Kinder vegan ernähren

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
Zoeyline
Beiträge: 16
Registriert: 28.11.2013
Wohnort: Augsburg

Kinder vegan ernähren

Beitrag von Zoeyline » 5. Jan 2014 22:00

Bin ja erst seit August vegan....hatte eigentlich auch bis jetzt keine bedenken unsere Kinder vegan zu ernähren Bus ich vor einer Woche beim Kinderarzt war und er mich total verunsichert hat....
Er meinte Kinder im Wachstum brauchen deutlich mehr eisen, und das würde durch Hirse, rote Früchte, usw nicht abgedeckt.
Er hätte mal ein veganes Kind ins Kh einweisen lassen ( 3 Jahre alt) das eine anämie bekommen hat. Vor lauter Verunsicherung habe ich meinem Sohn (8 Monate) ein Fleisch Gläschen ins Gemüse gerührt. Habe jetzt noch viel gelesen im Internet und unter anderem bekommt er jetzt Rotbäckchen Saft, b 12 tropfen....
Was sagt ihr dazu? Irgendwelche Tipps?

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24889
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 5. Jan 2014 22:16

Vielleicht hilft Dir diese Seite weiter, auf die ich im Sommer innerhalb einer Recherche stieß: :)

http://www.tofufamily.de
Suche Signatur.

Zoeyline
Beiträge: 16
Registriert: 28.11.2013
Wohnort: Augsburg

Beitrag von Zoeyline » 5. Jan 2014 22:19

Ja da hab ich mich angemeldet aber irgendwie ist da nicht so viel los im Forum....
Die Beiträge waren interessant aber stand nichts konkret drin wie sie ihre Kinder ernährt haben....

4run
Beiträge: 232
Registriert: 27.12.2013

Beitrag von 4run » 6. Jan 2014 06:18

Mit viel Rech drei bekommt man bestimmt eine geeignete vegane Kost hinn.

Aber bedenke, noch ist dein Baby klein. Es wird gross, isst im Kindergarten, bei Freunden, etc....entwaechst Deinem Einflussbereich.
Und das ist gut, denn es soll ja auch etwas Neues kennenlernen. Auch wenn es schwer fällt, mit einer zu strengen Reglementierung nimmt man dem Kind Erfahrungswerte. Zudem macht verbotenes neugierig.

Ich halte es so, meine kids essen außer Haus, was sie möchten. Z.B. beim gemeinsamen Frühstück im Kiga auch Wurst und Käse. Daheim gibt es nur vegan. Ausser sie haben einen konkreten Wunsch nach etwas bestimmten. Da geb ich nach, weil ich glaube der Körper braucht dann einen bestimmten Nährstoff.

Ich finde, Kinder sollen alles mal kennenlernen, um sich dann später selbst entseiden zu können.

Klar, fällt es schwer, seinem Kind die Scheibe Wurst zu geben. Aber es ist ein eigener Mensch und sollte entscheiden dürfen.

Das hab ich auch mit Süßigkeiten so gemacht. Je, erstmal wurde nur so was gegessen. Aber nach ein paar Tagen wäre vorbei und nun essen sie es in normalen Mengen. Kinder merken nämlich selbst, was gut tut, wenn man sie nur lässt.

Wichtig ist, genau zu beobachten. Und ggf. Hilfestellung zu gegeben, falls doch mal was aus dem Ruder läuft.

Cassis
Beiträge: 61
Registriert: 03.01.2014

Beitrag von Cassis » 6. Jan 2014 07:17

Huhu..
Stehe hier vor einer ähnlichen Entscheidung.
Mein Kleiner wird vegetarische Beikost bekommen und eigentlich möchte ich ihm zu Hause auch kein Fleisch geben. Ich denke, es ist wichtig, das Essen des Kindes sehr gut zu planen und zu durchdenken und das kann anfangs natürlich etwas schwer werden. Laut des VeBu sollte man B12 und Vit.D supplementieren,von Eisen erwähnen sie nichts. Ich kann deine Sorge total verstehen, mir geht es ähnlich.
Ich stehe ja noch am Anfang der veganen Ernährung,war bis jetzt Vegetarierin. Aber so verrückt machen würde ich mich nicht!Meine Mutter hat uns Kindern bis wir 2/3 Jahre alt wurden kein Fleisch gegeben und wir hatten keine Mängel. Wenn du dennoch Fleisch geben möchtest, dann würde ich 1-2 mal die Woche hochwertiges geben!
http://www.vegan.ch/blog/2013/08/02/bro ... stillende/
Lad dir mal diese Broschüre runter, die finde ich ganz gut! :)
Gruß

