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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 19. Mär 2015 16:35

Wichtigkeit (oder meinetwegen "Relevanz") und Qualität sind nicht dasselbe. es Bücher, die ich für fürchterlich halte, ihre "Relevanz" absprechen würde ich ihnen deswegen aber noch nicht (naheliegendes Beispiel für Deutschland: "Mein Kampf").

Lantha hat geschrieben:Also bitte, mit so einer Position ist der Unterschied zwischen - um mal ein krasses Beispiel zu nehmen - dem Landser und Im Westen nichts Neues bloßer Geschmack.
ja richtig. welches von beiden man lieber mag ist im Grunde erst einmal nur eine Geschmacksfrage.
Lantha hat geschrieben:Die Tatsache, dass mein Opa den Landser mit Begeisterung zum Frühstück gelesen hatte, macht daraus auch keine Weltliteratur.
siehe den anderen Abschnitt: ob etwas "Weltliteratur" ist, ist für die Qualität doch nicht wirklich von Belang.


(so ist imo bspw. keine Komposition von Mozart so gut wie das "Start Today" Album von Gorilla Biscuits 8-) , "Saga" von Tobias Hülswitt letztlich ein besseres Buch als "Die Bibel"* - sorry Jesus! ;) - und "Con Air" ein besserer Film als "Citizen Kane")


edit: "Die Bibel" hingegen ist z.b. mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit das bedeutendere Werk.
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Murphy
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Beitrag von Murphy » 19. Mär 2015 16:53

Die Existenz von Geschmacksfragen habe ich nie bestritten. Du hingegen verklärst jede objektive Bewertung zur Geschmacksfrage, denn du schreibst:
das ist doch nunmal so ein "pet peeve" von mir, das in Geschmacksfragen keine "objektive" Beurteilung möglich ist

Lassen wir mal die Weltliteratur weg - ich formuliere um: Meinst du, dass der Landser und Im Westen nichts Neues in derselben qualitativen Liga spielen und die Unterschiede zwischen beiden eine REINE Geschmacksfrage sind?
ja richtig. welches von beiden man lieber mag ist im Grunde erst einmal nur eine Geschmacksfrage.
Klar, was man lieber mag! Das habe ich auch geschrieben - und eben, dass ich es etwas ironisch finde, die objetiv eindeutig (!) schlechtere Serie mehr zu mögen.
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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 19. Mär 2015 17:13

da drehen wir uns im Kreis. "House of Cards" ist für mich "objektiv" nicht schlechter, sondern höchstens "subjektiv".


zur ersten Frage: da ich beides nicht gelesen habe, kann ich deren Qualität nicht beurteilen.
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Beitrag von Dschowi » 19. Mär 2015 17:33

Für mich ist Chuck definitiv eine der coolsten Serien.

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 19. Mär 2015 17:44

Jetzt Vergleich doch einfach mal einen Tony Soprano mit einem Frank Underwood.

Frank Underwood ist kein wirklich tiefer Charakter: Er einfach nur karrieregeil, geht dabei über Leichen, und nutzt sein exzellentes Redetalent, um alle und jeden rumzukriegen. Schau dir die Filmgeschichte an, und du wirst sehen: solche Charaktere gibt es zu Hauf und sie überraschen niemanden, nicht einmal im amerikanischen Kongress. Viel mehr ist das der Ort, an dem man sie noch am ehesten erwartet. Er ist das seriencharaktergewordene Schema-F-Modell eines sozial angepassten Psychopathen. Gut, mit Mord-Sahnehäubchen - uuuuh, what a twist.

Nimm nun Tony Soprano: Ein extrem zwiespältiger und uneindeutiger Charakter. Einerseits hat er keine Skrupel, im Geschäftsleben alle zu töten, die ihm ans Leder wollen - dann aber kümmert er sich fast rührend um seine Familie, gerade seine Mutter, obwohl diese ihn piesakt und hänselt. Das Geschäft hat er, zumindest oberflächlich, im Griff, aber in der Familie versagt er völlig - obwohl die für ihn alles bedeutet. Er kann nicht treu sein, seine Tochter hasst ihn, seine Frau ist frustriert. Das Geschäft wird zunehmend schwerer, sodass er permanent überlastet ist, wegen seiner Schwindelanfälle eine Therapeutin besuchen muss und Antidepressiva schluckt. Nur um mit der Gefahr zu leben, dass er damit entdeckt wird und sowohl Status als auch Versehrtheit riskiert. Es ist faszinierend, wie dieser Charakter Erfolg und Misserfolg vereint.

Hätte David Fincher die Sopranos geschrieben, dann wäre Tony ein Godfather im Berserkermodus, der spätestens Ende der zweiten (sic!) Staffel King der New Jersey-Unterwelt wird und sich bei seiner Therapeutin höchstens Aufputschmittel schnorrt, um in seinem Harem ein halbes Dutzend Frauen an einem einzigen Abend flachlegen zu können. Dabei wäre aber nie eine objektiv so herausragende Serie wie die Sopranos herausgekommen. Period.
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ClaireFontaine
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Beitrag von ClaireFontaine » 19. Mär 2015 20:28

Nicht schlecht, Lantha. :up: Ich setz dann mal die Sopranos auf meine Liste :mg:

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Murphy
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Beitrag von Murphy » 20. Mär 2015 00:21

:*: Hast meinen Segen bezüglich der Sopranos. Wie gesagt, ICH habe abgebrochen. Diese Serie ist inkompatibel zu mir.
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Curumo
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Beitrag von Curumo » 20. Mär 2015 00:36

Bleib klassisch, Lantha...

Aber:
:up: @Claire
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and the dream came true

M&L
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Beitrag von M&L » 23. Mär 2015 16:54

Habe angefangen White Collar zu gucken. Es fängt etwas lahm, unspektakulär und vorhersehbar an, entwickelt sich aber nach 4-6 Folgen zu einer unglaublich spannenden Serie.
¯\_(ツ)_/¯

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untitled
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Beitrag von untitled » 23. Mär 2015 21:34

Ich hab zuletzt Borgen gesehen. Richtig großartig. Schade, dass ARD und ZDF sowas nicht hinbekommen :|
Spoiler: Life is hard. And sad.
- John Green

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