Inscius hat geschrieben: Mehr sage ich gar nicht, aber seit 9/11 tue ich mich schwer zu glauben, was ich glauben soll [...]
V-Partei³
- Kim Sun Woo
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Sprache und die Bedeutung von Wörtern erschöpft sich nicht nur in geschriebenen, verbindlichen Wörterbüchern. Es gibt auch eine gesprochene Sprache und die können Wörterbücher nie ganz einfangen.Palmesel hat geschrieben: Für die deutsche Sprache gibt es ein Buch, das die allgemeingültigen Definitionen der Wortbedeutungen (so weit es keine wissenschaftliche Fachbegrifflichkeit betrifft) enthält: den Duden.
Ich würde es schon relativierend nennen, wenn man mit dem Hinweis auf Smartphones zum Ausdruck bringen möchte, dass die Flüchtenden es doch gar nicht so schwer haben. Alle Flüchtenden zu Muslim*innen zu erklären oder Christ*innen gegen Muslim*innen auszuspielen ist auch nicht gerade ein Ausdruck emanzipatorischen Denkens.Palmesel hat geschrieben: Herzlichen Dank für den Link! Ohne zu detailliert zu werden, stimme ich zu, dass er tatsächlich eine Rechtslastigkeit Dahlkes bezeugt, etwa entsprechend der Position der Union. Herabwürdigung von Flüchtlingen, Menschenverachtendes oder Relativierung der Situation der Geflüchteten kann ich nicht erkennen, wohl aber eine unangemessene Würdigung von rechtsgesinnten Überfremdungsängsten.
Also Boris Palmer auf jeden Fall. Ansonsten können Parteien nicht auf ihre Mitglieder reduziert werden. Dem Prinzip nach sind die Grünen nicht rechtsoffen. Ich würde den Begriff auch in der politischen Sphäre anders verwenden.Palmesel hat geschrieben: Dazu eine weitere Frage puren Interesses: nennst Du auch die Grünen (gehen in SH gerade mit der Union in Koalition) "rechtsoffen"?
Ich denke in der Beurteilung dieser Narrative sind wir gleicher Meinung. Dahlke versucht zwar, selbst kein zitierbares Statement in dieser Richtung zu machen, aber seine Fragen und Auslassungen zeigen die Richtung deutlich genug. Dass er allerdings keine direkt verächtlichen Formulierungen wählt, erscheint mir nicht rhetorisch, sondern seinem Charakter entsprechend: er ist kein Menschenfeind gegen irgendjemanden, er ist aber wohl leichtgläubig.Inscius hat geschrieben:Ich würde es schon relativierend nennen, ...
Aber die V-Partei³ ist doch - formal jedenfalls - genau so eine Partei, wie die Grünen. Wenn Dahlke pegidistisch ist, dann ist es die ganze Union auch, und eine Partei, die mit ihr in Koalition tritt, genauso "rechtsoffen", wie die V-Partei³ für ihre Annäherung an Leute wie Dahlke. Auch im Parteiprogramm der Grünen gibt es keine "Brandmauer gegen rechts". Und es gibt viele wie Boris Palmer in den Reihen der Grünen - Niedersachsen war mir als ehemaligen Grünen keine große Überraschung.Inscius hat geschrieben:Also Boris Palmer auf jeden Fall. Ansonsten können Parteien nicht auf ihre Mitglieder reduziert werden. Dem Prinzip nach sind die Grünen nicht rechtsoffen. Ich würde den Begriff auch in der politischen Sphäre anders verwenden.
