Unverständnis und Beleidigungen

Allgemeine Fragen & Diskussionen zum Veganismus
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BenjiBob
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Unverständnis und Beleidigungen

Beitrag von BenjiBob » 9. Mär 2019 18:08

Hallo ihr :-)

Ich bin ganz neu und falls ich hier jetzt in den falschen Threat schreibe oder so (wie nennt man das, ihr wisst vermutlich was ich meine) dann tut es mir sehr leid. Nun zu meiner Frage bzw. meine Anregung. Den Veganismus habe ich seit diesem Jahr 2019 als "neujahresvorsatz" auch wenn ich es nicht so tituliert habe, begonnen. Klar, ist man anfangs immer unsicher und meist auch noch nicht so gut mit den Reaktionen seiner Umwelt vertraut, aber eine Sache ist mir gestern Abend bei einer Geburtstagsfeier aufgestoßen. Am Rande kam der Fakt zu Tage, dass ich nun vegan lebe. Da meine dann der Gastgeber, dass er gerne wüste, was ich denn so esse und woher ich natürlich meine PROTEINE bekomme :-D
Ich habe gemeint, dass man ja gut auf sowas wie Kichererbsen oder generell Hülsenfrüchte zurückgreifen kann. Daraufhin entgegnete er mir, dass es ja nicht sein kann, dass man Hülsenfrüchte isst, weil diese ja eher aus wärmeren Ländern importiert werden müsse. Ja, diese Aussage ist korrekt und ich habe gesagt, dass er Recht habe. Dann meinte er, dass diese "Veganer" ja alle immer einen auf Moralapostel machen, aber selbst nicht besser sind. Das ist für mich halt kein Argument, nur weil ich beispielsweise einem Kind in Afrika keine warme Mahlzeit geben kann, darf ich doch sehr wohl einem Obdachlosen eine kleine Geldspende zu teil haben lassen? Also entweder man tut (seiner Meinung nach) etwas gutes und darf keinerlei Schuld auf sich kommen lassen oder man sollte es gleich lassen. Ich habe die Diskussion dann einfach beendet in dem ich gesagt habe, dass ich erwachsen bin und ich sein Kosumverhalten doch in keiner weise kritisiert habe. Daraufhin meinte er, dass ich alle Fleischesser pauschal hassen würde. Naja, wie dem auch sei.

Meine Frage wäre jetzt, wie könnte man auf solche Diskussionen gekonnt antworten/eingehen? Gibt es überhaupt einen Grund, dass man darauf eingehen sollte?

Und meine zweite Frage.. was wäre denn eine sehr umweltverträgliche Art sich zu ernähren? Freue mich sehr auf ein paar Antworten
Liebe Dank

BenjiBob

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slartibartfaß
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Beitrag von slartibartfaß » 9. Mär 2019 18:22

es gibt nicht "die Veganer" und "alle Fleischesser". Hülsenfrüchte aus "wärmeren Ländern" halte ich immer noch für besser als argentinische Steaks und selbst wenn das Rind regional gemästet wurde, wurde es halt trotzdem gequält und getötet.

Die Hülsenfrüchte-Geschichte ist übrigens nicht so einfach: viele davon werden in Deutschland und Österreich angebaut, der Lupinentempeh, den ich esse, ist zumindest teilweise hier im Nachbardorf gewachsen. Regional und saisonal ist sicherlich immer ganz gut, Bioqualität natürlich auch.

Das soll jetzt aber keine Argumentation sein, sondern lediglich ein Gedanke und vielleicht eine Antwort auf Deine zwei Fragen. Vermutlich hattest Du es einfach mit einem Vollpfosten zu tun.
Wellen des Paradoxen rollten über das Meer der Kausalität (...) an dieser Stelle gibt die normale Sprache auf, besucht die nächste Kneipe und gießt sich einen hinter die Binde.

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Kim Sun Woo
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Beitrag von Kim Sun Woo » 9. Mär 2019 23:22

diese Annahme, man könnte ein "moralisch einwandfreies" Leben führen, ist ohnehin falsch (dementsprechend kann es bei der Entscheidung zu Vegetarismus oder Veganismus auch nur um "Minderung" von Tierleid gehen).

(bzgl. des Vorwurfs, VeganerInnen würde "auf Moralapostel machen": da kommt es dann auch auf die spezifische Person an. der Vorwurf wäre dann berechtigt, wenn sich besagte Person so geriert, als würde sie selbst immer und ausnahmslos "alles richtig machen". das ist meines Erachtens aber nicht dasselbe und nicht zu verwechseln mit grundsätzlicher Kritik an Fleisch- bzw. Tierverwertungsindustrie)
Man hat jeden Tag die Chance die bestmögliche Version von sich selbst zu sein. ♥

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Unantastbarkeit
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Beitrag von Unantastbarkeit » 9. Mär 2019 23:51

weil diese ja eher aus wärmeren Ländern importiert werden müsse. Ja, diese Aussage ist korrekt und ich habe gesagt, dass er Recht habe
Futtermittel werden auch oft aus wärmeren Ländern importiert: https://www.pro-regenwald.de/hg_fleisch Um 1 kg Fleisch zu erzeugen, benötigt man 7-16 kg Getreide oder Sojabohnen Vegan ist die Umwelt und Menschen freundlichste Ernährung die es gibt

