Dilemma Katze vegan ernähren

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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Unantastbarkeit
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Beitrag von Unantastbarkeit » 20. Nov 2018 08:16

Zucker und Glucose, (Kohlenhydrate-sollten möglichst wenig in Katzenfutter enthalten sein) etc ist, in bezug darauf wenn es verfüttert wird nicht das selbe, Industrieller Zucker ist viel schädlicher als alles andere, erstrecht für Katzen.. Katzen können Zahnbelag bekommen, auch durch Zucker begünstigt, auch in kleinsmengen..

Es war doch bei Menschen sicher auch lange nicht bekannt wie schädlich Zucker für uns ist, wie könnt ihr euch so sicher sein das es nicht noch eine unentdeckte Gefahr für Katzen durch Zucker gibt die noch nicht erforscht wurde, oder ob die Forscher die Ihr Zitiert vielleicht falsch liegen mit ihrer Propaganda für Zucker in Tierfutter..

Und Diabetes wegen geringen Zuckergehalt auszuschliessen ist auch falsch, warum wird immernur dann etwas als schädlich betrachtet wenn es als alleiniger auslöser in Betracht kommt?? Es gibt doch den bekannten Tropfen der das Fass zum überlaufen bringt! Katzen die Diabetes bekommen, wären vielleicht tatsächlich auch ohne Zucker im Futter nah dran es zu bekommen, und Zucker gibt dann vielleicht noch den winzigen rest, gerade weil Industrieller Zucker nicht das gleiche ist wie das was natürlich im Futter enthalten wäre! Und eben auch "wenig" industrieller zucker sumiert sich dann zu dem, was Diabetes auslösen kann, und bereits eine minimal gesteigerte Diabetesgefahr ist niemals zu rechtfertigen..

Zahnbelag bei Katzen wird durch Zucker verursacht/begünstigt!! Zahnbelag entsteht durch Bakterien, die sich wie bei Menschen besonders gerne von Zucker ernähren! Zahnbelag ist nicht=Karies

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schwarz
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Beitrag von schwarz » 20. Nov 2018 09:05

hansel, war das an mich gerichtet?
enter the void.

hansel
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Beitrag von hansel » 20. Nov 2018 14:18

Nein, nicht speziell. Ich hatte nur deine richtige Bemerkung, dass Katzen keinen Zucker brauchen als Aufhänger benutzt, dass so geringe Mengen, wie manchmal dem Futter beigefügt werden, zwar unnötig sind, aber der Katze nicht schaden, wie im Netz oft verbreitet wird. Ich würde da ganz pragmatisch sein: Wenn das Futter ansonsten gut ist, würde das bisschen Zucker weder die Katze noch mich stören.
Die physiologischen Gründe dafür habe ich dargelegt.

@Unantastbarkeit verbeißt sich da an einer Chimäre. Schon der im Netz oft verbreitete Begriff "Industriezucker" und dessen spezielle Verteufelung zeigt, dass er von der Materie wenig Ahnung hat: Jedes Zuviel an Zucker, ob Melasse, Rohrzucker, Rübenzucker, raffinierter Zucker (Haushaltszucker) oder Honig ist schädlich. Geringe Mengen aber nicht.
Chemisch sind diese Zucker vollkommen gleich*: Sie sind eine glykosidische Verbindung von Fruktose und Glucose. "Industriezucker " gibt es nicht.

*Spezielle Zucker wie Lactose, Fructose oder Glucose stehen hier nicht zur Debatte.

Und die von mir erwähnten Nahrungsmittelphysiologen "propagieren" den Zucker in der Nahrung keineswegs, sondern stellen nur ganz nüchtern fest, welche Mengen keinen Schaden anrichten.
Vergleiche mit Grenzwerten von Feinstaub und ionisierender Strahlung sind völlig abwegig.

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Cerry
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Beitrag von Cerry » 21. Nov 2018 10:32

hansel hat geschrieben:Schließlich hat auch sie (und ihre Beutetiere) einen Zuckerstoffwechsel,
Da schließe ich mich der Aussage von Unantastbarkeit an, das Zeug im Fertigfutter wird Kristallzucker sein.