Dankeschön!illith hat geschrieben:Sie => Psiram-Forum
Formal, ja. Aber nicht reell. Die Grünen sind viel breiter aufgestellt, haben viel mehr Mitglieder, sind in Regierungsverantwortung und haben eine Geschichte. Die V-Partei reduziert sich auf ein paar Personen. Das Hofieren der Führenden der Partei mit Hildmann, Dahlke, Rütting usw. ist ganz anders zu bewerten als in einer etablierten Partei. Übrigens mache ich ihnen da kaum einen Vorwurf. Den Mitgliedern erst recht nicht. Sie gehen einfach der "Hauptsache-für-die-Tiere!"-Attitüde auf den Leim.Palmesel hat geschrieben: Aber die V-Partei³ ist doch - formal jedenfalls - genau so eine Partei, wie die Grünen. Wenn Dahlke pegidistisch ist, dann ist es die ganze Union auch, und eine Partei, die mit ihr in Koalition tritt, genauso "rechtsoffen", wie die V-Partei³ für ihre Annäherung an Leute wie Dahlke. Auch im Parteiprogramm der Grünen gibt es keine "Brandmauer gegen rechts". Und es gibt viele wie Boris Palmer in den Reihen der Grünen - Niedersachsen war mir als ehemaligen Grünen keine große Überraschung.
Na prima - ein hoch dem Traditionalismus - wohin sind nur die guten alten Zeiten, als es nur drei Farben im Parlament gab - und zwar die Nationalfarben?Inscius hat geschrieben:Formal, ja. Aber nicht reell. Die Grünen sind viel breiter aufgestellt, haben viel mehr Mitglieder, sind in Regierungsverantwortung und haben eine Geschichte.
Die Grünen hatten in ihrer Gründungsphase Pädophiliebefürworter in ihren Reihen - da ist das "Hofieren" (soll was sein, btw? insb. mit Hildmann gibt das keine Kooperationen, von denen ich wüsste) von Dahlke und Rütting tatsächlich etwas völlig anderes. Aber zu einer angemessenen Bewertung braucht es natürlich auch eine Beschäftigung mit Hintergründen...Inscius hat geschrieben:Die V-Partei reduziert sich auf ein paar Personen. Das Hofieren der Führenden der Partei mit Hildmann, Dahlke, Rütting usw. ist ganz anders zu bewerten als in einer etablierten Partei.
Wie generös - sie sind halt nur zu dumm... sind sie aber nicht. "Hauptsache-für-die-Tiere"-Attitüde ist hier leider unsinnig benutzt. "Hauptsache-für-die-Tiere!" ist einen Unterform von "der Zweck heiligt die Mittel" und als Kritik nur brauchbar, wenn diese Mittel zweifelsfrei kritikwürdig sind. Aber ich verstehe das - wenn man antivegane Narrative übernimmt, weil sie sich einfach schön diskreditierend anhören, dann kommt es auf bedachte und sinnhafte Formulierungen nicht an, das ist ja so üblich.Inscius hat geschrieben:Übrigens mache ich ihnen da kaum einen Vorwurf. Den Mitgliedern erst recht nicht. Sie gehen einfach der "Hauptsache-für-die-Tiere!"-Attitüde auf den Leim.
Dass "Hauptsache-für-die-Tiere" zu einer solchen Worthülse verkommen ist für alle, die Worte nicht hinterfragen, liegt daran, dass die Formulierung von antiveganen Gruppen gekidnappt und zu einem Kampfbegriff polemischer Propaganda umfunktioniert wurde. Ursprünglich, und da noch im ehrenwerten Sinne benutzt, richtete sich die Formulierung als Kritik gegen Aktivisten und Veranstalter, die Gruppen und Menschen Raum gaben, welche den Tierschutz als Deckmantel oder Medium für ihre faschistoiden Inhalte benutzen, und sich eben mit diesem Wort zu rechtfertigen versuchten.
Es ist überdeutlich: hier passt es ganz und gar nicht hin, wenn man mit wachem Verstand formuliert.