CiJay
Beiträge: 13
Registriert: 21.11.2013

Beitrag von CiJay » 6. Jan 2014 18:23

Ich habe vor ein paar Jahren mal einen Bericht gelesen wo ein Baby gestorben war weil die Eltern es von Beginn an vegetarisch ernährt haben. Das Problem war gewesen, dass das Kind B12 brauchte was man ja nur über Fleisch aufnehmen kann. Erwachsenen können diesen Mangel besser kompensieren weil der Körper nicht im Wachstum ist und auch ein "Depot" an B12 schon vorhanden ist. Ich hoffe jetzt keinen damit zu große Angst zu machen :-/

Meine Freundin isst kein Fleisch aus gesundheitlichen, nicht aus ehtischen Gründen und ist vor ein paar Jahren Mutter geworden. In der Schwangerschaft hatte sie plötzlich öfter Hunger auf Fleisch. Sie hat dann immer wenn ihr Körper es verlangte auch (sehr bewusst) Fleisch gegessen. Sie sagte ihr Körper würde es nicht verlangen wenn das Baby es nicht brauchen würde. Nach der Schwangerschaft aber noch beim Stillen wollte sie wieder auf Fleisch verzichten. Aber auch die Monate wo sie stillte hatte sie hin und wieder Hunger auf Fleisch. Auch dann hat sie zugegriffen weil sie auch hier sagte, ihr Körper würde es nicht verlangen wenn er es nicht für die Milch bräuchte.
Eigentlich wollte sie ihr Kind zuerst auch Fleischlos ernähren aber ihr Mann wollte das nicht und somit musste sie nachgeben. Inzwischen ist sie sehr glücklich mit diesem Zustand. Ihr Kind isst zwar Fleisch aber wenig und bewusst von den Eltern ausgewählt. Meine Freundin sagt außerdem immer Ihr Kind soll so viel wie möglich selbst entscheiden dürfen und deswegen ist sie auch sehr glücklich das sie dem Kind Fleisch geben musste denn so muss sie es nicht verbieten und das Kind kann wirklich selbst entscheiden. Wenn das Kind das Fleisch nicht essen will muss es auch nicht.

ich habe noch keine eigenen Kinder aber schon viel darüber nachgedacht (Kinder sind ja geplant ;-) ) und wir werden es definitiv so handhaben, dass das Kind in erster Linie meinen Speiseplan auf den Teller bekommen und wird auch bewusst Fleisch auf den Teller bekommen. Man könnte auch Nahrungsergänzung nehmen jedoch versuche ich solche Präperate zu vermeiden. So ganz kann ich mich mit sowas nicht anfreunden. Aber das ist ja eine persönliche Einstellung. Wer nichts gegen diese Produkte hat glaube ich kann das Kind auch Fleischlos ernähren. Aber unterm Strich glaube ich wird das problmatischste tatsächlich sein, dass Kinder einfach besonders auf die Sachen stehen die ihnen verboten werden.

Im übrigen finde ich die Regelung zu hause komplett vegan zu ernähren und unterwegs, also Kindergarten, etc. darf das Kind essen was es möchte auch sehr gut. Das werden mein Mann und ich später bei unseren Kindern auch überlegen und dann mal schauen wie wir es am Ende dann machen werden

Pfirsich
Beiträge: 9
Registriert: 18.02.2015

Beitrag von Pfirsich » 17. Apr 2015 22:56

Sorry,

ich weiß dass der Beitrag schon älter ist, aber ich wollte die Aussage von CiJay nicht so stehen lassen, dass man B12 nur durch Fleisch aufnehmen kann. Auch zb Milch und Eier enthalten B12. Lediglich veganer MÜSSEN B12 supplementieren (ob in Tablettenform oder durch angereicherte Lebensmittel).

Benutzeravatar
somebody
Küchenadept
Beiträge: 24889
Registriert: 28.05.2013
Wohnort: Jurassic Park

Beitrag von somebody » 18. Apr 2015 05:09

Hallo Pfirsich,

um aus Milch, Milchprodukten, Ei genug B12 aufzunehmen, müssten diese Nahrungsmittel täglich auf mehrere Mahlzeiten verteilt in relativ großer Menge verzehrt werden. Das ist auf die Dauer eintönig und alleine schon wegen des vielen Fetts in der Milch und den Milchprodukten langfristig auch nicht gesund. Und da in der Praxis viele VegetarierInnen durchschnittlich nicht die zur Deckung des B12-Bedarfs erforderliche Menge dieser Nahrungsmittel zu sich nehmen, leiden je nach Quelle und je nach Definition des B12-Mangels 20 bis 70 % der vegetarischen Bevölkerung an B12-Mangel.

