Dilemma Katze vegan ernähren

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
hansel
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Beitrag von hansel » 30. Nov 2018 07:21

Nur mal so als Beispiel:
Da gab es eine Katze namens "Tibbles", die wurde weltberühmt, weil sie eine Vogelart gleichzeitig entdeckte und ausrottete: Auf Stephens Island kam sie als Gefährtin des Leuchtturmwärters. Vorher gab es da keine Katzen.

Unsere Hauskatze hat u.a. den "unfairen" Vorteil des Versorgtseins, ist also sozusagen ein Hobbykiller. Die streng geschützte Wildkatze, die in unsere Fauna gehört, hat das nicht. Ist so ähnlich wie mit Wolf und Haushund. Der darf auch nicht frei jagen.
Wir benutzen diese Tiere als Gefährten und zur (Mäuse)-Jagd. Das entbindet uns nicht der Verantwortung auch über unser unmittelbares Umfeld hinaus.

mervon
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Beitrag von mervon » 30. Nov 2018 07:33

vampy:
oh weh, jetzt wird noch eine Diskussion darüber fällig,ob der Artenschutz berechtigt ist
Leider vertreten wohl viele wie du die Einstellung,dass
alle Tiere gleichwertig sind bzw.dass das Töten ethisch gleich zu bewerten ist.
Diese Einstellung führt zur Ausrottung der Artenvielfalt.
Wenn es eines Tages nur noch Katzen Hunde,Ratten,Mäuse,Ameisen und Mücken gibt,wäre das deiner Theorie nach nicht schlimm.Denn egal ob Mücke oder Elefant,alle sind gleichwertig.
Und Gorillas leben dann in Hunden weiter...

hansel
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Beitrag von hansel » 30. Nov 2018 08:09

Das erinnert mich an die Diskussionen mit unserem "Dorfjäger".
Der meint, es wäre unsinnig,gegenüber einem einzelnen Tier, das er jagen will fair zu sein. Er benutzt alle zulässige Technik, um ihm überlegen zu sein. Wenn es dagegen um die Art geht, muss er weiter denken, muss sich beschränken und auswählen.

mervon
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Beitrag von mervon » 30. Nov 2018 08:30

Ohne Menschen bestand ein Gleichgewicht zwischen den Arten,
Einzeltiere zu töten ist weniger schlimm als eine ganze Art auszurotten oder sie an den Rand der Ausrottung zu bringen.
Und objektiv gesehen ist der Mensch ja auch nur eine Art.
Wenn man das Prinzip der Gleichwertigkeit auf Katzen ,Mäuse,Vögel u.a.Opfer der Katze überträgt,dann wäre es doch logisch die Katze auch nicht als wertvoller einzuschätzen als eine Maus ,vor allem aber nicht die 1000e Tiere die sie frisst

hansel
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Beitrag von hansel » 30. Nov 2018 09:26

mervon hat geschrieben:Ohne Menschen bestand ein Gleichgewicht zwischen den Arten,
...aber auch das nicht statisch. Über 99% aller Tierarten sind ausgestorben. Und das schon vor dem Menschen und unabhängig von den fünf großen Katastrophen. Der Mensch kann das natürlich schneller und auch ohne eigenes Töten. Dazu reicht es z.B. Ratten in Gebiete zu bringen, in denen es vorher noch keine gab.

mervon
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Beitrag von mervon » 30. Nov 2018 10:59

“99 % aller Tiere ausgestorben“
Wann soll das gewesen sein?
Fest steht, wenn in früheren Epochen Arten ausstarben, dann vollzog es sich sehr langsam,über Jahrtausende hinweg. Außer
vielleicht bei einem Meteoriteneinschlag.
Nie ging die Ausrottung so schnell vor sich wie heute !
Und fest steht, ohne den Menschen könnten die heute noch vorhanden Arten noch voraussichtlich hunderttausende Jahre “glücklich und zufrieden“ leben(nachdem sie sich vom Menschen erholt hätten).

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Beitrag von Vampy » 30. Nov 2018 17:52

das ist dann aber keine ethik-frage wenn es um die funktion der tiere geht. hauskatzen gibt es ja nu schon eine ganze weile, von daher scheints ja größtenteils zu klappen, sonst gäbs schon lange keine singvögel mehr. wenn singvögel bedroht sind, dann hauptsächlich weil wir deren lebensraum klauen und nicht wg der miezis
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Beitrag von hansel » 30. Nov 2018 18:36

Es leben wahrscheinlich eher 99,9% aller Arten nicht mehr.
Die Lebensdauer einer Art soll im Durchschnitt um die 4 Mio Jahre betragen - mit großer Bandbreite. Es sind erstaunlich viel Arten nur als Fossilien bekannt. Dabei muss bedacht werden, dass es nur sehr wenige Arten schafften, uns ein Fossil zu hinterlassen. Die meisten sind spurlos verschwunden. Eine Hochrechnung ergab, dass sich im Lauf der Zeiten sehr viel mehr Arten entwickelten als heute leben. Die meisten Arten sind langsam einfach so aus verschiedenen Gründen ausgestorben. Dazu gab es die 5 bekannten globalen Auslöschungen in jeweils relativ kurzer Zeit.
Der Mensch schafft allerdings wohl eine "6. Auslöschung".
Lasst euch zu Weihnachten das Buch "Eine kurze Geschichte von fast Allem" von Bill Bryson schenken. Gehört einfach in jeden Bücherschrank.

Oder lest speziell: "Aussterben" bei Wikipedia.
Zuletzt geändert von hansel am 1. Dez 2018 08:46, insgesamt 1-mal geändert.

mervon
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Beitrag von mervon » 1. Dez 2018 07:46

Vampy: “von daher scheints ja größtenteils zu klappen“
Nein, laut Nabu ging die Zahl der Singvögel in Dtl. in den letzten 12 Jahren alleine um 12,7 Mio. (Paare?} zurück.
Gegenüber dem 19.JH sogar um 80%.
Sicher liegts nicht nur an Katzen.
Und. es hängt lokal von der Zahl der freilaufenden Katzen pro km2 ab.

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Beitrag von Vampy » 1. Dez 2018 20:13

so einfach ist das nicht.
"In den Siedlungsgebieten, wo die meisten Katzen herumlaufen, geht es den Vögeln mehrheitlich gut", sagt Lachmann. Er sieht die Katze nicht als Hauptfaktor beim Rückgang der Vögel. Schwindende Lebensräume und zu wenig Futter in den Agrarlandschaften spielten eine wesentlich größere Rolle.
https://www.merkur.de/leben/tiere/wie-g ... 38985.html

die besiedlung hat zugenommen, es gibt immer weniger einheimische pflanzen, immer weniger insekten, also vogefutter, außerdem diverse vogelkrankheiten. die zahl der katzen dürfte wohl nicht proportional zur abnahme des vogelbestandes zugenommen haben.
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