Frieden finden inmitten all dem Tierleid

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
Sphinkter
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Frieden finden inmitten all dem Tierleid

Beitrag von Sphinkter » 17. Mai 2018 10:55

Hallo,
hat jemand für sich einen Weg gefunden, inmitten all dem Tierleid und Elend und Ignoranz, seinen Frieden zu finden und keinen Hass zu verspüren?
Neben all der Ignoranz, regt mich am Meisten die Banalität auf, wie Tierprodukte dargestellt werden. Erst gestern in einem "lustigen" Werbespot eines Supermarkt..."dem Rippchen gehtes gut"...oder andere dümmliche Werbung von Fast Food Ketten, alles auf witzig und banal gemacht. Oder Sprüche beim Grillen "Für Veganer haben wir nur die Kohlen"....oder "Darf ich mal das vegane probieren?" und dann das Gesicht verziehen...so schlecht kann es nicht schmecken, dient nur als Provokation.
Eine kleine Auswahl.... daher wer hat Wege (ausser Verdrängung und Sarkasmus) gefunden, seinen Frieden mit dieser Tierausbeuter Welt zu schließen, die sich wahrscheinlich auch nicht großartig ändern wird?

Balthazar2026
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Beitrag von Balthazar2026 » 17. Mai 2018 12:47

Ein hoch auf
Sphinkter hat geschrieben:Verdrängung und Sarkasmus
die Lösung und die Ursache all unserer Probleme.

Auch wenn ich viel Verständnis für die Unfähigkeit zur Reflektion und Selbstkontrolle aufbringen kann bringt einen doch am Ende doch wieder bewusste Gedanken an die Engstirnigkeit und Ignoranz
die einen umgibt auf die Palme.
Wäre ich nichtso ein ausgeprägter Misanthrop würde ich ja an der Menschheit zweifeln ...das erübrigt sich so allerdings.

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illith
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Beitrag von illith » 17. Mai 2018 15:41

kann ich dir leider nicht helfen - ich werde im Schnitt immer wütender.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 17. Mai 2018 18:27

Schlimm, ich auch.

Sabotagehase
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Beitrag von Sabotagehase » 17. Mai 2018 19:42

Kp wie man das machen soll, ich kanns auch nicht... nur ein Tipp, der mir gerade einfällt: egal wie schwer es ist, in einer welt mit dingen zurecht zu kommen die jeder "tolerante" mensch als "meinung des anderen" bezeichnen würde, man selber aber hart verwerflich findet, suche dir irgendeinen weg damit umzugehen aber versuche nicht so zu werden, wie der rest. das klingt jetzt vlt bescheuert weil du bst ja offensichtlich anders als zb fleischesser und unterstützt das tierleid nicht aber mir fällt das selber an mir auf. ich arbeite gerade zugegebenermaßen mit tieren, sie werden zwar nicht zur produktion von lebensmitteln genutzt, nicht geschlachtet usw, abgesehen von den paar eern die hühner nunmal legen aber ich sehe es selbst da, dass ich damit nicht konform gehen kann. Den Tieren geht es auf dem gelände dort bis auf einige ausnahmen so gut wie es ihnen gehen kann, wenn man den aspekt außer acht lässt, dass ich tiere einsperren nicht mit mir vereinbaren kann. Ich sehe jeden tag die Tiere aber va die Menschen, die mit ihnen umgehen. Fleischesser. Fleischesser, die mit Tieren auf dem Bauernhof aufgewachsen sind. Dann heißt es acuh mal "ja is halt so". Wenn ein Huhn stirbt, denke ich, ok, scheiße, hat niemand kommen sehen und jedes Lebewesen stirbt einmal. Aber wenns nach dem zigsten Huhn mit der selben Symptomatik immer noch allen Entscheidungsträgern egal ist, finde ich das zum kotzen. Dann erfahre ich, Hennen dürfen nichtmal behandelt werden weil Antibiotika ins Ei gehen, Verbraucherschutz vor Tierschutz. Toll. Immer dieses "is halt nur ein Huhn" und das jeden tag, irgendwann ist man selber so abgestumpft dass es einen nicht mehr berührt. Musste erst die Erfahrung machen, dass meine eigens ausgerüteten Küken verreckt sind, ich weiß nicht genau was die ursache war, aber sie hatten keine Lampe mehr dort und ich schätze sie haben sich infolgedessen was eingefangen. Wer ein Tier "hat", und davon muss man bei vielen Tieren leider sprechen weil sie in der Freien Wildbahn alleine nicht mehr Lebensfähig sind (Huhn und Fuchs...), also ein Lebewesen, für das man die Verantwortung tragen muss weil es das selbst nicht kann und um das man sich kümmern muss, dann sehe ich es einfach als verdammte Pflicht das auch wirklich gut zu tun.... und ich finde es krass das bei mir, die ich vegan lebe, die sich nichtmal einen hund zulegen würde weil der mir nicht genug selbstständigkeit hätte um nicht gegen seinen willen zu handeln, das gebraucht hat um aus der "stumpfheit" des alltags "aufzuwachen"... verstehst du was ich meine? Ich bin grad wirklich am überlegen ob ich da kündigen werde, muss eh nurnoch bis september dort arbeiten aber die zwickmühle ob ich, als jemand dem es eben doch wichtig ist dass die dort vorhandenen tiere ein lebenswertes schönes leben führen, dort dann lieber noch bleiben soll oder diesen laden, in dem ich moralisch nicht arbeiten kann, dessen Werte ich nicht mit mir vereinbaren kann, hinter mir lassen soll...
also: das war jetzt vlt keine antwort auf deine Frage aber sofern du mal eine Findest, lass es nicht die sein die sich bei mir zeitweise "eingeschlichen" hat...