Beispiel für eine der fachlichen Aussagen, laut denen bei einem sehr hohen Anteil von B12-Mangel bei VegetarierInnen und VeganerInnen:
"Wir haben in einer Untersuchung bei 70 Prozent der Vegetarier und 90 Prozent der Veganer einen Vitamin B12-Mangel festgestellt", berichtet Prof. Rima Obeid von der Uniklinik Saarbrücken. Auch 20 Prozent der Senioren ab 65 Jahre haben nach Erkenntnissen der Expertin für klinische Chemie einen B12-Mangel.
http://www.onmeda.de/g-medizin/vitamin- ... -1388.html

Es kann entgegen gehalten werden, dass in dieser und anderen Quellen keine Details zur Methodologie veröffentlicht wurden und dass prinzipiell keiner nicht selbst gefälschten Statistik geglaubt werden sollte, doch deuten neuere Studien bereits auf Mangel an B12 und anderen Mikronährstoffen bei mehr Menschen der Gesamtbevölkerung hin, als bisher angenommen wurde.

Beispiel Mikronährstoffstatus von 308 australischen Studentinnen:
Abstract: Young women are at an increased risk of micronutrient deficiencies, particularly
due to higher micronutrient requirements during childbearing years and multiple food group
avoidances. The objective of this study was to investigate biomarkers of particular
micronutrients in apparently healthy young women. Female students (n = 308; age range
18–35 year; Body Mass Index 21.5 ± 2.8 kg/m 2 ; mean ± SD) were recruited to participate in
a cross-sectional study. Blood samples were obtained from participants in the fasted state
and analysed for biomarkers of iron status, vitamin B 12 , folate, homocysteine, selenium, zinc,
and copper. The results show iron deficiency anaemia, unspecified anaemia, and
hypoferritinemia in 3%, 7% and 33.9% of participants, respectively. Low vitamin B 12
concentrations (<120 pmol/L) were found in 11.3% of participants, while 4.7% showed
sub-clinical deficiency based on serum methylmalonic acid concentrations >0.34 μmol/L.
Folate concentrations below the reference range were observed in 1.7% (serum) or 1%
(erythrocytes) of participants, and 99.7% of the participant had erythrocyte-folate
concentrations >300 nmol/L. Serum zinc concentrations <10.7 μmol/L were observed in 2%
of participants. Serum copper and selenium concentrations were below the reference range
in 23% and 11% of participants, respectively. Micronutrient deficiencies including iron and
vitamin B 12 , and apparent excess of folate are present in educated Australian female students
of childbearing age, including those studying nutrition. The effects of dietary behaviours and
food choices on markers of micronutrient status require further investigation.
http://www.mdpi.com/2072-6643/6/11/5103/pdf
Suche Signatur.