Zumal das Argument, das durch Fressen von Beutetieren die Katze natürlicher Weise auch Zucker aufnimmt, auch ein Gegenargument zu zugesetzem Zucker ist. Wenn die Katze durch das Fressen vom Fleisch schon natürlicher Weise Zucker aufnimmt, ist extra zusätzlicher Zucker im Fertigfutter doch erst Recht nicht nötig. Und der Zucker im Katzenfutter ist nur ein Teil, in vielen Fertig-Leckerchen ist auch (teils erschreckende Mengen) Zucker zugesetzt, je nachdem summiert sich das mit dem Zucker/Tag dadurch.
hansel hat geschrieben:dass ihr Stoffwechsel problemlos mit Mengen von 5 bis 15 % In der Nahrung (Trockenmasse) umgehen kann. Dies gilt jetzt für Traubenzucker und Rohrzucker. Für Stärke ist es deutlich mehr.
Ich bin mal stichprobenartig die Zutatenlisten verschiedener Katzenfutter-Hersteller durchgegangen. Wenn Zucker zugesetzt wurde, war dort nirgends die Menge an zugesetztem Zucker angegeben. So eine "Nährwertangaben" Liste wie bei menschlichen Lebensmitteln, wo pro 100g die Zuckermenge angegeben ist, scheint es bei Tierfutter nicht zu geben. Es steht nur Zucker in der Zutatenliste des jew. Katzenfutters, aber nicht welche Menge.

LG Cerry.

hansel
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Beitrag von hansel » 21. Nov 2018 12:27

Die Stiftung Warentest hat nie mehr als 2% Zucker gefunden. Meist um die 1%.(Unterhalb von 0,5% gilt das Futter übrigens als zuckerfrei).
Das ist aus physiologischer Sicht zwar unnötig, geht aber mengenmäßig im "Grundrauschen" des normalen Zuckerstoffwechsels der Katze unter.
Höhere Kohlenhydrate (Stärke) kann die Katze zwar auch bis zu gewissen Grenzen verwerten, der Anteil sollte aber nicht zu hoch sein und der Lebensweise angemessen. Sonst wird sie fett.
Und Fettsucht ist u.a. eine Ursache für Diabetes.

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Cerry
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Beitrag von Cerry » 21. Nov 2018 14:25

hansel hat geschrieben:Die Stiftung Warentest hat nie mehr als 2% Zucker gefunden.
Problem 1: Stiftung Wartentest hat dazu "nur" 25 Alleinfuttermittel für erwachsene Katzen geprüft. (April 2018)
Problem 2: Das Einsehen der Testgergebnisse bei Stiftung Wartentest ist kostenpflichtig.
Problem 3: "katzenfutter-tests" schreibt widerum, das die Katzenfutter-Tests (bezogen auf "Ausgabe Mai 2017 wurden 25 Nassfuttersorten getestet") von Stiftung Wartentests unseriös wären.

Der Käufer scheint keinen wirklichen Durchblick ermöglicht zu bekommen, auf Nummer sicher würde man gehen wenn man einfach Katzen-Fertigfutter ohne zugesetzten Zucker und andere ebenso unnötige Zusatzstoffe wählt. Anstatt Produkte mit zugesetzem Zucker zu verteidigen oder zu verharmlosen. Ich sehe keinen plausiblen Grund, Futter mit Zuckerzusatz zu kaufen, da es auch in moderatem Preisbereich Fertigfutter ohne unnötige Zusatzstoffe gibt.

hansel
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Beitrag von hansel » 21. Nov 2018 16:16

Cerry hat geschrieben: Problem 3: "katzenfutter-tests" schreibt widerum, das die Katzenfutter-Tests (bezogen auf "Ausgabe Mai 2017 wurden 25 Nassfuttersorten getestet") von Stiftung Wartentests unseriös wären.
Problem 4: Ich finde bei "katzenfutter-tests" kein Impressum.Weiß also nicht, welche Person, Firma, Organisation, Forschungseinrichtung etc. hinter diesem Blog steckt.
Auch sind keine wissenschaftliche Belege für dieses "unseriös" angegeben.

Bis dahin halte ich leider die "Stiftung Warentest" und die Angaben des NRC (Nationaler Forschungsrat der USA) für seriöser.
Kann natürlich sein, dass auch da die Tierfutter-Mafia dahintersteckt. :eek:

Merkwürdigerweise ist z.B. bei trächtigen und säugenden Katzen eine gewisse Zuckerzugabe sogar sinnvoll. Grund: Wenn sie gar keine Kohlenhydrate bekommt, MUSS sich die Katze mittels Gluconeogenese ihren lebensnotwendigen Zucker mittels Umwandlung aus Eiweiß holen, d.h. sie hat dann weniger Eiweiß für die anderen wichtigen Funktionen.
(Biochemie ist nicht so ganz einfach und nur eingeschränkt in der you-tube-university zu lernen.)