Die Grünen sind ebenso wenig rechtsoffen, wie die V-Partei. Selbst die Formulierung im Grundsatzprogramm der Linken,Akayi hat geschrieben:Nicht? Es würde mich nun nicht wundern, aber so ganz glaube ich diese Geschichte der rechtsoffenen Grünen nicht.
ist keine valide "Brandmauer gegen rechts". Ein Formulierung in einem Programm kann nicht gegen rechts abgrenzen, sondern die Gesinnung der Menschen, die für eine Partei Politik machen tut es, oder eben nicht. Und dahingehend ist auch die V-Partei ohne Fragezeichen eine linke Partei.Wir gehen aus von den Traditionen
der Demokratie und des Sozialismus,
der Kämpfe für Menschenrechte und
Emanzipation, gegen Faschismus und
Rassismus, Imperialismus und Militarismus.
Keine Ahnung, wie das aus meinem Satz hervorgehen soll.Palmesel hat geschrieben:Na prima - ein hoch dem Traditionalismus - wohin sind nur die guten alten Zeiten, als es nur drei Farben im Parlament gab - und zwar die Nationalfarben?
Die Pädophilen in den Gründungsjahren der Grünen relativieren nicht das, was die V-Partei tut. Übrigens bin ich kein Grüner. Du musst mich also nicht davon überzeugen, dass de Grünen kaum was taugen.Palmesel hat geschrieben:Die Grünen hatten in ihrer Gründungsphase Pädophiliebefürworter in ihren Reihen - da ist das "Hofieren" (soll was sein, btw? insb. mit Hildmann gibt das keine Kooperationen, von denen ich wüsste) von Dahlke und Rütting tatsächlich etwas völlig anderes.
Sie sind politisch unerfahren. Und man kann ihnen daraus keinen Vorwurf machen.Palmesel hat geschrieben:Wie generös - sie sind halt nur zu dumm... sind sie aber nicht.
Das sehe ich nicht so. Zudem sehe ich keine Grundlage, anzunehmen, der HFDT-Vorwurf käme ursprünglich aus antiveganen Kreisen. Ja, es ist eine Unterform des Satzes "Der Zweck heiligt die Mittel". Und? Das ist genau das, was ich der V-Partei unterstelle.Palmesel hat geschrieben:"Hauptsache-für-die-Tiere"-Attitüde ist hier leider unsinnig benutzt. [...]
Deutlicher kann man sich in einem Parteiprogramm nicht gegen rechts abgrenzen.Palmesel hat geschrieben:Selbst die Formulierung im Grundsatzprogramm der Linken [...] ist keine valide "Brandmauer gegen rechts".
Das ist richtig. Aber Parteiprogramm werden nicht sinnlos beschlossen. [/quote]Palmesel hat geschrieben:Ein Formulierung in einem Programm kann nicht gegen rechts abgrenzen, sondern die Gesinnung der Menschen, die für eine Partei Politik machen tut es, oder eben nicht.
Ist sie nicht, da sie nicht kapitalismuskritisch/antikapitalistisch ist. Die V-Partei ist eine bürgerliche Partei der Mitte. Es gibt nur eine nennenswerte linke Partei in Deutschland und die dümpelt bei 8% herum.Palmesel hat geschrieben:Und dahingehend ist auch die V-Partei ohne Fragezeichen eine linke Partei.
Genau das ist der Knackpunkt - welche Mittel sollten das sein? Was tut die V-Partei denn, das indiskutabel wäre? Das kann ich nicht erkennen.Inscius hat geschrieben:,Das sehe ich nicht so. Zudem sehe ich keine Grundlage, anzunehmen, der HFDT-Vorwurf käme ursprünglich aus antiveganen Kreisen. Ja, es ist eine Unterform des Satzes "Der Zweck heiligt die Mittel". Und? Das ist genau das, was ich der V-Partei unterstelle.
Der HFDT-Vorwurf ist auf Antivegan-Seiten ein sehr beliebtes Narrativ. Er mag daher nicht stammen, aber ist indes erfolgreich entführt und seines Inhalts beraubt worden - so ist meine Wahrnehmnung.