Luxusgut Fleisch?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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037merlin
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Beitrag von 037merlin » 2. Apr 2016 15:31

Das hat durchaus auch mit der Mentalität zu tun.
Ich unterstelle dem Staat, dass er begonnen hat Fleisch und Tierprodukte zu subventionieren, damit der Luxus unseres Industrielandes für den Verbraucher spürbar ist und dieser sich deshalb mit mehr Politikoptimismus und Wirtschaftswachstumsoptimismus brüsten konnte. Fleisch galt damals mehr als heute als Luxus, wie Ill schon sagt. Das war dementsprechend der Anlass so viel Geld darein zu stecken.
Heute hat es absurde Maße angenommen. Natürlich sowohl durch die Haltungsbedingungen, als auch durch die Subventionierung.
Und nein, Akayi, ich würde nicht sagen, das eine bedingt das andere. Sowohlt Subventionierung, als auch Haltungsbedingungen haben den gleichen Hintergedanken, aber das eine ist nicht aus dem anderen gewachsen.
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Akayi
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Beitrag von Akayi » 2. Apr 2016 15:48

Kannst du zumindest eine von beiden Aussagen belegen?

Edit: wenn z.B. heimische Agrargueter über Subventionen gegenüber günstigeren ausländischen Importen abgeschirmt werden dann werden den Konsumenten günstigere Lebensmittel aus dem Ausland vorenthalten. Das gilt auch für Fleisch.
recherchiert, was rechtlich so möglich ist

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037merlin
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Beitrag von 037merlin » 2. Apr 2016 19:58

Naja, dass alles andere ebenfalls subventioniert ist, ist klar, aber sollte dann nicht ein preisliches Gleichgewicht wieder hergestellt sein? Wenn das gleiche Geld für beide Agrarbetriebsbereiche (alle Betriebe in der Tierproduktionskette vs. Betriebe mit pfanzlichen Erzeugnissen primär für den Menschen) ausgegeben werden würde, wäre das Fleisch im Vergleich zum Gemüse wohl immer noch teurer. (Bzw. das Gemüse noch günstiger)
Der Clue: Es wird verstärkt die Tierindustrie gefördert.
Ich hoffe das hier ist eine Quelle, die dir genügt, es sind schließlich auch Bezüge zu Studien angegeben:
https://www.vegpool.de/magazin/fleisch- ... osten.html

EDIT: Ja, das erste ist eine Vermutung. Die "wahren" Gründe für politisches Handeln sind natürlich immer etwas gemutmaßt. :ghost:
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Beitrag von Akayi » 2. Apr 2016 20:05

Du hast meinen Punkt übersehen. Eine Förderung der nationalen Fleischindustrie verhindert das KonsumentInnen günstigeres ausländisches Fleisch konsumieren. Wie geht das einher mit deiner Behauptung der BRD sei etwas daran gelegen dass Fleisch allgemein günstiger wäre.
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Beitrag von 037merlin » 2. Apr 2016 20:27

Das ist ja eine Entwicklung gewesen, die in vielen westlichen Ländern gleichermaßen passiert ist.
Der Start dieser Entwicklung war allerdings mit Sicherheit, um das "Luxusgut" Fleisch aus den eigenen Landen an den Mann zu bringen. Aus welchen Gründen auch immer. Sonst hätte es ja nicht die unterschiedlichen Subventionen gegeben. Und wenn andere Länder genauso subventionieren, dann kann man irgendwann natürlich wirtschaftlich auch nicht mehr abspringen.
Allerdings gebe ich dir Recht, dass nur ein Staat diese Motivation gehabt haben muss, dass die anderen Staaten aus Sorge um ihre Wirtschaft mitgezogen sind. Es muss keine Idee der BRD gewesen sein.

Oder? :?
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Beitrag von Jakob987 » 2. Apr 2016 22:30

Wenn ich mich recht entsinne ging die erste großflächige Subventionierung des Luxusgutes Fleisch von den USA aus.
Jeremy Rifkin erläutert das in seinem Buch "Das Imperium der Rinder" ganz gut. Bin mir aber nicht mehr 100%ig sicher ob es da stand oder oder woanders. Falls ich das Buch noch da habe schau ich morgen mal nach...

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Beitrag von Akayi » 3. Apr 2016 02:34

Okay, Merlin, dann geht es aber doch nicht um Fleisch sondern um jedes landwirtschaftliche Produkt aus dem eigenen Land? Und genau das ist mein Punkt.

Die USA sind ein interessanter Punkt, @Jakob978. Ich meinte auch dass dort die Industriealisierung der Landwirtschaft wesentlich früher einsetzte als in Europa.
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Beitrag von 037merlin » 3. Apr 2016 02:41

Doch klar geht es speziell um Fleisch und Tierprodukte, weil es ja eine bewusste Entscheidung war, welches Staates auch immer, die Tierproduktindustrie stärker zu subventionieren als andere Agrarbereiche.
In sofern sind sowohl Subventionierung, als auch Haltung eigenständige Faktoren für die preiswerte Vermarktung von Tierprodukten.
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Beitrag von Akayi » 3. Apr 2016 02:46

Wenn überall Fleisch subventioniert wird, dann hebt sich der Effekt auf. Wie gesagt die Effekte für den Verbraucher sind gering bis negativ (was deiner These ja widerspricht es ginge um billiges Fleisch für alle damit die Bürger Politik wieder mögen (?). Aber wenn du mal darlegen könntest dass die Subenventionen ausschließlich auf Fleisch ausgerichtet waren und nicht etwa Getreide oder so, dann wären wir einen Schritt weiter. Nach wie vor ist das aber eine Erscheinung an der Oberfläche und nicht grundsätzlich für die beschriebene Entwicklung der Produktivität in der Landwirtschaft.
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Beitrag von 037merlin » 3. Apr 2016 02:52

Ist doch egal, ob die anderen Agrarbereiche subventioniert werden. Solange Tierprodukte mehr Subventionen erhalten, hat es einen Effekt. Und da sie viel mehr Subventionen erhalten, hat es einen relativ großen Effekt. Sorry,ich verstehe nicht, was du daran nicht verstehst.
Und wieso soll das abhängig sein von Fleischsubventionen anderswo?
Es fließt viel Geld rein, also kann es billiger werden, als eigentlich normal.
Dass sie Politik mögen meinte ich nicht. Es ging verschwörungstheoretisch eher um die Auswirkungen von Brot und Spielen auf das Volk.
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