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Beitrag von Cerry » 23. Nov 2018 11:55

hansel hat geschrieben:Merkwürdigerweise ist z.B. bei trächtigen und säugenden Katzen eine gewisse Zuckerzugabe sogar sinnvoll. Grund: Wenn sie gar keine Kohlenhydrate bekommt, MUSS sich die Katze mittels Gluconeogenese ihren lebensnotwendigen Zucker mittels Umwandlung aus Eiweiß holen, d.h. sie hat dann weniger Eiweiß für die anderen wichtigen Funktionen. (Biochemie ist nicht so ganz einfach und nur eingeschränkt in der you-tube-university zu lernen.)
Dann hätten im Umkehrschluss alle trächtigen-, frei lebenden wilden Katzen die sich nicht von Fertigfutter ernähren, sprich natürlich Leben, Probleme.

Es gibt keinen Grund oder eine Rechtfertigung für den Zusatz von Kristallzucker in Tiernahrung, außer für die Industrie. Bevor der Mensch ins Leben der Katzen kam, haben sie sich problemlos ohne Fertigfutter ernährt; (Dafür brauche ich kein Youtube) Und jetzt zaubern Menschen vermeintliche Gründe daher, für die angebliche Notwendigkeit von Zuckerzusatz in Fertigfutter. Als ob die Katze ohne Fertigfutter und den Mensch der die Dose öffnet bald nicht mehr selbstständig überlebensfähig wäre.

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Unantastbarkeit
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Beitrag von Unantastbarkeit » 23. Nov 2018 12:33

Wiederspricht jemand der Tatsache das Katzen Zahnbelag bekommen können? http://www.kleintier-ordination.com/ind ... bei-katzen
Mehr als 50 % aller Katzen haben Zahnprobleme. Das hören Tierbesitzer beinahe täglich in der Fernsehwerbung. Und tatsächlich, Katzen sind von speziellen Zahnproblemen betroffen: Es treten neben den bekannteren Zahnkrankheiten wie Plaque, Zahnstein,.....
Im bakteriellen Zahnbelag (Plaque), wird Zucker zu Säure abgebaut. Diese Säure greift die Zahnoberfläche an

Und nochmal, Katzen können Diabetes bekommen, Zucker ist dann vielleicht "der Tropfen, welcher das Fass zum überlaufen bringt" Eine Katze die vielleicht ohne Zucker kurz davor wäre Diabetes zu bekommen, bekommt es dann vielleicht auch durch diese (angeblich) "geringe" Menge Zucker

hansel
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Beitrag von hansel » 23. Nov 2018 14:32

Unantastbarkeit hat geschrieben:Wiederspricht jemand der Tatsache das Katzen Zahnbelag bekommen können? http://www.kleintier-ordination.com/ind ... bei-katzen
Warum liest du eigentlich den von dir hier eingestellten (fachlich guten) Link nicht selbst mal durch?
Da steht gerade drin, dass FORL gerade NICHTS mit unserer Karies zu tun hat und dass es diese katzenspezifische Erkrankung schon vor jeder Zuckergabe für Katzen, ja selbst schon bei den Pharaonen gab.
Im bakteriellen Zahnbelag (Plaque), wird Zucker zu Säure abgebaut. Diese Säure greift die Zahnoberfläche an
Den Leitkeim für Karies (Streptococcus mutans), der bei nahezu allen Menschen vorhanden ist, gibt es bei Katzen nicht, er kann sich auch in der sehr viel mehr basischen Mundflora der Katze nicht entwickeln.
-> Also keine Säure, -> also kein Karies.
Auch ein guter Facharztartikel zu FORL:
http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/de ... 3&ID=19730

Natürlich können Katzen Diabetes bekommen und die Ursachen sind weitgehend bekannt: Übergewicht (besonders nach Kastration), Stress, genetische Disposition.
Zucker (jedenfalls in den geringen diskutierten Mengen), gehört nach übereinstimmender Meinung der Fachverbände NICHT dazu.
Und "der Tropfen, welcher das Fass zum überlaufen bringt", ist Unsinn, da Zucker nicht kumuliert.
Zucker wir fortwährend abgebaut und genutzt. Die Katze stellt ja Glucose selbst her und baut sie als wichtigen Ernergielieferanten ab. Dein "Fass" hat also einen weiten Bodenablauf.

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