Psychisch krank durch veganen Kontrollzwang?

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
newVeggia
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Beitrag von newVeggia » 16. Mai 2016 14:01

Wenn man die Zutaten checkt weil man sich beim Produkt nicht sicher ist, ist es doch Normal zu kontrollieren wenn man allgemein auf bestimmte Dinge in der Ernährung achtet. Müssen Allergiker dich auch und sind nicht direkt automatisch Psychisch krank. Aber es gibt wohl auch Fälle wo Menschen sich extrem Verrückt machen und zB bei Kleinigkeiten direkt durcheinander kommen und aus ihrer Bahn geraten. Da sollte man evntl. kontrollzwang therapieren aber doch nicht direkt der Veganen Ernährung zuschreiben.
Vegane Ernährung ist da vl. Auch ein kleiner Faktor aber sicher nicht die Ursache.
Wenn man schon ein paar vegane Alternativen kennt ist das eigentlich kaum noch ein Problem auch unter Omnivoren Familien und freunden

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nop
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Beitrag von nop » 16. Mai 2016 19:42

Beim Nachfragen oder Nachschauen, ob ein Produkt tierische Bestandteile enthält, handelt es sich nicht um einen Kontrollzwang. Das wäre allenfalls dann der Fall, wenn Du die Antwort schon kennst, Du aber trotzdem immer wieder nachguckst. (Ein erneutes Nachlesen beim Nachkauf eines vermeintlich bekannten Produkts kann natürlich „berechtigt“ sein, da die Rezeptur verändert worden sein könnte.)

Laß Dir keine psychische Störung einreden, die gar nicht vorhanden ist. Du wirst ja sicher einen Grund dafür haben, wieso Du tierische Produkte meidest und da gibt es eben keine andere Möglichkeit als nachzufragen, ggf. andere Leute darauf hinzuweisen (wenn man irgendwo eingeladen ist) oder die Zutatenliste durchzulesen. Leider verstecken sich nun mal in vielen Produkten Bestandteile tierischen Ursprungs, die man dort gar nicht vermuten würde. Würdest Du es nicht so eng sehen und Ausnahmen zulassen, würde Dir wahrscheinlich die gleiche Person, die Dir jetzt einen „Kontrollzwang“ vorwirft, Inkonsequenz oder „Heuchelei“ vorwerfen und argumentieren, daß Du es dann auch ganz sein lassen könntest.

Im Laufe der Zeit merkt man sich einfach, welche Produkte vegan sind, wo man sie bekommt und wo man unterwegs etwas essen kann, so daß man Veganismus wohl kaum als Einschränkung, unter der man leidet, bezeichnen kann. Daß man sich in der Freizeit fast ausschließlich mit dem Thema befaßt, trifft allenfalls auf einen beschränkten Zeitraum zu, in dem Veganismus für einen selbst noch „neu“ ist; danach weiß man irgendwann, was man wo bekommt, ohne noch großartig darüber nachzudenken. Bei einem Kontrollzwang wäre es tendenziell eher umgekehrt, nämlich daß dieser oft langsam anfängt, sich ausweitet und man dann immer mehr Zeit damit vergeudet.

Leute, die auf Fairtrade- oder Bio-Produkte achten, die einfach bestimmte Marken bevorzugen, die aus religiösen Gründen auf bestimmte (Tier-)Produkte verzichten oder die sich allgemein über die Herkunft, Arbeitsbedingungen und Umweltaspekte informieren, würde man ja auch nicht gleich als psychisch krank bezeichnen, nur weil nicht gleich jeden Dreck leichtgläubig kaufen. Bei einer Zwangserkrankung gibt es hingegen keinen nachvollziehbaren „Grund“ für das Verhalten. Daß für Tierprodukte Tiere ausgebeutet und getötet werden, ist ja keine absurde Phantasie oder eine Art „Aberglaube“ ohne tatsächlichen Zusammenhang, sondern ein Fakt.
Resistance is not futile. It’s voltage divided by current.

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Kefir
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Beitrag von Kefir » 16. Mai 2016 20:26

Stimmt natürlich total, was ihr hier schreibt. Mit Kontrollzwang hat das Unbehagen, etwas tierisches oder ungesundes zu essen, nichts zu tun. Sorry für meine Aussage.

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