Familie

Schwangerschaft, Kinder & Familienleben
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Vampy
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Beitrag von Vampy » 1. Jul 2016 17:40

ja seid ihr denn etwa keine Hipster?
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Nullpositiv
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Beitrag von Nullpositiv » 1. Jul 2016 20:26

Spielt ihr wieder mit den Spammern?
Be the nation russian propaganda says you are.

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 1. Jul 2016 20:28

es ist nur ein Spammer. und veganer. also da wird man ja wohl noch dürfen...?
Think, before you speak - google, before you post!

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Sodakrul
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Beitrag von Sodakrul » 16. Nov 2016 22:33

Meine Familie stand ebenfalls kritisch meinen Entschluss vegan leben zu wollen gegenüber.
Zuerst fragte man mich nach den Beweggründen, und egal wie gut ich es formulierte es kam immer ein Veto rein.
"Es ist ja wissenschaftlich erwiesen, dass Milch Kalzium liefert, darum heißt es ja überall "got Milk"?
Unser Nachbar hat auch Schweine, die leben nur in anderen Ländern so schlimm, Veganer sind nur aufmerksamkeitsgeil und folgen dem Hipster Trend, wo willst du dein Protein herbekommen? Nährstoffmangel? Du wirst da eh nur Chemie futtern, Fleisch ist mein Gemüse etc."
Und dann hieß es plötzlich lass uns in Ruhe mit deinen Mist.

Die Großeltern meines Vaters führen eine Familienschlachterei...
Dieses Jahr Grillen war Alptraum.
Jeder ballert sich Bratwurst und Co. auf den Grill und ich habe es mal mit Tofu und Paprika probiert, schon war ich der Freak, Baumknutscher und die Schwuchtel :?:

Vorletzte Woche hatte meine Großmutter Geburtstag und es gab ein Essen für die Verwandtschaft.
Davon mal abgesehen, dass da Kohlrouladen, Steaks, Chicken Wings und Würstchen aufgetischt wurden gab es auch Gemüse und Brokkoli.
Das Gemüse wurde in Butter gekocht...und als der Brokkoli einmal rumging und sich jeder ein Stück abgeschnitten hat, war er am Ende getränkt mit Soße Hollandaise :( Habe dann halt nichts gegessen.
Gab einen fetten Aufstand und man hat mir die Kuhwiese vorgeschlagen.
Und mein dümmliicher Onkel mit seiner massiv fetten Plautze hat dann so übertrieben gestöhnt vor Geschmack, als er sich das Steak reingetopft hat und sagte so "leckeres kleines Kalb, du weißt garnicht auf was für eine Lebensqualität du verzichtest!"
"Ich bin auch Vegetarier. Also secondhand versteht sich.Die Kuh isst das Gras, ich esse die Kuh."

Zum Glück kann ich mich alleine ernähren.

Unerträglich, aber ich versuche damit klarzukommen ^^

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Zombie
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Beitrag von Zombie » 17. Nov 2016 10:10

also bei solchen Provokationen würde ich richtig raushauen. "Sag mal schmeckst du die Antibiotika und Hormone eigentlich aus dem Fleisch raus?"

Dann auch n paar Flyer auslegen mit dem Schwein und dem Spruch "Noch Pommes dazu?"


Dann so "Mensch wie ein wildes Tier. Das kann auch nicht aufhören andere Lebewesen zu töten weil es nicht den IQ eines Menschen hat"

Irgendsolche Sprüche würden von MIR schon kommen. "Zählst du das Cholesterin eigentlich? Bei Tieren ist es ja anders, die scheiden das ja aus aber beim Menschen...naja ich weiß nicht."

"Kommt ja auch immer drauf an WIE man stirbt. Gesund durch Aussschalten oder krank durch langes hinvegetieren an Maschinen mit irgendwelchen Krankheiten wie Krebs oder so. Hätt ich keinen Bock drauf"

"Sieht ja aus wie bei Rauchern und Alkoholikern. Die können sich auch nicht von ihrer Sucht lösen obwohl sie wissen das es nicht gesund ist"

"Achso meint ihr eigenlich das Carnis keine Mangelerscheinungen haben und die Supplementindustrie nur von den paar verrückten Veggies existieren kann? Wie paßt das denn zusammen?"

Bei mir ist das so wenn ich mit Family esse sag ich immer "Oha geiles Essen. Ich bin dann ja wieder 1 Tag näher am Tod. Im Gegensatz zu dir 1 Woche :-)"
“Life is one big road with lots of signs. So when you riding through the ruts, don't complicate your mind. Flee from hate, mischief and jealousy. Don't bury your thoughts, put your vision to reality . Wake Up and Live!” (B. Marley)

katjes
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Beitrag von katjes » 17. Nov 2016 10:31

@ Zombie:
aber vegan bedeutet ja nicht gesünder

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Scyza
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Beitrag von Scyza » 17. Nov 2016 10:32

Sodakrul, was du da beschreibst ist echt extrem... umsomehr, da es deine eigene Familie ist, die dich so behandelt. Ich glaube fast, dass es in so einem Fall auch nicht viel bringt, mit cleveren Sprüchen zurückzufeuern oder den Leuten Flyer unterzujubeln, das würde eher für noch mehr Reibereien sorgen... ich persönlich würde mich vermutlich einfach von Familienveranstaltungen fernhalten, wenn man mir derart feindselig begegnen würde.

