Verschenktes Gesundheitspotential durch Rohkost-Vermeidung

Ernährung, Lebenswandel, Supplemente
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 27. Jun 2018 06:35

Dass es viele Rohkostgurus gibt, ist unbestritten. Um einen einigermaßen wissenschaftsbasierten Eindruck vom Sinn/Unsinn der Rohkost zu bekommen, hat mir dieses Buch sehr geholfen: https://www.amazon.de/Becoming-Raw-Esse ... coming+raw

Fazit: Zwar sind die bekannten Rohkostmythen allesamt Käse, aber dennoch kann eine "high raw" (d. h. überwiegend Rohkost) Ernährung sehr gesund sein. Kochkost komplett links liegen zu lassen hat keine weiteren Vorteile und schränkt den Speiseplan eher ein, da manche wertvollen Lebensmittelgruppen wie Hülsenfrüchte dann komplett wegfallen.

Kommt mir vor, als wäre deine Einstellung zu Rohkost "Wasch mich, aber mach mir den Pelz nicht nass." Gleichzeitig den Empfehlungen der oft esoterisch motivierten Rohkostgurus sowie denen der paranoiden Kritiker zu genügen wird dir nicht möglich sein; versuch' mal etwas Abstand zu gewinnen um zu merken, dass beide Extrempositionen gleichermaßen daneben sind.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 27. Jun 2018 08:49

Dass dies zwei verschiedene Paar Schuhe sind, ist klar. Die Problematik aber ähnlich.
Die Frage die sich mir daher stellt, vergebe ich Gesundheitspotential durch das Weglassen von Rohkost, da ich Null verlangen habe.
Die Meinung der US Ärztin, dass nur Rohkost Heilwirkung hätte, ist ja einfach mal ne Meinung.
Das durch das Kochen ggf. Mikronährstoffe reduziert werden, bestreitet sicher auch keiner.
Aber Mikronährstoffe heilen sehr wahrscheinlich keinen Lupus.
Sind dann wohl andere Substanzen gewesen, oder die Erwartungshaltung bzw. Placeboeffekt oder das Weglassen.

Wen es interessiert, hier


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somebody
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Beitrag von somebody » 27. Jun 2018 10:14

Potenzielle Kontamination/Schadstoffbelastung von Gemüse/Obst sollte IMO bedacht werden.

Allgemeiner Verzicht auf Rohkost stellt jedoch keine Lösung dar.

Wesentlicher Faktor ist IMO die landwirtschaftliche Qualität der Lebensmittel.

Von seriösen Erzeugerbetrieben unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse handwerklich einwandfrei erzeugte Ware ist tendenziell am geringsten belastet, das gilt sowohl für Bio als auch für Non Bio.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 27. Jun 2018 10:23

somebody hat geschrieben:Allgemeiner Verzicht auf Rohkost stellt jedoch keine Lösung dar.
Warum nicht? Welche Bestandteile von Rohkost sind denn absolut essentiell, und können auf gar keinen Fall weggelassen werden?

somebody und sphinkter, aus euren Posts klingt raus, dass ihr auf der Suche nach der "perfekten" Kostform seid, die gesundheitliche Vorteile maximiert und gleichzeitig alle Risiken minimiert. Von der prinzipiellen Fragwürdigkeit dieses Unterfangens ganz abgesehen mag es durchaus sein, dass diese imaginäre Wunderkost durchaus beträchtliche Rohkostanteile enthalten könnte.

Aber wenn man nach dem 80/20 Prinzip geht und sich mit einer Kostform zufrieden gibt, die "ziemlich" gesund ist aber mit Sicherheit keine Mängel verursacht, dann hat man wesentlich größere Gestaltungsspielräume, um seine Ernährung an individuelle Präferenzen sowie pragmatische Rahmenbedingungen anzugleichen. Und ich sehe nicht, dass Rohkost ein Pflichtanteil dieser 80/20 Kost ist.
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Beitrag von somebody » 27. Jun 2018 13:22

human vegetable, was ich mit der von Dir zitierten Aussage vermitteln möchte: Verzicht auf Rohkost schließt zwar einige Risiken aus, es verbleiben jedoch viele potenziell vorhandene, nicht hitzeempfindliche Schadstoffe.

Es ist natürlich richtig, dass nach einigen Meinungen auf Verzehr roher Lebensmittel verzichtet werden kann & dass wahrscheinlich keine wesentlichen gesundheitlichen Nachteile durch Verzicht auf Verzehr roher Lebensmittel eintreten. Jedoch ist ein Teil der Nährstoffe & der sekundären Pflanzenstoffe aus nicht mit Hitze behandelten Lebensmitteln wahrscheinlich besser für den Körper verwertbar. Auch empfehlen vorherrschende Meinungen einschließlich der von behördenähnlichen/behördlichen bzw fachlich anerkannten unabhängigen Institutionen einen Teil des Gemüses & Obstes roh zu verzehren.

In jedem Fall sollten qualitativ hochwertige Lebensmittel verzehrt werden.

Beispielsweise mir schmecken Paprika, Tomaten ... & gängige Obstsorten roh am besten.
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human vegetable
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Beitrag von human vegetable » 27. Jun 2018 14:40

OK, jetzt habe ich dich verstanden.

Wobei gerade Lycopin aus Tomatenprodukten durch Erhitzung wesentlich besser bioverfügbar wird... aber das ist weit jenseits von 80/20, und es schließt ja nicht aus, dass andere Mikros durch die Hitze zerstört werden.

Optimal wäre also ein sowohl-als auch, wobei das exakte Verhältnis von Rohkost zu Kochkost meiner Meinung nach ziemlich unerheblich ist.
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Beitrag von somebody » 27. Jun 2018 16:59

human vegetable hat geschrieben: Optimal wäre also ein sowohl-als auch
Vermutlich ja.

Hinzu kommen für einen Teil der sekundären Pflanzenstoffe sich widersprechende Ergebnisse von Studien etc.

ZB die wichtigen Xanthophylle (zB Astaxanthin, Lutein, Zeaxanthin) sind meines Wissens sehr hitzeempfindlich.

Tomaten werden in den meisten Haushalten wohl roh als auch erhitzt in der Alltagsküche verarbeitet.
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Erdbeerle
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Beitrag von Erdbeerle » 13. Jul 2018 08:45

Würde mich da auch nicht so stressen. ist Sicherlich die Ausnahme. Wird meist nur von den Medien gehypt, weswegen wir den Eindruck bekommen, dass die Gefahr sehr groß ist. Wenn es speziell um Sprossen geht, die lassen sich ja auch einfach selbst anbauen. Da kannst du dir dann zumindest sicher sein, dass alles okay ist. Hast du einen eigenen Garten, noch besser!

Kuka

Beitrag von Kuka » 17. Jul 2018 15:17

Sowas habe ich ja noch nie gehört..mache dir mal keine unnötigen Gedanken.

Basty

Beitrag von Basty » 31. Jul 2018 10:52

Ich sehe das nicht so.

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