Dilemma Katze vegan ernähren

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Unantastbarkeit
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Beitrag von Unantastbarkeit » 26. Nov 2018 13:57

Da steht gerade drin, dass FORL gerade NICHTS mit unserer Karies zu tun hat und dass es diese katzenspezifische Erkrankung schon vor jeder Zuckergabe für Katzen
ich habe auch nicht über FORL geschrieben! ;) Sondern von Zahnbelag, und das dort Zucker zu Säure abgebaut wird, welche die Zahnoberfläche angreift.. Was hat das mit Karies zu tun? Geht das nicht auch ohne Karies das Zucker zu Säure wird im Zahnbelag? Und wie gesagt Katzen können Zahnbelag bekommen!

hansel
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Beitrag von hansel » 26. Nov 2018 18:51

Unantastbarkeit hat geschrieben:Sondern von Zahnbelag, und das dort Zucker zu Säure abgebaut wird, welche die Zahnoberfläche angreift.. Was hat das mit Karies zu tun? Geht das nicht auch ohne Karies das Zucker zu Säure wird im Zahnbelag? Und wie gesagt Katzen können Zahnbelag bekommen!
Also zuerst hast du dauernd von Karies geschrieben. Gut - hast du eingesehen: Katzen bekommen keinen Karies.
Katzen bekommen Zahnbelag und sogar auch Zahnstein - Natürlich. Je natürlicher sich die Katze ernährt, um so weniger bleibt er. Das hat aber nicht mit der Nahrungszusammensetzung bzw. Zucker(in den beschriebenen kleinen Mengen zu tun, sondern damit, dass Mäuse denkbar gute Zahnbürsten sind. Zahnbelag ist zuerst ein Biofilm aus Bakterien und Futterresten (Eiweiß), der sich noch rel. leicht wegreiben lässt. Je nach (genetisch unterschiedlicher) Zusammensetzung des Speichels - und je basischer um so mehr - mineralisiert dieser den Belag durch Einbau von Phosphaten und Carbonaten.
An dem rauen Zahnstein siedeln sich dann weitere Bakterien an, deren Toxine zur Gingivitis führen und schließlich zur Paradontitis. Säuren entstehen dabei nicht selbst wenn eine geringe Zuckermenge vorliegen würde, weil die die Mundflora der Katze keine säurebildenden Bakterien wie der Mensch aufweist. Auch würden sie von dem stark basischen Speichel neutralisiert.
Also: Trotz Zucker keine Säure und auch kein Karies - weil Zucker nur durch bestimmte Bakterien zur Säure werden kann, die Katzen aber nicht haben.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 26. Nov 2018 20:37

hansel hat geschrieben:Mäuse denkbar gute Zahnbürsten sind.
ich musst grad soo lachen weil ich mir vorgestellt hab, wie sich einer ne quiekende maus nimmt und damit der katze die zähne abrubbelt :D
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Lee
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Beitrag von Lee » 26. Nov 2018 20:38

Ich hab "abrubbelt" gelesen und musste auch lachen, so schließt sich der Kreis wohl :D.
Muh!

hansel
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Beitrag von hansel » 28. Nov 2018 14:14

Oops, da habe ich doch auf der letzten Seite einen Beitrag unbeantwortet gelassen – wie unhöflich. Aber ich war letztes Wochenende wieder in der netzarmen Pampa und habe dort nicht immer Zugriff.
Cerry hat geschrieben: Dann hätten im Umkehrschluss alle trächtigen-, frei lebenden wilden Katzen die sich nicht von Fertigfutter ernähren, sprich natürlich Leben, Probleme.
Was für ein merkwürdiger Umkehrschluss: Dass es u.U. sinnvoll ist, den natürlichen Zuckerstoffwechsel der Katze zu benutzen, um ihr in Grenzsituationen noch Energie zuzuführen, da der Eiweißstoffwechsel nicht unbegrenzt belastbar ist, bedeutet doch nicht, dass jede Katze in eine solche Situation gerät.
Die überlebenswichtige Umwandlung von Eiweiß zu Glucose, die die Katze so gut beherrscht (und Traubenzucker ist letztendlich ihr hauptsächlicher Ernergielieferant), hat auch Nachteile: Sie belastet den Organismus und setzt harnpflichtige Substanzen frei. Gesunde Nieren können damit umgehen.
Aber leider haben sehr viele Katzen ab ihrem mittlerem Alter Nierenprobleme, bei der die Eiweißzufuhr qualitativ und quantitativ angepasst werden muss. Da kann es sich in Ausnahmefällen als Vorteil erweisen, wenn man ihr eine gewisse Menge der benötigten Energie in der Form gibt, in der sie es direkt gebrauchen kann. Schließlich enthalten auch ihre Beutetiere bis zu 2% Kohlenhydrate.
Und so enthalten einige Spezialfutter einen erhöhten Stärkeanteil.
Wie gesagt: Ich will nicht dem Zuckerzusatz das Wort reden. Er ist bei Normalfutter unnötig. Aber auch keinesfalls schädlich, solange er sich auf die Mengen beschränkt, die für die Katze im physiologischen Rahmen stehen. Und es ist eindeutig festgestellt worden, dass für Katzen niedermolukolare Kohlenhydrate bis zu 10% kein Problem darstellen. Und schon gar nicht Diabetes oder "Karies" auslösen.

