Veganz Anleihe?

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somebody
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Beitrag von somebody » 13. Jan 2020 22:30

Die wollen IMO entweder gegenüber einer konventionellen Finanzierung sparen oder sie bekommen keine.

Das Unternehmen spricht eine kleine Zielgruppe mit IMO befriedigenden bis guten Produkten zu relativ hohen Preisen an.

Veganz Produkte sind nach meinem Eindruck in den welche führenden hiesigen Lebensmittelmärkten relativ wenig gefragt. Kaum Veränderung in den Regalbereichen. Sah noch nie andere Kunden Veganz Produkte ansehen oder kaufen. Weiss nicht, ob das repräsentativ ist.
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Shub-Niggurath
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Beitrag von Shub-Niggurath » 13. Jan 2020 22:32

Sphinkter hat geschrieben:
13. Jan 2020 22:14
z.B. Hühnerschenkel mit Plastikknochen :arf:
Dafuq?
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 13. Jan 2020 23:29

Ja, sowas...
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Shub-Niggurath
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Beitrag von Shub-Niggurath » 13. Jan 2020 23:49

Da hat man schon mal die Möglichkeit, einen der vielen Irrtümer der Natur zu beseitigen...jetzt habe ich alles gesehen.
Keramikvasen geh'n jetzt wieder viel leichter kaputt.

vegabunt
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Beitrag von vegabunt » 14. Jan 2020 00:09

Sphinkter hat geschrieben:
13. Jan 2020 23:29
Ja, sowas...
Hier die passende musikalische Untermalung dazu...
whistle.gif
whistle.gif (2.25 KiB) 2081 mal betrachtet


:undweg:

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somebody
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Beitrag von somebody » 14. Jan 2020 00:14

ZB die Weizen Fischfilets Sea Style Slices sind IMO nicht schlecht, lassen aber keine Begeisterung aufkommen. 3,99 Euro für 180 g führen eher zu Augenrollen.

Dann lieber zB Chicken oder Döner oder Gyros von Like Meat.
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Sphinkter
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Beitrag von Sphinkter » 14. Jan 2020 15:11

Habe gerade ein Interview im Manger Magazin gelesen. Verstehe ich nicht, die Teil GmbH für die Filialen ist insolvent. Trotzdem gibt es noch einzelne Supermärkte. Frankfurt wurde ja geschlossen.
Trotzdem scheinen die Filialen auf eigenes Risiko zu arbeiten, siehe Interview:
mm.de: Machen Sie es sich mit der Insolvenz nicht etwas leicht? Sie sanieren oder schließen Filialen auf Kosten Ihrer Geschäftspartner, anstatt das Geld aus dem ansonsten angeblich florierenden Mutterunternehmen dafür aufzuwenden.

Bredack: Es stimmt, wir verbessern durch den Schritt unsere Position am Verhandlungstisch. Die berechtigte Hoffnung ist aber, dass wir dadurch manche Teile sanieren können statt einfach nur abzuwickeln. Wir übernehmen in dem von uns gewählten Insolvenzverfahren in Eigenregie unternehmerische Verantwortung.
:kk: :kk: :kk:

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Beitrag von Sphinkter » 14. Jan 2020 15:27

Hier gibt es ein Wertpapier Prospekt.
Die letzte Bilanz war ja nicht berauschend. Ein Verlust von 2,8 Millionen Euro für das Mutterunternehmen.

https://veganz.de/ir/eckdaten-zur-anleihe-2020-2025/

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Vampy
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Beitrag von Vampy » 14. Jan 2020 17:48

ich weiß nicht wie die organisiert sind, ob das franchising ist oder so. kann schon sein, dass es sinn macht, die produkte eher online oder als zusatzware in normalen läden anzubieten, da würde ich ihm keinen strick draus drehen.

ich glaub nur der online-handel hat auch keine gute prognose, die konkurrenz wird ja auch immer größer.

edit: hab auf AV noch nen ganz aufschlussreichen beitrag gefunden zum thema. da die ja auch gerne mal bei uns sneaken und zitieren, kopier ich das mal hier rein

Eine sonderbare Bilanz: die Zahlen des Vorjahres fehlen komplett. Das wird verständlich durch die Verschmelzung der veganz gmbh mit einer frisch gekauften Vorrats-AG, schränkt die Möglichkeiten der Analyse erheblich ein.

Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass die Markenrechte erstmalig aktiviert wurden, also bisher nicht in der Bilanz auftauchten. Irgendwie beschleicht mich der Eindruck, dass der Passivseite, auf der es ja keinen Ermessensspielraum geben kann, etwas gegenübergestellt werden musste. Da bieten sich „Markenrechte“ an, wenn man die Braut aufhübschen möchte. Weil sonst würde eben auffallen, dass dem Umlaufvermögen (bei vernachlässigbaren Anlagevermögen) (weitgehend kurzfristige) Verbindlichkeiten in doppelter Höhe gegenüber stehen.

Eine Umsatzrendite von negativen rd. 20% sind natürlich auch der Knaller, wenn man gerade frisches Geld eintreiben möchte.

Aus der Kapitalflussrechnung ergibt sich, dass dem Laden die Kohle ausgeht. Ohne die 2,5 Mio. neuer Kredite wäre der Laden wohl schon dicht.

Kein Wunder, dass der Weg zur Bank dem Laden verwehrt ist.

Liest man sich den Emmissionsprospekt, Kapitel 1, Risiken durch, steht da recht deutlich, dass der Laden eigentlich schon seit 2017 pleite ist, und dass die Banken vermutlich auch nicht mehr lange mitmachen. Und etwas später, bei der Marktanalyse, wird bei mir der Eindruck erweckt, dass die weder ihren Markt noch ihre Konkurrenz so wirklich kennen.

Also alles in allem eine Anleihe, die sich eigentlich nur an Leute richten kann, die gern aus ideologischen Gründen ihr eigenes Geld verbrennen.
Jetzt ist mir wenigstens klar, wie das mit den Markenrechten zu sehen ist. Also. Nach US GAAP sind Markenrechte zu bilanzieren, nach HGB nicht. AGs können ihre Bilanz wohl auch nach US Standard erstellen. So weit, so normal.

Zur Bewertung von Markenrechte gibt es mehrere Ansätze, einer ist der Ansatz der Erstellungskosten. Und so man quasi argumentieren kann - grob vereinfacht - „die Kohle, die wir verbrannt haben ist in die Marke geflossen“, dann könnte man das wohl so machen wie wir es sehen.

Dass ein unbeteiligter Dritter die Marke „Veganz“ jemals für 13 Mios kaufen würde, halte ich allerdings für wenig wahrscheinlich. Um nicht zu sagen, fast unmöglich.

Wie auch immer. Der Laden ist de facto pleite (wenn auch (noch) nicht de jure), und es wäre ein Wunder nötig, damit das noch was werden könnte.

In der Situation 10 Mios einsammeln zu wollen erscheint mir eher als Verzweiflungstat.

Übrigens haben die wohl bereits 1,7 Mios über Seedmatch gesammelt. Und - das ist der Knaller - ihre Bank, die Deutsche Handelsbank - hat ihre Kredite zum 1.1.2020 gekündigt.

Trotzdem haben die noch Riesen-Pläne. Ihre Hoffnungen ruhen auf den Buzzwords Klimawandel und Nachhaltigkeit, und dass das genügt, den Umsatz in diesem Jahr um rund 50% zu steigern.

Economy-Voodoo vom feinsten. Und ein Beispiel dafür, dass rechnen einfach nicht vegan ist.
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Beitrag von Sphinkter » 14. Jan 2020 19:29

Mich stören die bis zu 7,5%. Die bei anderen Quelle als 7,5% ausgeworfen werden. Aber dein Link spricht von bis zu 7,5%. Was heisst das jetzt? "Sorry, Freunde. Dieses Jahr war schlecht, sind nur 0,0% drin." :shock:

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