Benutzeravatar
Iustinianus
Beiträge: 729
Registriert: 10.08.2014

Beitrag von Iustinianus » 18. Apr 2015 07:23

Ich habe noch nie ein Kind Vegan großgezogen und es auch in nächster Zeit nicht vor, aber einige Punkte sind mir doch so ins Auge gestochen, dass ich meinen Senf trotzdem dazu geben muss.
Zoeyline hat geschrieben:Er hätte mal ein veganes Kind ins Kh einweisen lassen ( 3 Jahre alt) das eine anämie bekommen hat. Vor lauter Verunsicherung habe ich meinem Sohn (8 Monate) ein Fleisch Gläschen ins Gemüse gerührt.
Ein Arzt, der keine Ahnung von evidenzbasierter Medizin hat und lieber auf Bro-Science vertraut. Gruselig!
4run hat geschrieben:Das hab ich auch mit Süßigkeiten so gemacht. Je, erstmal wurde nur so was gegessen. Aber nach ein paar Tagen wäre vorbei und nun essen sie es in normalen Mengen. Kinder merken nämlich selbst, was gut tut, wenn man sie nur lässt.
"Wenn man sie nur lässt" würden die meisten Kinder sich wahrscheinlich den halben Tag mit Pommes, Süßigkeiten sowie Cola zudröhnen und die andere Hälfte des Tages benommen vor sich hin dösen. Süßigkeiten (Knabberzeug und Fast Food) sind vollkommen künstliche Produkte, bei denen natürliche Mechanismen gar nicht funktionieren können, weil sie systematisch unterlaufen werden. Das führt zu jeder Menge kleiner Salz- und Zuckerjunkies. Quengelnde Kinder auf Cold Turkey sind wirklich nicht schön.
CiJay hat geschrieben:Meine Freundin isst kein Fleisch aus gesundheitlichen, nicht aus ehtischen Gründen und ist vor ein paar Jahren Mutter geworden. In der Schwangerschaft hatte sie plötzlich öfter Hunger auf Fleisch. Sie hat dann immer wenn ihr Körper es verlangte auch (sehr bewusst) Fleisch gegessen. Sie sagte ihr Körper würde es nicht verlangen wenn das Baby es nicht brauchen würde. Nach der Schwangerschaft aber noch beim Stillen wollte sie wieder auf Fleisch verzichten. Aber auch die Monate wo sie stillte hatte sie hin und wieder Hunger auf Fleisch. Auch dann hat sie zugegriffen weil sie auch hier sagte, ihr Körper würde es nicht verlangen wenn er es nicht für die Milch bräuchte.
Weil sie Rücksicht auf ihre ach so natürlichen Gelüste genommen hat, wurde selbstverständlich ein Tier aus möglichst ursprünglicher Züchtung geschlachtet und selbstverständlich auch alle Innereien und weniger leckeren Bestandteile mitverzehrt, die nämlich die höchste Nährstoffdichte haben. Natürlich auch möglichst roh verzehrt. Man möchte ja nicht, dass der wertvolle Fleischsegen durch Denaturierung gemindert wird, wenn es sich doch um ein natürliches Verlangen des Körpers handelt. Oder wurden etwa doch nur einige Filletstücke zu Tode gebraten?

Das Verlangen nach bestimmten Nahrungsmitteln kommt übrigens durch massive hormonelle Schwankungen zu Stande und die Gelüste folgen keiner bestimmten Systematik. Schon gar nicht in einer Umgebung, die von unnatürlichen Lebensmitteln geprägt ist. Und wenn Ärzte jetzt schon mit Bro-Science anfangen, dann mache ich das auch: Meine Mutter war während ihrer Schwangerschaft total auf eingelegte Maiskölbchen fixiert. Wahrscheinlich brauchte der Körper die wichtigen Essig-Vitamine. Und eine Nachbarin von mir hat bis zur Geburt fast täglich Auberginen gegessen. Wahrscheinlich brauchte der Körper keine Nährstoffe mehr und hat sich deshalb in seiner Weißheit für eine der nährstoffärmsten Gemüsesorte entschieden.

Übrigens ist nicht alles, was man "bewusst" macht, automatisch auch vernünftiger. Es fällt mir ständig auf, dass mit dem Einsatz dieses Wortes irgendeine höhere Wertigkeit der Entscheidung suggeriert werden soll. Und zwar auch beim größten Blödsinn.
Pfirsich hat geschrieben:ich weiß dass der Beitrag schon älter ist, aber ich wollte die Aussage von CiJay nicht so stehen lassen, dass man B12 nur durch Fleisch aufnehmen kann. Auch zb Milch und Eier enthalten B12. Lediglich veganer MÜSSEN B12 supplementieren (ob in Tablettenform oder durch angereicherte Lebensmittel).
Und wie kommt dieses Vitamin in die Tiere und ihre Auswürfe? Richtig! Es wird supplementiert. Und dann ist es dort in so geringen Mengen vorhanden, dass man sich zur Deckung jede Menge reinstopfen muss. Da kann man es auch gleich selbst supplementieren und hat kein Problem. Die Aufnahme wird in unseren Breitengraden ohnehin niemals auf natürlichem Weg erfolgen können.

Benutzeravatar
BodyBuilder
Beiträge: 844
Registriert: 07.06.2014

Beitrag von BodyBuilder » 18. Apr 2015 12:57

somebody hat geschrieben: Beispiel für eine der fachlichen Aussagen...
"... 90 Prozent der Veganer ... Vitamin B12-Mangel...
http://www.onmeda.de/g-medizin/vitamin- ... -1388.html

Es kann entgegen gehalten werden, dass in dieser und anderen Quellen keine Details zur Methodologie veröffentlicht wurden und dass prinzipiell keiner nicht selbst gefälschten Statistik geglaubt werden sollte
Eine mit guter Methodologie durchgeführte Studie zu diesem Thema würde mich ja schon sehr interessieren, aber so wie es aussieht, gibt's bisher entweder tatsächlich gar eine oder sie ist so gut versteckt, dass ich sie nicht finde.