Es gibt auch viele Einheimische vegane Lebensmittel die viel Protein haben https://www.peta.de/top-10-vegane-proteinquellen

Ich habe ein Beispiel von mir, wie man trotz heftigster Gegenwehr friedlich und lieb argumentieren kann: https://antiveganforum.com/forum/viewto ... =4&t=10830


Ich hatte es aber übertrieben, konnte nicht ablassen wie ein Hund der sich festgebissen hat, dadurch wurde mein "Friedlicher Diskusions-tread zu NUMMERIERTEN Argumenten" 167 Seiten, und Seiten sind dort gleich wie in diesem Forum hier, lang xD

BenjiBob
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Beitrag von BenjiBob » 10. Mär 2019 09:10

Vielen lieben Dank für die Antworten. Ich denke auch nicht, dass man komplett moralisch akzeptabel leben kann. Und das will ich auch gar nicht erst versuchen. Wie dem auch sei :) ich bin gespannt welche Diskussionen ich noch führen werde

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 10. Mär 2019 17:27

falls du das möchtest - du bist nicht verpflichtet, mit leuten zu diskutieren geschweige denn dich zu rechtfertigen, und schon gar nicht auf diesem niveau. mit solchen diskussionen kann man auch schnell ne party versauen, weil sich lager bilden und sich viele leute gleich persönlich angegriffen fühlen.
Think, before you speak - google, before you post!

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Unantastbarkeit
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Beitrag von Unantastbarkeit » 12. Mär 2019 06:10

Ich kann es manchmal nicht lassen wenn ich schon lange wach war, hier noch 2 Beispiele danach höre ich im anderen Foren auf, also ich gebe mein bestes xD Oh man, manchmal kann man mir echt Vorwürfe machen, habe dort als Gast (mit ironischem Namen eines Sternes: Gienah, manchmal kann ich ähnlich Sternen nicht herunterfahren ) geschrieben damit mein Versagen nicht mehr zu schreiben nicht zu offensichtlich wird, aber meine Fehler widerlegen nicht meine Argumente, das ist auch wichtig in der Diskussion, was haben menschliche Probleme mit den Argumenten einer Diskussion mit anderem Thema zu tun :)

"Tochter wird vom benachbarten Kannibalen geschlachtet und der Vater setzt sich an den Tisch. Wie schmeckt es? K:"Hervorragend!" V:"Könnten Sie sich vorstellen, meinen Sohn zu verschonen? K: "Nein, misch dich nicht in meine Freiheit ein!" V:"Schau mal, diese Fleischalternative schmeckt super" K:"Nicht stören...schmatz...rülps.." V:"Könnten wir diskutieren das du dir Zeit lässt, ich möchte mich von meinem Sohn verabschieden, bitte den Rest einfrieren, bitte nur einmal die Woche Fleisch essen" K:"Es schmeckt doch so gut" V:"bitte" K:"na gut, schau mal Ihr dürft frei herumlaufen, Sie führen ein gutes bio leben, Sie haben gut gelebt, genießt die Woche, die ihr noch habt, willst auch mal abbeißen?"

Speziesismus und Rassismus sind Brüder! Natürlich ist weniger viel besser, nur würdet ihr wie der Vater handeln?"
https://bionetz.ch: Der Anteil Bio am gesamten Schweizer Fleischumsatz betrug 2016 bescheidene 5.3 Prozent . Bei Demeter ist der Anteil sogar noch kleiner - weniger als 1 Prozent des nationalen Umsatzes mit Fleisch oder ca. 50 Tonnen (im 2014).
Und Bio Tiere werden auch extrem qualvoll geschlachtet, gibt es Videoaufnahmen von einem "Vorzeigeschlachthof", und man bedenke den Flächen und Ressourcenverbrauch

Antwort auf "Einwand"

"Es gibt nicht nur schwarz und weiß, selbst falls bei der "mildesten" veganen Produktion ein Arbeiter versehentlich genug Druck auf den Boden auswirken würde um ein Insekt darunter zu zerquetschen, während er von Hand erntet und pflanzt, wäre es doch unendlich weniger Leid, als wenn insgesamt in Deutschland jährlich etwa rund 1,1 Milliarden Tiere gegessen werden– gezählt ohne Fische und Meerestiere.

Als ob es zum Beispiel keinen Unterschied machen würde, ob du beim Autofahren eine Ameise überfährst, oder 1,2,3 oder 4 Insassen in deinem Auto sterben, es gibt nicht nur 100% und 0%"
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Nicht falsch verstehen, Zwischenschritte sind gut, zum Beispiel könnte Jemand der versucht sich vegan zu ernähren, aber keine Zutaten liest auch extrem viel Leid verhindern, die vielleicht 1%-bei sehr unerfahrenen wie den Prankbros https://www.youtube.com/watch?v=JhI6sWXzdXk (Unge REAGIERT auf PrankBros 1 Tag Vegan Experiment | ungeklickt) die versehentlich mitgegessen würden, würden zwar auch Leid verursachen, aber X-99% weniger ist ein gigantischer Unterschied :)

Achja, soo ungesund sind Ersatzprodukte auch nicht, gerade im Vergleich mit:
Laut einer Untersuchung des Schweizer Bundesamts für Gesundheit (BAG) stammen 92 % aller Giftstoffe in der Nahrung (Dioxine und PCB) aus Tierprodukten.

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