Buddhismus & Veganismus

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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pünktchen.av
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Buddhismus & Veganismus

Beitrag von pünktchen.av » 10. Jul 2009 10:38

jinkazama hat geschrieben:Ich glaub in Shaolin heißt vegetarisch schon fast vegan :-) find' es gut, dass die ganzen Kung Fu Schüler kein Fleisch verputzen.

wenn man google dazu befragt, suggerieren die ergebnisse, dass du persönlich der hauptverbreiter dieses irrglaubens bist. nimm das:
I recently finished a great book about an American guy who lived and trained for 2 years at the Shaolin temple in the 80s. I emailed him to ask the monks are veggie or vegan. I got the following response

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Hey Richard,
I was looking back into my email box, and it seems I missed your email. Or failed to respond. I'm not certain. My website email system sucks.

Anyway, to very belatedly answer your question, the Shaolin monks are one of the very few (perhaps only, but I'd have to confirm that) Buddhist Temple where the monks are allowed to eat meat and drink alcohol. It was a reward from the first Tang emperor, who the Shaolin monks rescued.

Best,
Matthew

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http://www.veganfitness.net/forum/viewtopic.php?t=13420

und das passt übrigens auch zu ihrer religion/philosophie: das shaolin kloster gehört zur chan schule des mahayana buddhismus, die nun wirklich keinen grossen wert auf verhaltensregeln legt. westliche pseudobuddhisten sollten z.b. mal über das diamant sutra meditieren:
Im Diamant-Sutra sind es Vier Falsche Vorstellungen/Wahrnehmungen, die immer wieder angesprochen werden:
die Vorstellung von einem Selbst (abgetrenntes, für sich stehendes Selbst)
die Vorstellung von einer Person (Trennung von Mensch und Nicht-Mensch)
die Vorstellung von einem Lebewesen (Trennung von belebter und unbelebter Materie)
die Vorstellung von einer Lebensspanne (Geburt und Tod)
es sollte eigentlich deutlich sein, dass eine vorstellung vom karma als den folgen der schuld, die eine person in ihrem leben auf sich lädt, eine christlich geprägtes missverständnis ist, das nicht viel mit buddhismus gemein hat.
Sein Pferdestall war abgebrannt, als Konfuzius von der Audienz heimkehrte.
Er fragte: "Sind Menschen verletzt?"
Nach den Pferden fragte er nicht.

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SxEric
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Beitrag von SxEric » 10. Jul 2009 10:53

und das passt übrigens auch zu ihrer religion/philosophie: das shaolin kloster gehört zur chan schule des mahayana buddhismus, die nun wirklich keinen grossen wert auf verhaltensregeln legt.
chan = zen und bei uns zumindest gibt es im dojo und auch außerhalb einiges an verhaltensregeln, die man einhalten sollte.. wobei da schon mehr wert auf die persönliche erfahrung gelegt wird, als auch äußerlichkeiten..
westliche pseudobuddhisten sollten z.b. mal über das diamant sutra meditieren:
wie meditiert man "über" etwas? kannst du das genauer erklären? ich selbst praktiziere nur shikantaza.. absichtloses sitzen, ohne ziel vorstellungen, ohne visuallisierung und den ganzen hippiekram :D
im soto wird traditionell das hannya shingyo (herzsutra) rezitiert.. aber das rezitieren von sutren hat weniger etwas mt "darüber meditieren" zu tun
es sollte eigentlich deutlich sein, dass eine vorstellung vom karma als den folgen der schuld, die eine person in ihrem leben auf sich lädt, eine christlich geprägtes missverständnis ist, das nicht viel mit buddhismus gemein hat.
was hat das mit dem thema zu tun? und was willst du damit sagen?
karma beutet meiner meinung nach einfach erkennen der folgen unserer handlungen.. wenn ich mir zu dünnes klopapier kaufe, dann ist mein karma das ich die scheiße an der hand kleben habe :mrgreen:
i'll be back...

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Beitrag von pünktchen.av » 10. Jul 2009 11:04

natürlich ist das tiefere nachdenken über etwas gerade kein meditieren im eigentlichen sinne, das war eher bildhaft gemeint.

die von mir angesprochene falsche vorstellung von karma ist bei der rezeption des buddhismus im westen sehr wichtig gewesen. auch jinka scheint ihr anzuhängen. und wenn man z.b. meint, man werde persönlich in seinem nächsten leben bestraft, wenn man jetzt fleisch isst, dann ist eine entsprechende änderung des verhaltens wesentlich naheliegener als wenn das fleischessen nur ganz allgemein dem weltgeschehen einen stoss in eine gewisse richtung gibt.
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Beitrag von jinkazama » 10. Jul 2009 14:51

Auf genau den Schwachsinn, pünktchen. Hat der Abt des Klosters reagiert.

Eine Showtruppe, die nichtmal im Shaolin Tempel war, berief sich auf ihr Recht, Fleisch und Alkohol zu sich zu nehmen. Er hat gesagt, so ein Blödsinn.

Als ob ein Kaiser das "Recht" vergeben könne, Fleisch zu essen? Es geht hier um Mitgefühl, übrigens auch nicht verkehrt beim Buddhismus. Die Mönche sagen es meistens in Interviews, in Dokus hört man, dass die ganzen Kung Fu Anfänger dort vegetarische Mahlzeiten von ein paar MÖnchen zubereitet kriegen, man sieht Reis, Dampfbrötchen, Gemüse und Sojasprossen,

Zitat von nem 50-jährigen in den 80ern bei der ersten Doku: Im Gegensatz zu vielen anderen Religionen enthält sich der Buddhismus dem Alkohol und Fleischgenuss. Wir sehen die Leiden der anderen als unsere Leiden an, ebenso teilen wir Freude und Glück... usw. usf.

keine Wiener Schnitzel und kein Spanferkel, das gegrillt wird.

