Missionieren?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
Julia

Beitrag von Julia » 30. Sep 2009 09:30

Und ich hatte gehofft, dass man mir in diesem Forum erzählt, wie man erfolgreicher missioniert. :P
Also ich denke, wenn man erkannt hat, dass der Umgang unserer Gesellschaft mit Tieren falsch ist, dann entsteht doch automatisch der Wunsch etwas daran zu ändern, selbst vegan zu leben ist ein Schritt, aber eventuell kann man noch mehr tun.
Auch auf die Gefahr hin als radikal verschrien zu werden, aber eine Gesellschaft in der Tiere nicht gegessen und ausgebeutet werden ist auf jeden Fall ein Ziel, wie sollte es anders sein?
Ich bin kein Kuschelveganer, der es allen recht machen will und sagt, dass er zwar keine fühlenden Lebewesen quält, Tierprodukte isst und Sklaven hält, es aber in Ordnung findet, wenn andere es tun und dass jeder Leben soll wie er möchte.

Das heißt nicht, dass man allen Leuten ein "Mörder, du elender!" ins Gesicht schreien muss, das wäre eventuell eher kontraproduktiv, aber doch, ich glaube ich bin Missioniar. ;)

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illith
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Beitrag von illith » 30. Sep 2009 18:39

Julia hat geschrieben:Also ich denke, wenn man erkannt hat, dass der Umgang unserer Gesellschaft mit Tieren falsch ist, dann entsteht doch automatisch der Wunsch etwas daran zu ändern, selbst vegan zu leben ist ein Schritt, aber eventuell kann man noch mehr tun.
Auch auf die Gefahr hin als radikal verschrien zu werden, aber eine Gesellschaft in der Tiere nicht gegessen und ausgebeutet werden ist auf jeden Fall ein Ziel, wie sollte es anders sein?
das ist richtig, nur seh ich da 'missionieren' nicht als weg zum ziel an.... (teils sogar im gegenteil)
also außer, man tut es halt vor interessiertem publikum. bei unineteressiertem kann man natürlich mal die ein oder andere info droppen, was sicher auch keine neuen verganerInnen hervorbringt, aber vlt mal den ein oder anderen gedanken aregt, was ja auch schonmal was ist. ;)
ich find für mich aber viel wichtiger, "die veganerInnen" in einem guten licht zu repräsentieren (was mir denk ich allgemein ganz gut gelingt) - indem ich souverän mit späßen und provo umgeh, sportlich bin, lustbetont (also auf essen jetzt bezogen^^) - und halt einfach ne ganz tolle type bin ;D
Ich bin kein Kuschelveganer, der es allen recht machen will und sagt, dass er zwar keine fühlenden Lebewesen quält, Tierprodukte isst und Sklaven hält, es aber in Ordnung findet, wenn andere es tun und dass jeder Leben soll wie er möchte.
diese viel zitierte aussage "das muss jedeR für sich selbst entscheiden" ist irgendwie eine zweischneidige sache.
wenn es veganerInnen bzw vegetarierInnen sagen, find ich das einerseits blöd bis anbiedernd. andererseits kann ich den satz für mich aber auch so interoretieren, dass es rein technisch gesehen ja nunmal eben jedem seine/ihre entscheidung IST. in dem sinne, dass ich ja niemanden zu etwas anderem zwingen kann.
hier hab ich vor langer langer zeit mal was dazu geschrieben (bitte nichts zu optik sagen :drop1: )
Das heißt nicht, dass man allen Leuten ein "Mörder, du elender!" ins Gesicht schreien muss, das wäre eventuell eher kontraproduktiv, aber doch, ich glaube ich bin Missioniar. ;)
*kicher*
führ doch mal näher aus, wie du da so praktizierst?
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Julia

Beitrag von Julia » 2. Okt 2009 13:55

illith hat geschrieben:ich find für mich aber viel wichtiger, "die veganerInnen" in einem guten licht zu repräsentieren (was mir denk ich allgemein ganz gut gelingt) - indem ich souverän mit späßen und provo umgeh, sportlich bin, lustbetont (also auf essen jetzt bezogen^^) - und halt einfach ne ganz tolle type bin ;D
Ja, ich denke das ist wichtig, ich bin noch nicht lange dabei (also vegan, war vorher nur Vegetarier), aber allle die von meinem Veganismus hören erzählen mir, dass Veganer für sie immer total abgedrehte Typen waren. Und dass sie jedesmal aufhören zuzuhören, wenn man sie als Leichenfresser bezeichnet.
Freundliche Sachlichkeit scheint mir eher zum Ziel zu führen, allerdings ist es auch schwer Informationen zu verbreiten, da diese ja oft so unangenehm sind, dass sie niemand hören will.
illith hat geschrieben:andererseits kann ich den satz für mich aber auch so interoretieren, dass es rein technisch gesehen ja nunmal eben jedem seine/ihre entscheidung IST. in dem sinne, dass ich ja niemanden zu etwas anderem zwingen kann.
Noch ist es jedem selbst überlassen, ich wünsche mir allerdings eine Welt, in der das nicht mehr so ist, dazu braucht es aber wohl einen breiteren Konsens über Tierrechte, rohe Gewalt lehne ich nämlich ab. ;)
illith hat geschrieben:führ doch mal näher aus, wie du da so praktizierst?
Ich würde gerne mehr Leute erreichen als nur meinen bescheidenen Bekanntenkreis, kenne mich aber noch gar nicht aus in der deutschen Tierrechtsszene (zu Österreich habe ich mehr gefunden) und weiß nicht wie einzelne "Vereine" zu bewerten sind. Ich verspüre den Drang etwas zu tun, weiß aber nicht was und bin dazu auch noch schüchtern! ;)
Bis vor kurzem war mir nur Peta ein Begriff, gibt es noch mehr? Wo seid ihr aktiv?

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 2. Okt 2009 18:46

wo wohnst du denn Julia? es gibt eigentlich in jeder größeren Stadt Tierrechtsvereine.
http://www.tierrechte-wuerzburg.de
http://www.karlsruhe-vegan.de
usw.
Think, before you speak - google, before you post!

Julia

Beitrag von Julia » 3. Okt 2009 00:26

Hauptsächlich in München, ist ja eigentlich keine kleine Stadt... :D

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Leyluc
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Beitrag von Leyluc » 5. Jan 2014 23:49

Inspirieren statt missionieren! Ich koche gern für Freunde und überzeuge sie mit tollen Gerichten. Ich habe wenig Interesse anderen ein Ohr abzukauen, wer Auskunft will, der bekommt gern welche und ansonsten ist das nichts womit ich plakatieren müsste. Wäre auch viel zu zeitaufwändig immer eine Moralpredigt zu halten, die letztendlich sowieso nichts bringt. Ich bin ja schließlich auch nicht vegan geworden, weil es mir jemand gesagt hatte, sondern der Wille von mir selbst kam.
Keine Sorge, diese OP habe ich schon über 40 Mal gemacht! Irgendwann wird es schon funktionieren ;)

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martin314
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Beitrag von martin314 » 5. Jan 2014 23:58

Leyluc hat geschrieben:Inspirieren statt missionieren!
Seh ich genau so. Wenn man den Leuten aktiv an den guten alten Gewohnheiten rumschraubt, wenden sie sich einfach ab.
Ein gutes Vorbild bringt mehr als 10 Missionare.

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