Darmprobleme und Maßnahmen

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 25. Jul 2019 07:11

Vampy hat geschrieben:
24. Jul 2019 19:42
ich glaub ja ehrlich gesagt immer noch, dass das so ein bisi hyperssensibel bist... scheinst ja bei allen möglichen lebensmitteln ne wirkung zu spüren
Danke für diese grenzüberschreitende Ferndiagnose eines Medizin-Laien.

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 25. Jul 2019 08:16

human vegetable hat geschrieben:
24. Jul 2019 18:10
Im Ernst - Nudeln in großen Mengen machen dir Blähungen? Sogar die regulären hellen Hartweizengrieß-Nudeln?

Falls dem so sein sollte - wie sieht es mit glutenfreien Alternativen wie Mais, Reis aus? Und wie verträgst du Haferflocken? Die lassen sich ja auch auf 1001 Arten zubereiten und taugen als absolutes Grundnahrungsmittel.
Heller Hartweizen ist ja ein High FODMAP Lebensmittel. Glutenfreie Alternativen gehen besser.
Präbiotika in Kapseln vertrag ich null, da geht es voll ab. Hatte mal welche von Dr. Wölz oder so, nie mehr im Leben.
Meine Probleme sind mit dem Beginn meiner veganen Ernährung immer stärker geworden, das sind jetzt knapp 10 Jahre. Vorher war ich 8 Jahre Lacto Vegetarier, ohne Probleme.
Es ist schon ein bemerkenswerter gemeinsamer Nenner, dass alle Ex Vegan Storys von Darm Problemen berichten. Kann man natürlich bagatellisieren und sagen die sind hypersensibel, machen es falsch, vergessen die Supplementierung etc. oder man macht sich drüber lächerlich.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die vegane Ernährung ihre Schwachstelle im Darm hat und einige Menschen mit reiner Pflanzenkost überfordert sind.

Er hier spricht mir aus der Seele, was die Blähungen angeht.

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=dJTzOqhBPCs&t=529s[/youtube]

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 25. Jul 2019 09:33

Auf die Gefahr hin, mich hier total unbeliebt zu machen: Wenn du der felsenfesten Meinung bist, dass die Umstellung auf eine ausschließlich pflanzliche Kost dir deine Probleme beschert hat, und alle deine Versuche, diese vegan-kompatibel abzustellen versagt haben (dass du Vieles unternommen hast, habe ich im Laufe der Jahre ja mitbekommen), dann solltest du eventuell in Erwägung ziehen, für einen klar begrenzten Zeitraum wieder ein omnivores Experiment zu machen. Das würde mehrere Dinge klären:

1) Ob deine Hypothese überhaupt stimmt, dass vegane Kost der Auslöser ist. Ich hatte bei diversen Problemen auch diese Vermutung und habe deswegen omnivore Testläufe gefahren - mit "negativem" Ergebnis insofern, dass sich meine Beschwerden nicht gebessert haben. Kein ex-veganes Erweckungserlebnis für mich, wie auf youtube vielfach zu bestaunen!

2) Sollten sich deine Probleme wirklich bessern, könntest du abwägen, wie deutlich die erzielten Vorteile sind, und ob/in welchem Maße diese einen Einbezug tierischer Produkte rechtfertigen.

3) Zudem bekämst du vielleicht neue Impulse dafür, deine Probleme vegan zu klären. Angenommen, fermentierte Milchprodukte wie Joghurt helfen dir - gibt es vielleicht vegane Alternativen wie milchsauer eingelegtes Gemüse, Sojajoghurt etc. mit denen du noch nicht systematisch experimentiert hast?

In dem (aus meiner Sicht unwahrscheinlichen) Fall, dass sich wirklich was bessert, und du davon ausgehen musst, dass nur der Einbezug von Tierprodukten diese Besserung bringt, und du dauerhaft in den Genuss dieser Besserung kommen willst, wäre auszutesten, welche Tierprodukte, und wie viel davon, diesen Effekt haben.

Einige Tierprodukte wie Laktose, Gelatinepulver, Innereien und Molke fallen als "Nebenerzeugnisse" populärerer Produkte an, so dass für diese zumindest keine zusätzlichen Tiere gehalten und getötet werden (nur die Leichen werden effizienter verwertet, und die Gewinne der tierverarbeitenden Industrie deshalb noch höher gepusht). Mit diesen und anderen Überlegungen könntest du dann versuchen, die tierischen Anteile im Hinblick auf Tierleid zu minimieren.

Aber wie gesagt, vermutlich stellt sich raus, dass nicht die vegane Ernährung das Problem ist.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 25. Jul 2019 10:15

Das habe ich mir auch schon überlegt, wobei das maximal nur eine Lacto Vegetarische Ernährung sein könnte. Aber auch gegen diese spricht meine ethische Überzeugung. Daher gebe ich meine Hoffnung noch nicht auf, die ideale vegane Kost zu finden, zum Leidwesen meiner Frau, die von den vielen Experimenen und Restriktionen mittlerweile genervt ist.

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 25. Jul 2019 11:00

Vielleicht sollten unsere Frauen eine Selbsthilfegruppe gründen... :|

Trotz deiner ethischen Bedenken finde ich ein Selbstexperiment vertretbar - vor allem in Anbetracht der zu erwartenden Erkenntnisse, die schwer anders zu erhalten sind. In diesem Zusammenhang lies den zweiten Teil meiner Signatur: Fehler bringen uns langfristig meist weiter, und können extrem lehrreich sein.

