieben:Über den Konsum von Honig und das damit verbundene Leid für die Bienen wird oft heiß debatiert. Doch auf 313 Honigdebatten kommt grob geschätzt nur eine Mandeldebatte. Dabei werden Bienen in der Mandelproduktion praktisch genauso ausgebeutet wie in der Honigproduktion. [...] Um Missverständnisse vorzubeugen: Ich empfehle grundsätzlich weder den Konsum von Honig, noch den von Mandeln.
Da der Beitrag eigentlich einen ganz anderen Zweck bzw. andere Aussage hat, möchte ich noch den nachfolgenden schönen Satz zitieren:
Mahi Klosterhalfen hat geschrieben:Worauf ich hinaus will: Wir alle sind nicht perfekt, wir alle machen Fehler, und wir sollten nicht mit der großen Schimpferei und Ausgrenzerei anfangen, nur weil andere Menschen andere Fehler machen als wir.
Hier noch der Stern-Artikel "Bestäuben im Akkord" zum Thema aus dem Jahr 2010:
Stern hat geschrieben:Etwa 77 Millionen Mandelbäume strecken nun ihre Knospen in den Himmel, und um sie alle zu bestäuben, brauchen die Farmer gut 1,5 Millionen Bienenvölker. "Das sind drei Viertel aller Bienen in den USA", rechnet John Miller vor. "Praktisch jeder Bienenstock, der sich transportieren lässt, wird im Frühjahr hierher gebracht."
http://www.stern.de/panorama/wissen/nat ... 68680.html

Mich würde Eure Meinung interessieren und gerne weitere Informationen zum Thema sammeln.

Verfasst: 20. Jul 2015 21:26
von VegSun
Bio Mandeln aus Italien oder Spanien kaufen. Mandelpreise für konventionelle Mandeln die aus Kalifornien stammen können und Biomandeln sind inzwischen schon fast gleich.

Verfasst: 20. Jul 2015 21:30
von Nullpositiv
Wie steht Mahi eigentlich zu Champignons? Die gibt es in D ja imho auch nur dank der Geflügelindustrie?

Verfasst: 20. Jul 2015 21:42
von Roger Wilco
Was soll denn das 0+? :?:

Verfasst: 20. Jul 2015 21:48
von Nullpositiv
Ich frag mich wo man für sich die Grenze zieht.

Verfasst: 20. Jul 2015 21:51
von VegSun
Stimmt die sind meistens von Wiesenhof, Pilzland steht dann dadran, früher hieß es Wiesenhof Pilzland. Aber sie nannten sich von Wiesenhof- Pilzland in Pilzland um.

"Für manchen strengen Vegetarier wäre es eine erschreckende Erkenntnis zu wissen, wie viel Fleisch im Champignon steckt. Ohne das Fleisch jedenfalls gäbe es den Champignon nicht. Weder in der Menge, noch so günstig, wie der Pilz derzeit in den meisten Supermärkten ist. Denn der Nährboden für Champignons ist ein Substrat, das in der Regel aus Stroh, Gips und Hühnermist besteht. "

"Wiesenhof baute immer größere Hallen. Seine Pilz-Gruppe gehört in das Konzerngeflecht der EW-Gruppe (EW für Erich Wesjohann). Die hat rund 5000 Mitarbeiter und macht mehrere Milliarden Euro Umsatz, wozu die Pilze nur einen Bruchteil beitragen. Wiesenhof, Dohme und die kleineren deutschen Hersteller beklagen nun, dass sie immer mehr Geld für Mist und Stroh bezahlen müssen. Früher sei es so gewesen, dass die Landwirte den Pilzfabriken noch Geld dazugaben, wenn sie ihnen den Mist aus dem Stall abnahmen. Das hat sich geändert, seit es vor wenigen Jahren gesetzlich erlaubt wurde, den Mist in Biogasanlagen zu Strom zu machen. Seitdem kostet der Mist Geld. "

"Prime Champ kaufte etwa in Baden-Württemberg eine ehemalige Fleischzerlegungshalle, wo heute auf sechs Etagen Dutzende Tonnen deutscher Champignons sprießen. Pilze zählen zu den „mobilen Kulturen“ - sie wachsen nicht wie Getreide in der Erde, sondern auf dem Substrat. Ähnlich ist es mit Kräutern und Schnittlauch. So werden polnische Pilze oder Kräuter nur in Deutschland geerntet und dürfen im Handel unter dem Etikett „Ursprung: Deutschland“ verkauft werden."

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 96966.html

Verfasst: 20. Jul 2015 21:53
von Roger Wilco
@ 0+: Dann kannst Du ja vielleicht etwas dazu schreiben, wie Deine Meinung zum Thema Mandeln ist.

Wir können zum Thema Champignons gerne auch ein Thread aufmachen.

Verfasst: 21. Jul 2015 12:14
von Pampe
Imker kooperieren mit Obstbauern.

Obst wird von Bienen aus Imkerhaltung bestäubt. Obst wird also unter Ausnutzung der Bienenhaltung erzeugt. Das Problem ist nicht auf Mandeln begrenzt.

Verfasst: 21. Jul 2015 12:26
von VegSun
Wird das bei Gemüse das als Frucht zählt auch so praktiziert ? Wenn man dann noch wie die Jains keins Wurzelgemüse mehr essen würde, könnte man kaum noch was essen.

Bei Mandeln in Kalifornien sollen es aber unwahrscheinlich viele Bienenvölker sein die dafür durch die Gegend gekarrt werden.

hier einer von vielen Artikeln dazu: http://www.stern.de/panorama/wissen/nat ... 68680.html

Verfasst: 21. Jul 2015 13:03
von Rena
Jupp,bei Obst ist es sicher dasselbe Thema. Ich weiss zumindest bei Orabgen,dass es da ziemlich ähnlich ausschaut.

Die Frage ist tatsächlich,wo ist die Grenze und da passt das Obst/Champignonthema schon dazu. Ist es ok,wenn die Bienen gut gehalten und über den Winter gebracht werden? Bio und ohne AB? Oder nur,wenn es wilde Bienen wären. Da wird es sicherlich schon etwas enger.

Übrigens,gibt es ganz gut schmeckende Aprikosenkerne,auch süsse.. Aprikosen könnten ggf wild bestäubt werden,denke ich.