So oder so, ich wünsche dir viel Kraft, das durchzuhalten.

LG

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Gruftmoggele
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Beitrag von Gruftmoggele » 17. Nov 2016 11:12

Ich glaube es geht eher darum, dass man für sich selbst die Art und Weise findet, wie man damit umgehen möchte. Es gibt ja die einen die sagen, dass das stille Vorleben und die bewussten Provokationen zu ignorieren besser ist, und dann diejenigen die eher mit Argumenten dagegen ballern.
Ich selber hab wahrscheinlich auch genug Argumente um mich zu wehren, aber ich mache es z.B. seltenst, weil es nicht meine persönliche Art ist. Es würde unauthentisch rüberkommen, wenn ich persönlich auf einmal übermäßig "laut" werden würde. Auch wenn ich damit vielleicht mehr Aufmerksamkeit bekommen würde.

In einer sachlichen Diskussion ohne Stammtischgelaber ist es aber wieder ein anderes Thema.

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 17. Nov 2016 19:10

zumal zumindest diese Aussagen:
Zombie hat geschrieben:Sag mal schmeckst du die Antibiotika und Hormone eigentlich aus dem Fleisch raus?
Zombie hat geschrieben:mit irgendwelchen Krankheiten wie Krebs oder so. Hätt ich keinen Bock drauf
Zombie hat geschrieben:Sieht ja aus wie bei Rauchern und Alkoholikern. Die können sich auch nicht von ihrer Sucht lösen obwohl sie wissen das es nicht gesund ist
Zombie hat geschrieben:Ich bin dann ja wieder 1 Tag näher am Tod
aus meiner Sicht sehr fragwürdig sind. Antibiotika und Hormone sind nicht zwingend im Fleisch, man kann sie nicht schmecken und sind - für mich - nicht primäres Motiv für vegane Ernährung. Veganismus mit "Krebsvermeidung" in Zusammenhang zu bringen halte ich für unhaltbar und polemisch, genauso wie mit Suchterkrankungen.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Ars
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Beitrag von Ars » 18. Nov 2016 08:56

Sodakrul hat geschrieben:Meine Familie stand ebenfalls kritisch meinen Entschluss vegan leben zu wollen gegenüber.
Zuerst fragte man mich nach den Beweggründen, und egal wie gut ich es formulierte es kam immer ein Veto rein.
...
Es tut mir leid, dass das bei dir so schwierig ist. Ich kann dir nur von meinen eigenen Widerständen berichten im Prozess meiner veganen Kinder und mir. Ich fand das zu Beginn auch ein No-Go, als sich meine Kinder vegan ernähren wollten. Ich lehnte es rundweg ab. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, hatte das Ganze mehrere Aspekte.

- Einerseits fühlte ich mich überfordert. Ich koche seit Jahren, weiss wie ich was mache und nun soll ich alles über den Haufen werfen, soll einen Zusatzaufwand betreiben?
- Echte Sorge, ob sie alles bekommen, was sie benötigen. Man hört ja so viel...
- Auch etwas "beleidigt/getroffen" sein: ihr mögt nicht mehr, was ich euch koche. Dabei ist es doch mein "Job" euch gut zu ernähren. Und ihr sagt nun, dass das was ich da bringe nicht gut ist für euch, ekelt euch sogar davor?

Reden wir mal nicht von dem Onkel, der nach deiner Erzählung etwas prollig klingt, sondern von deiner Oma und deinen Eltern. Widerstand kann auch aus Unsicherheit gründen. Viele Traditionen laufen über ein gemeinsames Essen, respektive sind von einem gemeinsamen Essen begleitet. Derjenige/diejenigen die das vorbereiten haben viel Liebe und Zeit hineingesteckt und wenn es den Leuten - aus welchen Gründen auch immer - nicht schmeckt, dann löst das ein negatives Gefühl aus.

Ich will nicht behaupten, dass das nun genau so ist. Aber möglicherweise spielen diese Dinge bei den Teilen deiner Verwandtschaft, die dir wichtig sind, mit? Wenn dem so ist, hilft Geduld und Aufklärung vielleicht damit ihr einen guten gemeinsamen Weg findet? Vielleicht vor einem Anlass sich bei dem melden, der für das Essen verantwortlich ist und entweder Mithilfe anbieten oder versuchen zum Vorneherein zu steuern? Dein Brokkoli ist immer so lecker Oma, aber ich würde ihn noch viel lieber essen, wenn er ohne Butter wäre. Könntest du vielleicht ein Stück vorher wegstellen?

Genau dieses Gefühl des "ich will meine Kinder umsorgen, ich will, dass sie sich wohl fühlen", hat letztlich dazu geführt, dass ich mich darauf eingelassen habe. Und sowohl Eltern als auch Grosseltern wollen in der Regel genau das: umsorgen. Das sollte man versuchen positiv zu nutzen und wenn das dann nicht hilft, kann man immer noch auf Konfrontationskurs gehen.

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