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RoadOfBones
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Beitrag von RoadOfBones » 18. Mai 2018 10:16

Ich persönlich habe meinen Freundeskreis soweit wie möglich dahingehend verändert, dass es viele Veganer sind, oder Leute, die Verständnis haben - sogar so viel Verständnis, dass sie auch mal einen veganen Kuchen backen.
Wenn es dann doch mal gesellschaftliche Ereignisse gibt, oder ein Essen mit Kollegen, sage ich entweder ab, oder beiße in den Apfel der Verdrängung. Das ist dann auch oft sehr anstrengend - deswegen fehlt mir oft die Lust zu sowas, vor allem, wenn man die Sprücheklopfer sieht.
Dann focussiere ich mich auf die Guten - dieses Forum hier, ein vegan arbeitender Landwirt, Leute, die mit Flüchtlingen arbeiten....
Und wenn man dann sieht, was da im Nahen Osten abgeht, bekommt man wieder Reiheritis ;-)
Hoffnung machen all die Organisationen um die vegane Idee herum, die vielen Filme, die gerade in den USA entstehen - leider nur in den USA - ich vermisse, dass sowas mal von Deutschland oder Europa ausgeht.... (Außer Hope for all)
Hoffnung machen die veganen Firmen, die wachsen und gedeihen. Usw., NGOs und Veranstaltungen,
Cube of truth, VSD am Sonntag in Stuttgart, VeggieWorld.... Ariwa, ProVeg, Albert-Schweitzer-Stiftung, Soko Tierschutz....
----------------
We live in an age of insanity and confusion - Our existence is senseless without direction - Yet these times of many changes offer us also big chances - To face the future escape our self-destruction by returning to our true values.

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illith
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Beitrag von illith » 18. Mai 2018 12:17

:heart:
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 23. Mai 2018 12:54

Ich hatte gedacht, mit buddhistischen Methoden mehr Frieden zur Thematik Tierleid zu finden. Mitgefühl mit allen Wesen. Wie will man aber mit einem Kindervergewaltiger, Tierquäler und Wissenschaftler der Tiere im Labor für Grundlagenforschung quält, Mitgefühl haben? Sicher will jeder Mensch Leiden vermeiden, aber warum sollte ich ihnen gerade Glück und ein Leben ohne Leid wünschen?
Mögen sie in der Hölle schmoren, fühlt sich passender an.

Auf der anderen Seite habe ich letztens einen interessanten Spruch gelesen. Dass Hass auf jemanden zu haben, um ihn damit zu strafen, so töricht ist, wie Gift einzunehmen, um eine andere Person zu vergiften.

Sprich, der Hass an dem ich mich selbstgerecht klammere, schadet ausschließlich mir, selbst wenn ich der Person hasserfüllt eine drüber ziehen würde.

gemüse
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Beitrag von gemüse » 24. Mai 2018 01:29

Vielleicht hilft es Dir, wenn Du etwas tun kannst, um Handlungen, die Du verabscheust, unwahrscheinlicher zu machen? Bei Tierversuchen fällt mir da zum Beispiel die Förderung alternativer Forschungsmethoden ein. Auf der Seite des Bf3R gibt's eine Liste von Organisationen, die sich damit beschäftigen: http://www.bfr.bund.de/de/linkliste-4277.html

Schenkste

Beitrag von Schenkste » 24. Mai 2018 11:38

Sphinkter hat geschrieben:Auf der anderen Seite habe ich letztens einen interessanten Spruch gelesen. Dass Hass auf jemanden zu haben, um ihn damit zu strafen, so töricht ist, wie Gift einzunehmen, um eine andere Person zu vergiften.
Da ist ganz viel wahres dran. Wer schon mal jemanden wirklich gehasst hat, also persönlicher als in deinem Fall eine gesichtslose Gruppe deren Handeln du verabscheust, der weiß wie sehr einen das mitnehmen kann. Man erwischt sich immer wieder dabei wie die eigene Aufmerksamkeit auf diesen Menschen fällt. So viel Negativität der man sich selbst aussetzt. Auf der anderen Seite ist es natürlich schwer sich so etwas schön zu reden.

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