Gerade ein solches Experiment könnte wertvolle neue Hinweise liefern, wie du deine vegane Ernährung optimieren und so nachhaltig praktizieren kannst. Mich hat es zumindest weitergebracht und nur noch stärker davon überzeugt, in Zukunft vegan zu bleiben.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Benutzeravatar
illith
Berufs-Veganer
Beiträge: 70103
Registriert: 09.01.2008
Wohnort: Niedersachsen

Beitrag von illith » 25. Jul 2019 11:24

sorry dass ich nochmal nachhaken: Sphinkter, wenn ich es richtig verstanden hab, hast du aber doch bereits einen veganen Weg gefunden, die Darmprobleme zu minimieren - aber nur mit in deinen Augen Junkfood. ist das richtig so?
☜★VeganTakeover.de★☞
BlogShirtsBuch

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 25. Jul 2019 11:47

Ich habe mich eine zeitlang sehr Junkfood Lasting ernährt mit Keksen, Eis, Nudeln.
Das Aufgegast sein und die Belähungen sind wirklich besser. Auf einer Skala von 1-10, 1 Null Blähungen und 10 Fanfaren Eintracht Westkurve, hatte ich vorher ne 6-7, dann eine 4-5.
Aber so richtig frei und gut wie vor der veganen Zeit ist es nicht. Ausserdem habe ich kein Bock in 5 Jahren Diabetes Typ 2 und Karies zu haben.

Benutzeravatar
Vampy
Vactologist
Beiträge: 36085
Registriert: 18.02.2008
Wohnort: Frankfurt an der Franke

Beitrag von Vampy » 25. Jul 2019 14:41

dann verträgst du vlt einfach ballaststoffe nicht gut? würde der theorie von pollemik-pollmer entsprechen; der meint ja, junk food sei gar nicht ungesund, weil besser verträglicher. so pauschal natürlich falsch, aber im einzelfall kann da schon was wahres dran sein.
und sry wg der ferndiagnose - ich weiß ich habe keine ahnung, aber es ist schon auffällig, was du alles für wirkungen bei allen möglichen "Harmlosen" lebensmitteln zu spüren scheinst, das wirkt schon etwas wie dieses moderne "ernährungssensibel" - ist ja gerade eine mode, dass man meint man vertrage kein gluten, zucker oder was auch immer.
nicht bös gemeint, ich nehme dir auch ab dass du es wirklich glaubst, die frage ist nur, ob es tatsächlich so ist, oder ob die wirkung eher eingebildet ist.
Think, before you speak - google, before you post!

Benutzeravatar
human vegetable
Beiträge: 1863
Registriert: 25.05.2016
Wohnort: bei Trier

Beitrag von human vegetable » 25. Jul 2019 15:20

Sphinkter, hast du das Gefühl, dass lediglich Ballaststoffe dir Probleme machen, oder ein hoher Stärkeanteil als solcher? Bei alternativmedizinischen Modediagnosen wie Candida-Befall, SIBO etc. wird oft dazu geraten, nicht nur unverdauliche Ballaststoffe, sondern auch Stärke selbst zu begrenzen.

Auch hier könnten kurzzeitige Experimente (z. B. mit sehr fettreicher Kost - denke an "veganes Keto") Klarheit schaffen. Und da ein solches Experiment erstmal nur auf wenige Tage bis Wochen Dauer ausgelegt ist, müsstest du dir auch keinen Kopf wegen langfristiger Folgen wie gestörte Omegabalance, HK-Risiko etc. machen. Es geht ja nur drum, eine Hypothese zu überprüfen, und ein möglichst eindeutiges Ergebnis zu erhalten.

Was du dann damit machst, siehst du später. Eins nach dem Anderen. Aber falls der Auslöser für deine Probleme lediglich der bei veganer Ernährung fast zwangsläufig höhere Stärkeanteil ist (und nicht das Fehlen tierischer Produkte), dann sähe die Welt doch schon anders aus.
"The greatest obstacle to discovery is not ignorance - it is the illusion of knowledge." - Daniel J. Boorstin

"If you want to be more successful, double your failure rate. Success lies on the far side of failure." - Thomas J. Watson

Sphinkter
Beiträge: 2084
Registriert: 29.07.2017
Wohnort: Endor

Beitrag von Sphinkter » 25. Jul 2019 18:27

Das schlimme ist, dass es mir High Carb Starch Based sehr gut geht und ein perfekter Output generiert wird, kein Mittagstief, schlafe Abends wie ein Baby. Nur der Darm mag es nicht, bloating ihne Ende.
Keto versuche sind in der Vergangenheit in die Hose gegangen, inkl. Atkinsgrippe und ein extremes Verlangen nach Carbs, die zum Abbruch führten.
Die Stärke kann es sein, bleibt halt nicht viel zum essen.
Gemüse, Tofu und Reisprotein. Und dann auch auf FODMAPs achten.
Vielleicht muss ich doch mal ein Reis Reboot Testen, wie du es vorgeschlagen hast und dann Lebensmittel reinholen.

Antworten