Du kannst dich damit abfinden, oder nicht, aber was ein Scheiß Ami sagt, das ist nicht gerade die sicherste Quelle. Jeder kann sich die Regeln so auslegen, dass man Fleisch fressen kann, sogar wenn man glaubt, Buddhist zu sein, aber logisch gesehen schließt eins das andere aus. Man kann sich nicht als Buddhist bezeichnen, höchstens als Philosoph, wenn man gleichzeitig die Regeln über Mitgefühl lernt, aber Fleisch zu sich nimmt.

Bei der Vorstellung, die falsche Trennung zwischen Mensch und nicht Mensch abzulegen, krieg' ich gehörige Angst vor den Milliarden an Menschen, die bald Kannibalen werden. Oder Zombies.

Ach ja. WAs das Karma betrifft. Ist ja genau wie beim Umweltschutz. Wenn man nicht umdenkt, dann geht die Welt unter. China + Indien machen nimmer mit, wegen Wirtschaft. Bush früher hat nicht mitgemacht. Obama macht mit. So ist das.
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Beitrag von Veganize_It » 10. Jul 2009 15:36

aber was ein Scheiß Ami sagt, das ist nicht gerade die sicherste Quelle
hab gehört der soll auch noch schwul und jude sein... :sketipc:

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Beitrag von pünktchen.av » 10. Jul 2009 16:28

was für ein dummes gebrabbel. nun, wenn dir die aussage eine scheissamis, der da ja nur zwei jahre gelebt hat, nicht ausreicht, wird dir die aussage eines scheissisraelis, welcher da nur als professor zu arbeitet und ein ganzes buch zur geschichte des klosters verfasst hat, wohl auch nicht ausreichen:

Meat, Wine, and Fighting Monks

ein langer und ausführlicher artikel mit folgendem fazit:
...
We are now in a position to evaluate the evidence - literary, ethnographic, and historical - of Shaolin dietary practices: Beginning in the Tang Period and all through the twentieth century, fiction and drama associated fighting monks with the consumption of animal flesh. In novels, short stories, plays and, more recently, movies, martial monks are invariably depicted as meat gobblers. Field work conducted at the Shaolin Temple and its vicinity corroborates the testimony of fiction, revealing that monks who have left the monastery to pursue a martial career do eat meat, all the while presenting themselves as Buddhist clerics and donning monastic robes. Finally, government documents and monastic correspondence - from the Ming and Qing periods alike - attest that some Shaolin - or Shaolin-affiliated - monks transgressed Buddhist dietary regulations. We may conclude, therefore, that throughout most - if not all - of Shaolin's history carnivorousness has been closely related to the fighting monk's ethos.
...
und "der buddhismus" enthält sich also des fleisch und alkoholkonsums - rofl! schonmal die speisekarte beim thailänder, vietnamesen oder japaner angesehen? genausogut könnte man aus der teils sehr spartanischen ernährung irgendwelcher mittelalterlichen bettelorden darauf schliessen, dass das ganze christentum eine bewegung veganer straightedger sei.
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Beitrag von SxEric » 10. Jul 2009 17:45

in japanischen klöstern gibt es einen schnaps... der nennt sicht "der geist buddhas" soviel dazu.. und fleisch wird gegessen, wenn es welches gibt..

aber an sich lässt sich buddhismus schon gut mit vegan sxe verbinden..
i'll be back...

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Beitrag von jinkazama » 10. Jul 2009 19:32

:D Du Witzknödel, dieses Mal lehnst du dich zu weit aus dem Fenster, Freundchen.

Bei Shaolin kann mir keiner irgendwas erzählen :hmmpf:

Mönche, die ausgestiegen sind, wie Shi Yan Ming, fressen Fleisch. Sie sind keine Mönche. Er sagt, dass in den 80ern in Shaolin durchaus Fleisch gegessen wurde.

Heute gibt es zweifelsohne, vegetarische Küche, vor 2 Wochen sah ich einen Wiener in einer Doku über sein Leben in Shaolin, der mit den Mönchen lebt, und daher vegetarisch isst.

Du kannst rumheulen, du kannst mich beschimpfen, aber du hast keine Ahnung von Shaolin und derem vegetarischen Essen.

:sketipc: zitiere wen du willst, egal welche Ärsche du findest, die Küche dort ist und bleibt heutzutage vegetarisch - vegan. Aus und Punkt. Was einzelne Mönche tun, was irgendein Kaiser erlaubt hat (was sowieso Schwachsinn ist, da es hier um Moral geht, die nicht so einfach durch sowas ausgeschaltet werden kann), es ist nicht so.

Wer Fleisch fressen will, der wird es immer tun! Aber der ist nie und nimmer Buddhist. Buddhisten lassen nicht Tiere abschlachten um zu essen. Sonst sind es keine.
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Beitrag von SxEric » 10. Jul 2009 19:47

die küche ist auch nicht ausschließlich vegan.. buddhisten essen was sie geschenkt bekommen.. so wie buddha und boddhidarma und alle anderen chan/ zen patriachen.. selbst in wudang gibt es fleisch für die schüler.. nur einige meister leben vegetarisch/vegan
i'll be back...

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Beitrag von kirsche » 10. Jul 2009 20:34

@SxEric: ich will nur fix ein "danke schön" für die buch tipps los werden Bild morgen wird erst mal der book-store angesteuert Bild

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