Ich schweife mal ab, um zu zeigen, dass man unter bestimmten Bedingungen ALLE Wege ausnutzen kann und muss, um eine ausreichende Ennergieversorgung zu gewährleisten.
Ein (menschlicher) Patient mit großflächigen Verbrennungen und dadurch mit einem extremen Energiebedarf.
Bei parenteraler Ernährung bekommt man für die notwendige Stoffgruppe (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate) jeweils nur einen Höchstmenge rein, mehr kann vom Körper einfach nicht umgesetzt werden. Bei der Glucosegabe wurde z.B. noch Insulin zugesetzt, um die Verwertung zu erhöhen.
Eine zusätzliche Energiezufuhr erreichten wir mit Alkohol intravenös, der einen eigenen Stoffwechsel hat. Der Patient wurde sozusagen fortwährend leicht betrunken gehalten. Nun wird jeder Alkohol nicht als das ideale Nahrungsmittel ansehen. Trotzdem macht es zuweilen Sinn, ihn zu verwenden, da er seinen eigenen physiologischen Stoffwechsel hat.

mervon
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Beitrag von mervon » 29. Nov 2018 09:11

Zwischendurch mal eine Kritik:
Ich finde es merkwürdig dass man sich selbst in einem veganforum sosehr um das Wohlergehen dieser “Killermaschienen im Schmusepelz“ sorgt.
Freilaufende Katzen sind bekanntlich Massenkiller, nicht nur von Mäusen ,sondern auch von Vögeln, Reptilien,kleinen Säugetieren und Insekten.
Wer eine Katze freilaufen lässt ist dafür verantwortlich.
Deshalb sollte es hier nur um nichtfreilaufende Katzen und deren alternative Ernährung gehn.
Ansonsten hat man in seinen 4

Wänden zwar vegan gehandelt außerhalb aber nicht...

hansel
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Beitrag von hansel » 29. Nov 2018 12:12

Eine richtige Bemerkung, die ich aber in dieser Form aber nicht anbringen konnte, da ich kein Veganer bin. Freilauf erscheint für die Katze zwar artgerecht, ist aber für die Vogelwelt z.B. katastrophal. Zumindest in der Brutzeit haben wir die Katzen immer drin gehalten, hatten außerhalb dieser Zeit aber auch oft eine schlechtes Gewissen, wenn sie einen Piepmatz anbrachten.
Schließlich gehört die Hauskatze nicht zu unserer Fauna. Und wie stark Hauskatzen in die Vogelpopulation eingreifen können, wurde in britischen Studien gezeigt (mit folgendem Protest der deutschen Katzenfreunde).
Schon, weil wir seit einiger Zeit zwischen Stadt und Land dauernd pendeln, haben wir jetzt nur noch Hunde.
https://www.spektrum.de/news/katzen-dez ... em/1182561
https://www.spektrum.de/wissen/schaden- ... lt/1356773

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 29. Nov 2018 17:41

wenn sie die auch fressen würden, finde ich das ethisch unproblematisch - das ist ihre natur. fleischfresser fressen nunmal fleisch. wenns allerdings nur wie bei den meisten zum spielen dient und dann lieber auf das lecker dosenfutter gestürzt wird, ist das was anderes.
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Beitrag von mervon » 30. Nov 2018 00:41

Hast du die obigen Artikel nicht gelesen?
Katzen gehören nicht zur einheimischen Fauna, die einheimischen Tiere sind nicht dagegen gewappnet.
Wenn man echte Tiger als Haustiere halten
würde und diesen freien Ausgang erlauben
würde, dann wär es ebenfalls ethisch unbedenklich wenn diese Menschen anfallen würden,denn es gehört ja zu ihrer Natur...

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Beitrag von Vampy » 30. Nov 2018 06:38

für mich ist erstmal jedes tier gleich wert, unabhängig davon ob es davon viele gibt oder nicht.
da es sowieso eine überzahl an mäusen gibt und die sogar anderweitig bekämpft werden, ist das für die natur gesehen kein problem, im gegenteil. ob es bei singvögeln wirklich so schlimm ist k.a., ich glaube nicht dass es für das gleichgewicht nötig ist, dass es mehr meisen/spatzen gibt.
willst du jetzt alle beutegreifer ausrotten, weil die andere tiere fressen?
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