Die auf Onmeda.de angeführte "Statistik" klingt für mich einerseits sehr unglaubwürdig, andererseits fehlt mir belastbares 'Gegenmaterial' zu der dort genannten Statistik.

Mein "Eindruck", basierend auf meiner eigenen Beobachtungen und diversen Internet-Diskussionen ergibt folgende Abschätzung:
20% nutzen ein hochdosiertes B12-NEM. (>200µg/Tag)
40% nehmen ein niedrig dosiertes B12-NEM oder suchen sich zumindest bewusst mit B12 angereicherte Lebensmittel aus. (<200µg/Tag)
20% vertrauen auf eine vermeintliche "B12-Zufuhr", die wissenschaftlich betrachtet leider völlig unwirksam ist (z.B. B12-Analoga) oder vertrauen auf Esoterik. (<1µg/Tag)
20% nehmen keinerlei Rücksicht auf B12 (<1µg/Tag)

Die beiden letzten Gruppen dürften also diejenigen sein, bei denen die B12-Mangel-Quote wirklich sehr hoch sein kann.
Bei diesen beiden Gruppen könnte ich mir "90% hat Mangel" durchaus vorstellen.

In der ersten Gruppe (>200µg/Tag) sollte der Anteil Leute mit B12-Mangel extrem niedrig sein: nahezu 0%.

In der zweiten Gruppe (<200µg/Tag) dürfte es zwar schon einen größeren B12-mangel-Anteil geben, als in der Hochdosis-Gruppe (>200µg/Tag), aber für die Mehrheit dieser Leute (meine Vermutung: ~80%) sollte diese B12-Zufuhr auch ausreichend sein.

Aus meiner selbst gefälschten Vermutung-Statistik würde sich errechnen, dass ca. 20%+0.8*40% = 52% der vegan lebenden Bevölkerung ausreichend mit B12 versorgt sein müsste.

Leider ist meine Berechnungsmethode auch auf völlig unwissenschaftlich ermittelten Daten basierend. Obwohl ich diese Statistik regelkonform selbst "gefälscht" habe, traue ich ihr nicht so recht.
Hat von euch jemand verlässlichere Daten irgendwo gefunden?

---------------------------------

Zurück zum Thema "Kinder vegan ernähren".

Dass es aus Sicht der Nährstoff-Versorgung sehr gut möglich ist, ein Kind absolut vollwertig vegan zu ernähren, steht für mich anhand der Datenlage völlig außer Frage.

Aaaaber: "Möglich sein" und "typischerweise auch gemacht werden" sind leider zwei ganz verschiedene Dinge.

Bei Kindern muss halt doch noch intensiver auf weitere Nährstoffe geschaut werden als bei Erwachsenen:
Fettsäureprofile (insbesondere DHA), Calcium, Optimierung der Eisenresorption, B-Vitamine, Jod usw. müssen bei Kindern wohl noch bewusster auf die Optimalwerte gebracht werden als bei Erwachsenen. Nur einfach so vor sich hin Kinder locker flockig vegan zu ernähren wäre ansonsten schon grob fahrlässig.

Wer sich selbst vegan ernährt, sollte sich mit Ernährung schon etwas besser auskennen als die Durchschnittsbevölkerung.

Wer ein Kind vegan ernährt, sollte sich mit Ernährung schon VIEL besser auskennen als die Durchschnittsbevölkerung.
Das ist leider oft nicht der Fall. :(

Abseits der Nährstoff-Thematik ist das vegane Ernähren eines Kindes auch kein einfaches Thema.
Natürlich wird ein Kind, sobald es das Kindergartenalter erreicht, mit Tierprodukten konfrontiert werden.
Da würde ich es so halten, dass es zu Hause eben nur Veganes gibt und das Kind außer Haus eben auch Tierprodukte als Option nutzen/essen darf. Das Kind ist halt nun mal eine eigene Person für sich selbst und mit "Fürsorgepflicht für das Kind" lässt sich dessen "erzwungene Veganität" auch schlecht begründen.

Antworten